tag:blogger.com,1999:blog-33559238186802314262024-03-13T00:36:25.922+01:00BuchlingreportVon allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
(Heinrich Heine)Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.comBlogger241125tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-74469748368068578222016-04-15T19:07:00.001+02:002016-04-15T19:07:40.488+02:00Rasha Khayat: Weil wir längst woanders sind <div style="text-align: justify;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgH4OS3mgXU-YBGaqjdduQq1UBGmYhH6XqBN-QKumrVDfKLKrTzqqBiFAek0lpfYKArdXLVSX4mMt_gjIYxbMVee6_4eRsC2qLMhIEgvdvbTpu2IzEGsoobIjhDYQW6aTZSiY7mTwOc7uY/s1600/csm_9783832198145_760740da36.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgH4OS3mgXU-YBGaqjdduQq1UBGmYhH6XqBN-QKumrVDfKLKrTzqqBiFAek0lpfYKArdXLVSX4mMt_gjIYxbMVee6_4eRsC2qLMhIEgvdvbTpu2IzEGsoobIjhDYQW6aTZSiY7mTwOc7uY/s200/csm_9783832198145_760740da36.jpg" width="130" /></a>Mit diesem Roman gibt Rasha Khayat ihren Auftakt als Autorin. Der Vater stammt aus Saudi-Arabien, die Mutter ist Deutsche. Diese Verbindung bzw. eher der Kontrast beider Kulturen wählt sie als Hauptmotiv für ihr Werk. </div>
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<br /></div>
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Im Mittelpunkt steht ein Geschwisterpaar: Der große Bruder Basil hat seine kleine Schwester Layla immer beschützt. Im Grundschulalter siedelte die Familie von Saudi-Arabien nach Deutschland über. Kurze Zeit später stirbt der Vater - ein Schock für alle. Basil und Layla müssen in einer Welt zurechtkommen, die sie bisher nur aus Sommerferienbesuchen bei den deutschen Großeltern kennen. Das schweißt die beiden eng zusammen. In der Schule sind sie die Kinder mit fremdklingenden Namen und denklen Lockenköpfen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
<a name='more'></a><br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Diese Kindheitserinnerungen sind zwischen die eigentliche Handlung gewoben. In erster Linie dreht sich alles darum, dass Layla ihre Ausbildung in Deutschland abgebrochen hat und zurück nach Saudi-Arabien gegangen ist und nun dort heiraten will. Während die Mutter sich weigert, bei der Hochzeit ihrer Tochter dabeizusein, fliegt Basil hin und versucht zu verstehen, warum seine Schwester diesen Weg gewählt hat. Warum sie ihre Rechte als freie Frau aufgeben will. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Als er die Kultur der alten Heimat neu entdeckt, sieht er, wie seine Schwester darin aufblüht. In ihrer deutschen Heimat hat sich Layla immer fehl am Platz gefühlt. Er versteht, dass sie beide zwei Kulturen in sich tragen und, dass es für sie nicht nur eine Heimat gibt. Das berührt einen sehr. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die enge Bindung der beiden Geschwister - sogar als junge Erwachsene haben sie gemeinsam in einer WG gewohnt - wird durch diesen Schritt abrupt aufgelöst. Obwohl sie das gleiche durchlebt haben, muss jeder selbst entscheiden, wie er damit umgeht. So könnte man diese Spaltung vielleicht deuten.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es wird nicht alles gesagt in diesem Roman, aber die Sprache mit der die Geschichte erzählt wird ist sehr gefühlvoll und leise. Es wird nichts überdramatisiert oder überemotionalisiert, auch wenn sich das thematisch sicher mit genügend Passagen machen lassen würde. Und genau dieser Ton hat mir beim Lesen enorm gut gefallen. Wie mit großen, unschuldig staunenden Kinderaugen konnte man mit Basil die Kultur Saudi-Arabiens entdecken - denn wie ein großes Kind hat auch er sich wahrscheinlich gefühlt. Und diese Kultur ist so laut, so warmherzig, so emotional, so herzlich - richtig sympathisch, im Gegensatz zum tristen, grauen und zugeknöpften Deutschland ;)<br />
<br />
"Weil wir längst woanders sind" ist eine schöne Geschiche über Wurzeln, Migration, Heimat(losigkeit) und Fremdheit/Andersheit. Das kann man wirklich mal gut lesen.<br />
<a href="http://www.dumont-buchverlag.de/buch/khayat-weil-wir-laengst-9783832198145/"><br /></a>
<a href="http://www.dumont-buchverlag.de/buch/khayat-weil-wir-laengst-9783832198145/"><br /></a>
<a href="http://www.dumont-buchverlag.de/buch/khayat-weil-wir-laengst-9783832198145/"><u>Infos zum Buch:</u></a><br />
"Weil wir längst woanders sind"<br />
Rasha Khayat<br />
Erschienen am 15.03.2016 im Dumont Verlag<br />
<div class="text-bold mb-0">
</div>
192 Seiten<br />
ISBN 978-3-8321-9814-5</div>
Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-47095223244078945072016-04-10T17:00:00.001+02:002016-04-11T13:44:24.461+02:00Fuminori Nakamura: Der Dieb<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgaKDXoYBwGtPFC56KnDupBw2rhmH1aMlFit2SbN5Gda5cgtTRH2Tt80yb966TEvWOE_yGQa99aTAKwaoeBNzoZXeuGVuCTfovv-zQuk-2IW0rzx9M8BjLPSF80OvfvL5EQWwleuivHbfU/s1600/IMG_5004.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgaKDXoYBwGtPFC56KnDupBw2rhmH1aMlFit2SbN5Gda5cgtTRH2Tt80yb966TEvWOE_yGQa99aTAKwaoeBNzoZXeuGVuCTfovv-zQuk-2IW0rzx9M8BjLPSF80OvfvL5EQWwleuivHbfU/s200/IMG_5004.JPG" width="150" /></a></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
Fuminori Nakamura – in
Deutschland noch fast unbekannt, wird der junge japanische Autor in
seiner Heimat schon lange als neuer Haruki Murakami gehandelt. Dort
hat er bereits mehrere Romane veröffentlicht und wurde mit allen
wichtigen Literaturpreisen des Lands der aufgehenden Sonne
ausgezeichnet. Auch in den USA ist Fuminori Nakamura - übrigens ein
Pseudonym - auf gutem Wege eine kleine Berühmtheit zu werden. Für
den deutschsprachigen Raum hat 2015 der Diogenes Verlag einen Roman
des „Tokioter Wunderkinds“ übersetzen lassen. „Der Dieb“
erschien in Japan bereits 2009, erhielt 2010 den Kenzaburo Oe Prize
und auch das Wall Street Journal zeichnete das Buch als einen der 10
besten Romane des Jahres 2012 aus.</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
</div>
<a name='more'></a><br />
<div style="text-align: justify;">
Als Thriller oder auch als Krimi wird das Buch betitelt, was in gewisser Weise auch stimmt, wenn man sich auf das Metier des Protagonisten konzentriert. Aber es steckt noch viel mehr in diesem dünnen Büchlein. Es ist ein psychologischer Roman, der Einblicke in das Innerste und die düsteren Ecken seines Protagonisten preisgibt und uns Leser dabei mit in die Tiefe zieht. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Zunächst wirkt alles noch wie ein großer Spaß. Der Dieb, dessen Name nur ein einziges Mal in der Geschichte fällt, streunt durch die Bahnhöfe Tokios. Immer auf der Suche nach dem nächsten großen Fang. Denn er bestiehlt nicht jeden. Nein, er hat einen Ehrenkodex, ein neumodischer Robin Hood in Tokio. Er bestiehlt nur Reiche, durchforstet ihre Brieftaschen und versucht sich vorzustellen, was sie für Menschen sind und was für Geheimnisse sie haben.Wenn er fertig ist, steckt er die Geldbörsen in den nächsten Briefkasten, damit seine Opfer sie wieder zurück bekommen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Doch dann merkt man schnell, dass Diebstahl mehr für ihn ist, als nur ein Spiel. Natürlich ist ein Abenteuer, aber auch wie eine Droge für den Dieb. Er kann gar nicht anders, merkt so manches mal gar nicht, dass er schon wieder etwas in die Taschen gesteckt hat und findet erst später Gegenstände dort, von denen er nicht weiß, wann und wo er sie an sich genommen hat. </div>
<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
„Ein Schauer durchfuhr mich von den Fingerspitzen bis zur Schulter, angenehme Wärme breitete sich in meinem Körper aus. [...] Das elektrisierende Gefühl beim Berühren des verbotenen Objekts, die Benommenheit nach dem Eindringen in die Privatsphäre einer fremden Person waren immer noch da.“ </blockquote>
<div style="text-align: justify;">
Ein einsames Leben ist dem Dieb dabei vorgegeben, denn was er macht ist illegal, er darf nicht auffallen, muss wie Luft sein, in der Umgebung verschwinden. Doch dann ist da plötzlich dieser Junge. Der Dieb beobachtet ihn beim Stehlen, hilft ihm, damit er nicht erwischt wird und schwankt, ob er den Jungen nicht unter seine Fittiche nehmen soll. Denn dessen Mutter, eine Prostituierte, die nicht von ihrem Zuhälter loskommt und den Jungen zum Klauen schickt, scheint auch keine große Hilfe für den Kleinen zu sein. Schon haben wir ein deprimierendes Potpourri an Charakteren vom Rande der Gesellschaft, die voller Hoffnungslosigkeit ein Schattendasein führen, immer auf der Hut, nicht ertappt zu werden. Und so verkehrt sich der anfängliche Spaß und das Abenteuer schnell in harte, kalte Realität. Durch den Jungen wird dem Dieb ein Spiegel vorgehalten. Er steht noch an einer wichtigen Weiche seines Lebens, kann noch auf den richtigen Weg gehen. Für den Dieb ist bereits alles zu spät. Auch er hatte als Kind schon den Drang zu stehlen. Spätestens seit er sich vor einigen Jahren mit der japanischen Mafia eingelassen hatte, steckte er zu tief drin. Er musste einen Einbruch begehen, der Jahre für Aufsehen sorgte. Jetzt steht der Mafiaboss wieder vor seiner Tür. Der Dieb soll drei fast unmögliche Aufgaben für ihn erledigen – oder er stirbt!</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Und dann ist da ein Turm, der über allem zu trohnen scheint. Schon in seiner Kindheit sieht der Dieb ihn hinter seinem Viertel stehen. Bedrückend, verschwommen, aufregend, über allem stehend. Wie ein Damokles Schwert schwebt er über dem Dieb und seinem Schicksal. Ein Symbol des Scheiterns, für die Hoffnungslosigkeit, nie aus der Tiefe herauszufinden, den Weg nach oben nie zu entdecken und ein babylonisches Zeichen für seine Sünden. Hier merkt man auch den Einfluss von Nakamuras Vorbild Kafka, wie es auch schon viele Kritiker geschrieben haben. Das Labyrinth in dem er sich verfangen hat, scheint den Dieb zu erdrücken, bis zu einem düsteren finale. Ob er wirklich einen Ausweg finden wird – das darf der Leser selbst entscheiden. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Jedes Wort sitzt bei diesem knackig-kompakten Roman. Hier wird nicht lang gefackelt. Sondern der Leser wird sofort mit an den Abgrund der Gesellschaft und in die Unterwelt Tokios herabgezogen. So schnell wie der Dieb die Portemonnaies einsteckt, hat auch Nakamura mich mit seiner Geschichte in die Tasche gesteckt. Ich kann nur hoffen, dass der Diogenes noch weitere Romane von Nakamura übersetzen lässt! Ich möchte auf jeden Fall mehr!</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Liebe Grüße</div>
<div style="text-align: justify;">
Cat</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-35945391845959977632016-04-05T14:49:00.001+02:002016-04-05T14:49:38.607+02:00Murasaki Shikibu: Die Geschichte vom Prinzen Genji<div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj-mXgwVorCKgtKTtlWOBZq-mILQ-ZtjjfA3HTgQVWqOi9pNquHDjW2Qv1cSvnhhfNlENouwo7wsMWSyBMhACvOFkiMidWdhC3NIr8VzWHMsCMsAsC76xiKhQg7PPpe1cFT6cnKhb93JnY/s1600/IMG_4590.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj-mXgwVorCKgtKTtlWOBZq-mILQ-ZtjjfA3HTgQVWqOi9pNquHDjW2Qv1cSvnhhfNlENouwo7wsMWSyBMhACvOFkiMidWdhC3NIr8VzWHMsCMsAsC76xiKhQg7PPpe1cFT6cnKhb93JnY/s200/IMG_4590.JPG" width="150" /></a>Heute möchte ich euch ein ganz besonderes Buch vorstellen, dass ich vor kurzem lesen durfte. Ganz ohne Vorwissen hatte ich mich für seine Lektüre entschieden, nur um dann eine echte Perle der Literatur entdecken zu dürfen. Japanische Kultur, Prinzengeschichte aus alten Zeiten - klingt doch ganz spannend, waren meine ersten Gedanken. Und dann kam das Buch per Post zu mir nach hause, ich packte es aus - und war schon vom Anblick völlig verzaubert. Denn die wunderschöne Neuauflage aus dem Manesse Verlag kommt in einem Schmuckschuber daher und ist in lila Leinen mit Blumenmuster verziert! Und dann tauchte ich ab in eine exotische Welt, begab mich auf eine Reise durch die Zeit, bis in das japanische Reich von vor über 1000 Jahren.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Geschichte vom Prinzen Genji ( oder auch: Genji monotagari) gilt als erster Roman der Welt! Zwischen 1001 und 1006 von der Hofdame Murasaki Shikibu verfasst, beeindruckt das Werk nicht nur durch sein Alter und seine Handlung, sonder auch in seinem Umfang: Die deutsche Übersetzung des damals handschriftlich verfassten Manuskripts umfasst ganz 1.800 Seiten. Und das in einer Zeit, in der die meisten Schriftsteller ihre Geschichten und Legenden noch in Gedichten verfassten. </div>
</div>
<div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<a name='more'></a><br /></div>
<div>
<div style="text-align: justify;">
Auch die Geschichte hinter dem Buch gibt Forschern immer noch Rätsel auf. Manche glauben, dass Murasaki Shikibu nicht alle der 54 Kapitel geschrieben hat. Stattdessen wird vermutet, dass ihre Tochter ebenfalls an dem Roman mit schrieb. Andere glauben, dass ihr Vater den Rahmen für das monumentale Werk vorgab und sie es quasi nur noch mit Leben füllte. Fraglich ist auch, ob wirklich alle Teile des umfassendes Werkes überliefert sind oder ob noch weitere Kapitel existierten. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://www.geocities.jp/general_sasaki/kioto/uji-murasaki-shikibu-a1.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://www.geocities.jp/general_sasaki/kioto/uji-murasaki-shikibu-a1.jpg" height="149" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Statue von Murasaki Shikibu in Uji<br />
Quelle: geocities.jp</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Überhaupt ist nicht viel über die Autorin bekannt. Ja, Murasaki Shikibu ist nicht einmal ihr richtiger Name. Man nannte sie Shikibu, weil ihr Vater eine Zeit lang im Shikibu-Ministerium tätig war. Und damals war es so,dass Frauen nach der Stellung ihres Vaters oder Bruders genannt wurden. Murasaki stammt von einem Charakter aus ihrem Buch, mit der sie angeblich einiges gemeinsam hatte. Geboren wurde sie höchstwahrscheinlich im Jahr 978, galt schon in frühem Alter als sehr klug und kannte sich in japanischer Literatur und in buddhistischen Schriften gut aus und lebte einen großen Teil ihres Lebens bei Hofe. Für mich waren deshalb schon diese außerordentlich Fakten hinter dem Buch, die man aus der Einleitung von Oscar Benl erfährt, unheimlich spannend. Bereits da wusste ich, dass dies ein ganz besonderes Lesevergnügen werden würde.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Doch worum geht es nun eigentlich in diesem über 2000 Seiten starken Epos? Wie der Name schon sagt, beschreibt Shikibu das Leben des Prinzen Genji, der in der Haupt- und Residenzstadt Heian-kyo, das heutige Kyoto, aufwächst. Genji ist Sohn des Königs, aber seine Mutter ist dessen Konkubine und deshalb kann Genji, auch wenn er das Lieblingskind seines Vaters ist, nicht König werden. Früh muss Genji lernen, dass das Leben nicht nur schön sein kann. Denn seine Mutter ist sehr kränklich und stirbt zeitig. Doch sein Vater holt ihn, trotz vieler Hindernisse, an den Hof, ihm fehlt es an nichts, er lebt am Hof, bildet sich in Dichtung, Kalligrafie und Musik.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Genji, der aufgrund seiner Schönheit von allen nur "Der Strahlende" genannt wird, wächst heran und stürzt sich - da er ja keine weitere Verpflichtungen hat - von einem Liebesabenteuer ins nächste! Kaum eine Frau scheint vor ihm sicher zu sein. Doch seine zahlreichen Affären enden nicht alle glücklich und so muss Genji sich nicht nur mit Liebeskummer und Eifersucht rumplagen, sondern landet deshalb sogar für einige Jahre im Exil. Und das in einer Zeit, in der Frauen eigentlich nicht "sichtbar" waren, sondern hinter Wandschirmen versteckt wurden und die Liebenden nur über auf wertvollen Papier in feinster Tusche geschriebenen Gedichte kommunizierten.<br />
<br />
<div style="text-align: center;">
"In unbekannte,</div>
<div style="text-align: center;">
hilflose Ferne geraten,</div>
<div style="text-align: center;">
versank ich in Trauer,</div>
<div style="text-align: center;">
suche nun aber Bäume auf</div>
<div style="text-align: center;">
in dunstverhangenem Garten."</div>
<br />
Die gesamten Liebeleien Genjis hier zusammen zu fassen, würde zu weit führen. Überhaupt ist die Vielzahl an Namen und Charakteren so manches mal nicht so einfach zu durchschauen und zu merken. Da freut man sich jedes Mal über die großzügig angelegten Stammbäume im Nachwort des zweiten Bandes.<br />
<br />
Aber grade diese Fülle an Personen und Charakteren macht das Genji monotagari auch zu so etwas besonderen. Dass vor 1000 Jahren, in einer Zeit in der eher Gedichte vorherrschten, bereits ein Roman geschrieben wurde, der so eine umfassende, tiefenpsychologische Handlung hat, ist wirklich beeindruckend. Aber auch für zahlreiche andere Dinge ist das Epos eine wichtige Quelle: So werden zum Beispiel diverse Feste beschrieben, Zeremonien, Kleidungsrituale, das Hofleben oder ähnliches. Außerdem zitiert und bezieht sich die Autorin auf andere Gedichte und Schriften, die damals gängig waren, heute aber vielleicht in Vergessenheit geraten wären. Und zum Glück für uns unwissende Leser werden diese mit zahlreichen erklärenden Fußnoten versehen!<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhPHoDL_zRTZD2iz9TZOj6h6vzLeM8LMTZTgb2ujBe8rL6FAn3l8xe8jwybSGal1VcdCWttLVqTeqULWLZygYKQrWJwzu1AhzgwTxaHP9H6SbOkf82t_JVYsagpe5LFZBussOek0UcS9iY/s1600/Genji_emaki_YOKOBUE.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhPHoDL_zRTZD2iz9TZOj6h6vzLeM8LMTZTgb2ujBe8rL6FAn3l8xe8jwybSGal1VcdCWttLVqTeqULWLZygYKQrWJwzu1AhzgwTxaHP9H6SbOkf82t_JVYsagpe5LFZBussOek0UcS9iY/s320/Genji_emaki_YOKOBUE.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Kapitel 37 - Yokuboe<br />
(Papierrolle Yokugawa-Kunstmuseum / Bildquelle Wikipedia)</td></tr>
</tbody></table>
<br />
Sprachlich ist das fulminante Werk erstaunlich einfach zu lesen. Man darf sich nur noch von den vielen Seiten abschrecken lassen. Aber wenn man die Geschichte so liest, kann man sich - zumindest rein sprachlich - gar nicht vorstellen, dass sie wirklich so alt ist. Stattdessen aber hatte ich oft das Gefühl ganz tief in diese ferne Welt voll raschelnder Kimonos und duftender Räucherstäbchen abzutauchen. Wie unheimlich toll es wäre, das Original auf Japanisch zu lesen, kann man nur erahnen. Aber die zahlreichen Gedichte, die in den Text eingegliedert und voller Wortspiele und Doppeldeutigkeiten sind, müssen im Urtext noch beeindruckender sein.<br />
<br />
Ihr seht, ich bin absolut begeistert von Genjis Geschichte und könnte noch ewig weiter schwärmen. Auf jeden Fall möchte ich das Buch jedem ans Herz legen, der ein Faible für Japan und seine Kultur hat. Dann wird man von dieser tollen Geschichte wirklich vollkommen in den Bann gezogen.<br />
<br />
LG Cat<br />
<br />
<br /></div>
<div style="text-align: right;">
<br /></div>
</div>
<div>
</div>
<br />Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-91618587315181428412016-04-01T16:00:00.000+02:002016-04-01T16:12:44.787+02:00Lesetipp des Monats: Seide<div style="text-align: justify;">
Passend zum Frühlingsbeginn wollen wir euch mit unserem Lesetipp im April eine seidig-zarte Novelle ans Herz legen, die wunderbar zu dieser Jahreszeit passt!<br />
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<h4 style="text-align: justify;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZeLbvbzGQ1J70VdDpE0MrDs_vw6qPZ9Yzn-_72p5erH6kFAQyyeNLzAt-pxoyYqcgGPO6JRFTpruHWc7RMW-ltNI07vwrw000jcWB1bxJZ7WSjs5IMkBBvSui672P8Ss_1hdgXkbkpl0/s1600/Seide+Baricco+Buchlingreport.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZeLbvbzGQ1J70VdDpE0MrDs_vw6qPZ9Yzn-_72p5erH6kFAQyyeNLzAt-pxoyYqcgGPO6JRFTpruHWc7RMW-ltNI07vwrw000jcWB1bxJZ7WSjs5IMkBBvSui672P8Ss_1hdgXkbkpl0/s200/Seide+Baricco+Buchlingreport.jpg" width="125" /></a>
Eckdaten zum Autor:<br /><span style="font-weight: normal;">Alessandro Baricco ist ein italienischer Schriftsteller und Journalist, der 1958 in Turin geboren wurde. Er studierte Philosophie und Musikwissenschaft. Nach seinem Studium veröffentlichte er mehrere Schriften, u.a. über Adorno, Walter Benjamin oder aber die Neue Musik. 1984 entstand sein erstes Drehbuch zu dem Kurzfilm ein waghalsiges Leben, das mit Förderpreisen ausgezeichnet wurde. Lange schrieb Baricco für Artikel für Tageszeitungen und arbeitete als Musikkritiker. In seiner Heimat wurde Baricco schließlich durch das Fernsehen bekannt. 1991 wurde Baricco nach der Veröffentlichung seines ersten Romans Land aus Glas als literarische Neuentdeckung geifert. Seine Novelle Seide machte ihn schließlich auch weltweit berühmt. Ab 1993 brachte er dem Publikum in seiner Sendung klassische Opern näher. Ab 1994 moderierte er eine Literatursendung. Sogar als Musiker versuchte er sich und brachte mit der Band Air 2003 ein Album heraus, das eine Verbindung von Musik und Lesung anstrebte. Seit 1994 lebt Baricco in Turin und leitet dort eine Literaturhochschule. </span></h4>
<h4 style="text-align: justify;">
<span style="font-weight: normal;"><a name='more'></a></span></h4>
<div>
<span style="text-align: justify;"><b><br /></b></span>
<span style="text-align: justify;"><b>Wichtigste / Bekannteste Werke:</b></span></div>
<ul style="text-align: justify;">
<li>Land aus Glas, 1991</li>
<li>Seide, 1996</li>
<li>City, 2000</li>
</ul>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Inhalt: </b></div>
<div style="text-align: justify;">
<div class="MsoNormal">
Mit der Ankunft Baldabious 1840 in dem kleinen
südfranzösischen Ort Lavilledieu beginnt der Aufschwung der kleinen Stadt. Denn
der Fremde führt die Seidenspinnerei dort ein und führt die Gemeinde somit zum
Wohlstand. Auch der junge Hervé Joncour, lässt sich von Baldabiou mitreißen,
gibt seine Militärkarriere auf und starte eine Karriere im Seidengeschäft. Sein
Job ist es, einmal im Jahr nach Ägypten und Syrien zu reisen und dort
Seidenraupeneier zu kaufen. So können er und seine Freu Hélène gut leben. Doch
als sich 1861 die Nosemaseuche in Europa, Afrika und Indien ausbreitet, sind die meisten Eier unbrauchbar – dem kleinen
Städtchen droht der Ruin. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Einzige Hoffnung: Eine Reise nach Japan. Denn der Inselstaat
war Jahrhunderte vom Rest der Welt isoliert und verweigerte Jahrhundertelang
die Handelsbeziehungen. Also macht sich Joncour auf die weite Reise, um die
benötigten Seidenraupen für das ganze Dorf zu besorgen. Er trifft auf Hara Kei,
der mit ihm Seidenraupeneier gegen Goldstücke tauscht. Bei seinem Aufenthalt in
Hara Keis Dorf trifft Joncour aber auch auf eine junge Frau. Ein einziger Blick
und er ist der Fremden völlig verfallen! <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Im nächsten Jahr reist Joncour erneut nach Japan. Vordergründig,
um Seidenraupeneier zu kaufen. Doch vielmehr freut er sich auf weitere Treffen
mit seiner schönen Unbekannten. Von der er weder den Namen weiß, noch je ein
Wort mit ihr gesprochen hat. Dieses Mal übergibt sie ihm zum Abschied einen
Brief. Daheim lässt Joncour dieses von einer Japanerin übersetzen. Die
Nachricht klingt dramatisch: Kommen Sie zurück, oder ich sterbe!<o:p></o:p><br />
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<h4 style="text-align: justify;">
Unsere Meinung:<br /><div class="MsoNormal">
<span style="font-weight: normal;">Seide ist eine wunderbar, leicht zu lesende Novelle und das
trotz des melancholischen Themas. Die unerfüllte Liebe zwischen Joncourt und
der schönen Fremden bestimmt das gesamte Geschehen. Mit nur einem Blick ist er
ihr völlig verfallen und verzehrt sich förmlich nach ihr, sodass er seine
daheim gebliebene Frau fast ganz vergisst. Und obwohl er nie mit seiner Fremden
spricht, scheint ihre Beziehung voller Sinnlichkeit zu sein. Sie ziehen sich
magisch an! Und genauso intensiv und zauberhaft ist auch die Sprache von
Baricco. Nur wenige Seiten umfasst jedes Kapitel, denn für seine Erzählung
scheinen, ähnlich wie der einzelne Blick, der Joncourt zum Verlieben reicht, mit wenigen intensiven
Worten aus zukommen. Mehr als eine Reise um die Welt nimmt Joncourt uns mit auf
eine Gefühlsreise, eine hauchzarte Liebesgeschichte voller Poesie. Eine
unheimlich berührende Geschichte und perfekt für die ersten Frühlingsgefühle!</span><o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-weight: normal;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-weight: normal;">Übrigens gibt es auch eine Verfilmung der Geschichte mit Keira Knightley und Michael Pitt in den Hauptrollen. Hier könnt ihr euch den Trailer ansehen:</span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-weight: normal;"><br /></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<div class="MsoNormal">
<span style="font-weight: normal;"><br /></span></div>
</h4>
<div>
<br /></div>
<div>
<br /></div>
<h4 style="text-align: justify;">
</h4>
<div>
Liebe Grüße</div>
<div>
Cat</div>
Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-30912890005260585222016-03-28T13:11:00.002+02:002016-03-28T13:12:59.785+02:00Amélie Nothomb: Die Kunst, Champagner zu trinken<!--[if gte mso 9]><xml>
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<br />
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kuriose Lobeshymne auf den Champagner geschrieben. Schon im ersten Satz
verfällt man in einen Rausch:<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>„Einen Rausch sollte man nicht improvisieren. Sich zu
betrinken ist eine Kunst, die Talent und Sorgfalt erfordert.“</i></div>
</blockquote>
<br />
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Da hört ihr es! Darum geht es im gesamten Werk. Und weil es
zu zweit viel mehr Spaß macht, sucht sich Amélie (ja, die Autorin ist selbst
die Ich-Erzählerin im Roman) eine Saufkumpanin. Diese findet sie nach einigem
hin und her in der jungenhaft aussehenden, aufstrebenden Schriftstellerin
Petronille Fanto. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Gemeinsam erleben sie feuchtfröhliche Stunden. Aber wie das
immer so ist, bringt der Alkohol auch ihr wahres Ich zum Vorschein. Petronille
lässt zum Beispiel oft ihre Arbeiterklasse und burschikoses Verhalten
raushängen und eckt damit in feineren Gesellschaften an. Trotzdem entsteht eine
jahrelange Freundschaft, die nur überlebt, wenn ab und zu mal Funkstille
herrscht. Denn sie ist auf wackligen Champagnerflaschen gebaut, die die gute
Laune schnell in bitterbösen Streit umschlagen lassen können. </div>
<a name='more'></a>Diese ambivalente Freundschaft, die vom Trinken abhängig
ist, zieht uns Leser in ihren Bann. Fasziniert verfolgt man ihre Spuren und
hat mit jeder Seite mehr Lust, dabei ein Glas Champagner zu trinken.<br />
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Aber ist diese besondere Freundschaft überlebensfähig?
Nachdem Petronille über ein Jahr lang die Wüste durchwandert hat, scheint es,
als ob die Freundinnen wieder glücklich vereint wären. Am Ende wartet jedoch
eine böse Überraschung!</div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Ein tiefsinnger Roman über Freundschaft und die Freude am
Champagner trinken. Für mich war das eine herrliches, abwechslungsreiches Thema
und ich wollte das dünne Büchlein gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich würde
es am liebsten sofort all meinen Freundinnen schenken. </div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
In diesem Sinne, genießt den letzten Osterfeiertag noch mit
einem Glas Sekt und lasst euch die wunderbare Sprache von Amélie Nothomb auf der
Zunge zergehen:</div>
<blockquote class="tr_bq">
<blockquote class="tr_bq">
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>„Er [Champagner] erhebt die Seele in einen Zustand, der
einst, als dieses schöne Wort noch Geltung besaß, dem Edelmann eigen gewesen
sein muss.“ (S. 6)</i></div>
</blockquote>
</blockquote>
<br />
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Prost!</div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<i>Madeleine </i></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<a href="http://www.diogenes.de/leser/katalog/nach_autoren/a-z/n/9783257069617/buch"><u>Infos zum Buch:</u></a></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Die Kunst, Champagner zu Trinken</div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
Amélie Nothomb</div>
<br />
Roman, Hardcover Leinen, 144 Seiten<br />
Erschienen im März 2016 im Diogenes Verlag<br />
ISBN 978-3-257-06961-7<br />
€ (D) 20.00<br />
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
</div>
Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-19266084259021362212016-03-23T11:04:00.000+01:002016-03-23T12:44:57.898+01:00Jonathan Safran Froer: Alles ist erleuchtet<div style="text-align: justify;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg06p-94ObMnMwFyGCB88WhvTWJFShAlcMNjXl0ZufE_v8owQeZj_dK9sdHizn1hG1GyLbDGJXQn5F3Bgyc97pVk7Kur7MryMXvXnvcf2UrbRwD1DfcWGxf8Z1zA2-3fSlft3ESD7hEdxI/s1600/9783596510498_1450097076000_xxl.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg06p-94ObMnMwFyGCB88WhvTWJFShAlcMNjXl0ZufE_v8owQeZj_dK9sdHizn1hG1GyLbDGJXQn5F3Bgyc97pVk7Kur7MryMXvXnvcf2UrbRwD1DfcWGxf8Z1zA2-3fSlft3ESD7hEdxI/s200/9783596510498_1450097076000_xxl.jpg" width="131" /></a>"Geniestreich". "Totkomisches, totlustiges Romandebüt". "Der neue Superstar der amerikanischen Literaturszene". </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Als Jonathan Safran Froers Erstlingswerk 2002 auf den Markt kam, überschlugen sich die Kritiker vor Begeisterung. Da kommt ein 24-jähriger Amerikaner daher und schreibt einen so Aufsehen erregenden Roman, dass prompt ein Hype um ihn gemacht wird, die Geschichte in über 20 Sprachen übersetzt und Froer über Nacht quasi zum neuen Literatur-Superstar wird. 2003 und 2004 wird Froer mit Preisen und Stipendien überhäuft, damit er an seinem zweiten Roman schreiben kann. Sogar einen Vorschuss von einer Millionen Dollar soll Froer für sein zweites Werk bekommen haben, eine Summe, die sonst höchstens hoch bekannten Bestsellerautoren vorbehalten ist.</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<a name='more'></a><br />
<div style="text-align: justify;">
Aber was macht diesen Roman denn nun zu so etwas besonderen? Zunächst einmal macht Froer sich in "Alles ist erleuchtet"selbst zu einem der Protagonisten. Er schreibt von seiner Reise in die Ukraine, wo er sich auf die Suche nach einer Frau namens Augustine machen will. Seine einzigen Spuren: ein altes Foto, der Ortsname Trachimbrod und die Geschichte, dass sein Großvater durch die Hilfe Augustines vor den Nazis flüchten konnte. Behilflich ist dem ortsunkundigen Literaten dabei Alex, ein junger, großmauliger Ukrainer in Froers Alter, der den Dolmetscher spielen soll, und dessen Großvater, angeblich blind und der Fahrer in diesem Unterfangen, und Sammy Davis jr. jr. - eine dauerfurzende Hundedame. Dieses ungewöhnliche Quartett begibt sich also auf die Suche nach der Vergangenheit der Familie Froer.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Aufgeteilt ist die Handlung dabei in drei unterschiedliche Erzählstränge. Zum einen schreibt Alex über die Suche nach Augustine, wie sie den "Helden Jon-fen" treffen, (ja, Jon-fen - denn mit Alex' Englischkenntnissen ist es leider nicht ganz so weit her, wie man es bei einem Dolmetscher vermuten möchte) und schließlich eine ganz andere Familiengeschichte aufspüren, als anfänglich gedacht. Parallel zu diesen Berichten schreibt Froer die fiktive Geschichte seine Ur-ur-ur-ur-ur-Großmutter Brod, die im 18. Jahrhundert im Schtetl Trachimbrod - nach dem sie benannt ist - aufwächst, und auch die Schicksale der anderen kautzig-kuriosen Dorfbewohner. Und Erzählstrang Nummer 3 sind Briefe, die Alex an Jonathan nach ihrer gemeinsamen Reise schickt. Alex resümiert und überdenkt ihre gemeinsamen Erlebnisse. Gleichzeitig kommentiert er Jonathans Roman, den er "scheinbar" vorab zum Lesen bekommen hat und an einigen Stellen kritisiert. Mit diesem Mix schafft Froer also eine bunte Mischung aus Briefroman, fiktiver Autobiographie und Magischem Realismus, ein bisschen Road Trip, etwas Historie.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Klingt nach einer anspruchsvollen Handlung? Stimmt! Und da liegt auch genau das Problem des Buches. Es ist unheimlich ehrgeizig, kann diesen hohen Ambitionen aber nicht gerecht werden. Und das, obwohl der komplexe Text sprachlich ganz leicht zu lesen ist. Während Alex die Geschichte seiner eigenen Familiengeschichte unerwartet ganz nah kommt, verläuft sich Jonathans Suche im nichts, sodass er seine Ahnen einfach erfindet. Aber diese Vorfahrenphantasie nimmt irgendwann Übermaß und bekommt so befremdliche Züge, dass der Leser gar nichts mehr damit anzufangen weiß. Hier hätte sich Froer einen Gefallen getan, wenn er diesen Teil der Handlung etwas eingeschränkt hätte. Irgendwann zieht sich die Schtetl-Geschichte in Form einer seitenlangen Inhaltsangabe des "Buch der Begebenheiten", dass alle Einwohner der Stadt und ihre Schicksale umfasst. Bringt es die Handlung voran? Nur wenig. Und auch Alex, der fiktive Leser der fiktiven Ahnengeschichte, kritisiert Jonathans.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Alex wiederum schreibt seine Erzählung in einem gebrochenen "Englisch", angefangen bei Jon-fens Namen bis hin zu den merkwürdigsten Wortverdrehern, immer bemüht, seine Geschichte "wahrheitlich" zu schildern. Anfangs schien dieses Stilmittel noch eine witzige Auflockerung der doch sehr ernsten Handlung rund um die Figur der Brod und den Schilderungen der NS-Vergangenheit. Doch nach einiger Zeit war aus diesem "Witz" die Luft raus, ja, man möchte am liebsten den Rotstift herausnehmen und Korrekturanmerkungen an den Rand schreiben. Hinzu kommt Sammy Davis jr. jr., die, wie bereits gesagt, nicht nur ständig furzt, sondern auch Froers Reiseinformationen frisst und dem "Helden" auch sexuell näher kommen will. Wirkt alles eher wie schlechter Slapstick. Muss das sein? </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Denn die Ideen und Fragen hinter dem Roman sind nicht schlecht. Allen voran natürlich die Frage: Wo komme ich her? Der sich Jonathan, Alex und auch Brod immer wieder Stellen müssen. Aber gleichzeitig auch: Wohin bringt mich die Wahrheit, wenn ich sie herausgefunden habe. Alle drei müssen sich ihren Sehnsüchten, Ängsten und ihren Familien stellen. Schade nur, dass die unnötigen Slapstick-Einlagen und die allzu phantastische Schtetl-Geschichte den Funken nicht ganz haben überspringen lassen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Liebe Grüße</div>
<div style="text-align: justify;">
Cat</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-69843077051698639422016-03-20T17:59:00.004+01:002016-03-20T17:59:36.159+01:00Besuch auf der Leipziger Buchmesse<div style="text-align: justify;">
In diesem Jahr hat es endlich mal wieder geklappt. Schon lange wollte ich mal wieder auf eine Buchmesse gehen! Zwar war es dieses mal auch nur ein Tagesausflug, aber hey - wenigstens etwas Messeluft schnuppern, an wundervollen Verlagsständen stöbern und in lauter tollen Bücher blättern. Für einen kleinen Rausch von Buchtrunkenheit reicht ein Tag Leipzig also allemal. Auch wenn man als Süchtiger immer mehr will. :)</div>
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Also, früh aus den Federn, ab zum Hauptbahnhof und dann in die Messehallen. Schon morgens strömten Massen an Buchliebern in die Glashalle. Für mich immer schön zu sehen, dass wir Buchliebhaber immer noch so ein großes Volk sind.Vorgenommen hatte ich mir für diesen einen Tag nichts, zwei Termine hatte ich vorab ausgemacht. Ansonsten wollte ich mich einfach treiben lassen und schauen, was es zum Entdecken gibt.</div>
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Bei meinem ersten Gespräch hatte ich nicht nur das Glück mit ganz viel tollen Lesestoff versorgt zu werden, sondern auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Denn während des Treffens kamen grade Christian Schünemann und Jelena Volić vorbei. Die beiden schreiben Krimis um die Figur Milena Lukin, Kriminologin mit deutschem und serbischen Pass, die bereits in zwei Fällen ermitteln musste: Kornblumenblau und Pfingstrosenrot. Die beiden waren sogar so lieb und haben mir meine beiden Bücher signiert und mit Christian Schünemann hab ich sogar noch einen kleinen Plausch halten können, u.a. darüber wie unterschiedlich Kritiken von Bloggern und von Literaturkritikern sind. Ich war natürlich happy zu hören, dass Schünemann die Bloggerpost viel ehrlicher und "näher" dran am Leser findet. Heiß begehrt am Diogenes-Stand war auch der neue Irving, der aber leider noch nicht verkauft wurde - auch wenn die Standbesucher noch so sehr gebettelt haben.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh3S-HpeWPjv8yUipGw6iOlRIYT0u5WXHeMrrs98t0HI1yBPPCIfaI4vDLJ0Ai1qzUu3zEZ0ti53qJpbADUBs-_uFBWKNnToKjXk7NiCkxk3LcjdsnoWFsT-d-MR0WCExw8YOtpVV2NtTo/s1600/messe2.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="68" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh3S-HpeWPjv8yUipGw6iOlRIYT0u5WXHeMrrs98t0HI1yBPPCIfaI4vDLJ0Ai1qzUu3zEZ0ti53qJpbADUBs-_uFBWKNnToKjXk7NiCkxk3LcjdsnoWFsT-d-MR0WCExw8YOtpVV2NtTo/s320/messe2.png" width="320" /></a></div>
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Weiter ging es: Obligatorisch war auch ein Blick in die Manga- und Comichalle. Schließlich sieht man selten so viele bunt verkleidete Menschen auf einem Haufen - es sei denn es ist Karneval. Kunstvolles, Kreatives und Kurioses - hier war wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Wobei die Stände eigentlich fast uninteressant waren, im Vergleich zu den ausgefallenen Kostümen der Besucher. Mein absoluter Favorit waren Mary Poppins und Bert, die aussahen, als ob sie gleich auf ihre Karousselpferde hüpfen wollten. Kurios waren aber auch drei Ladies, die in Kleider umherspazierten, die komplett aus Unterwäsche geschneidert waren... </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhteplZFTBfDckZAQzA8y9iTO_jwQCTnQZXbY4vbwXXVWvl5S-znjmmLHVm_yT-6E4tQmjhr-5HmgPmZw7XSBuRXvH9KVBckrV5Sldi3DdlYQQ9xBqyvPdxhyphenhyphendkCZ-YhnkKaComhZnJqak/s1600/messe3.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="73" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhteplZFTBfDckZAQzA8y9iTO_jwQCTnQZXbY4vbwXXVWvl5S-znjmmLHVm_yT-6E4tQmjhr-5HmgPmZw7XSBuRXvH9KVBckrV5Sldi3DdlYQQ9xBqyvPdxhyphenhyphendkCZ-YhnkKaComhZnJqak/s320/messe3.jpg" width="320" /></a></div>
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Bei Droemer Knaur war mal wieder die Hölle los, da Sebastian Fitzek am Stand war und Autogramme gegeben hat. Da gab es sogar große Streitigkeiten und Vordrängeleien, spannend so etwas bei einem Buchautor zu erleben. Für mich nicht ganz so spannend, weil ich kein allzu großer Fan von ihm bin (auch auf die Gefahr hin, dass mich jetzt vielleicht einige mit Eier oder matschigen Tomaten bewerfen wollen). Aber ein Blick in das wundervolle große Regal, dass der Verlag immer auf der Messe dabei hat, musste natürlich sein! Danach habe ich mir lieber in Ruhe den Dumont stand angesehen. Einmal durch die neusten Bücher von Murakami blättern! Ich liebe das tolle neue Cover-Design, dass Dumont zur Zeit für seine Bücher verwendet. Die sind so hübsch und farbenfroh! Ganz einzigartig. Hatte dann auch noch ein nettes Gespräch, in dem ich aber leider erfahren musste, dass mein Traum, Murakami mal live bei einer Lesung zu erleben, wohl Utopie und Wunschdenken bleiben wird. Murakami lebt wohl unheimlich zurückgezogen, ist den ganzen Trubel um seine Person etwas leid. In Japan kann er wohl kaum einen Schritt auf die Straße tun, sodass er nun in Hawaii lebt. Aber egal, solange er weiter solche tollen Romane schreibt bin ich auch glücklich!</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhq9PGVSTuoznp7_Ud70YHrJ8haRKZcIlxQXpfKRRpnb45wcofyfAqABGXQWWUFC4LJjWyaXXzsCcYoAHciSUzqIb5XRfrxcyF2BhFs36QOUz48J-aTMOCPIPflGMt8ofvVQ_ggOpH8RD4/s1600/Messe4.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="72" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhq9PGVSTuoznp7_Ud70YHrJ8haRKZcIlxQXpfKRRpnb45wcofyfAqABGXQWWUFC4LJjWyaXXzsCcYoAHciSUzqIb5XRfrxcyF2BhFs36QOUz48J-aTMOCPIPflGMt8ofvVQ_ggOpH8RD4/s320/Messe4.jpg" width="320" /></a></div>
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Bei KiWi war die Standdeko ein toller Hingucker: Ein riesen Bücherstapel, vor dem sich diverse Besucher aus allen Blickwinkeln fotografieren mussten.. ja, ok - ich natürlich auch ;) Hier war vor allem "Der Pfau" sehr präsent, der ja zur Zeit in aller Munde ist. Und beim Aufbau Verlag wurden die neuen Ausgaben von Deon Meyers Krimis alle ausgestellt.Wer die noch nicht kennt, unbedingt lesen!</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgrGzzqjun8abYoE5V2DQA8F_FyuQKrVYe-yiTL6tfeQBDv-l9RqnRS9Bo-rz6faAtAdT9kqAV6mRwXEk5SqE8KEEiNJ6_6OhaJR3Rw6Xk6EsPhB1E8YO2z3vRZyVcQwE-WsR-1E3pvlV8/s1600/Messe5.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="125" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgrGzzqjun8abYoE5V2DQA8F_FyuQKrVYe-yiTL6tfeQBDv-l9RqnRS9Bo-rz6faAtAdT9kqAV6mRwXEk5SqE8KEEiNJ6_6OhaJR3Rw6Xk6EsPhB1E8YO2z3vRZyVcQwE-WsR-1E3pvlV8/s320/Messe5.jpg" width="320" /></a></div>
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Im Antiquariat musste auch gestöbert werden. Schwupps ist der SuB wieder um zwei Bücher mehr gewachsen, aber dafür eine bin ich jetzt stolze Besitzerin von einem Voltaire (Candide, Zadig und Der weiße Stier) und Stendhal (Die Kartause von Parma), die ich immer schon mal lesen wollte. Großartig fand ich den "Lesen statt Putzen" Beutel, denn ich unheimlich gerne mitgenommen hätte, aber da waren tatsächlich schon alle von verkauft. Und spannend waren auch die Taschen aus Zeitungspapierstreifen - was man mit denen wohl macht, wenn es plötzlich regnet? </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjj9zLN2hnchconalgNhL5m_Qbu5NQXtkWZhuLc1GVVnSK_B2CFdy2ztSNGgSfBgRmlopbLNem3Kc_TCW3OnIvqBlZStTY3mEGdVWWmjA0mAs5ba_goc-MyMghWrrg9MvCFxeUiSp90OVY/s1600/Messe6.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="102" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjj9zLN2hnchconalgNhL5m_Qbu5NQXtkWZhuLc1GVVnSK_B2CFdy2ztSNGgSfBgRmlopbLNem3Kc_TCW3OnIvqBlZStTY3mEGdVWWmjA0mAs5ba_goc-MyMghWrrg9MvCFxeUiSp90OVY/s320/Messe6.jpg" width="320" /></a></div>
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Dann hatte ich noch einen tollen Termin bei Manesse, Pantheon und DVA Sachbuch, um die Verlagsvorschauen durchzusprechen. Mein persönliches Highlight: Irène Némireovskys Pariser Symphonie, das im April erscheinen wird.Aber auch Tom McCarthys Satin Island, ein Kafkaesker Roman über "U." der einen großen Bericht über unser Zeitalter schreiben soll, klang unheimlich spannend. Für Fans von Kuriosem: Bei DTV gibt es jetzt auch ein herrliches Ausmalbuch mit dem Titel "Tapetenwechsel", das 20 Tapeten aus verschiedenen Epochen vorstellt, die man anschließend selber ausmalen kann, z.B. eine mit riesigen Ananassen.</div>
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Bei Egmont Graphic Novels habe ich eine witzige "Biographie" von Agatha Christie entdeckt, die nun definitiv auf die Wunschliste gerutscht ist. Und an einem anderen Stand (habe leider vergessen mir aufzuschreiben, welcher Verlag es war) gab es wunderhübsche kleine Bücherschuber, zauberhaft verziert und fast wie für ein Puppenhaus gedacht! </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZk5-IIURy7WD_b9LIg2AufiGasdJ8McKMvEUY-OoGeleVSzj3FKv-CEt7zf4YOFxbqsrMX7J1aJxQCqYXdq6OeVZjY-6rsWDa4KFtnvWbvOSETsVGa9Lb3zNsEo5cgEcAWvluvOhP-zA/s1600/Messe7.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="106" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZk5-IIURy7WD_b9LIg2AufiGasdJ8McKMvEUY-OoGeleVSzj3FKv-CEt7zf4YOFxbqsrMX7J1aJxQCqYXdq6OeVZjY-6rsWDa4KFtnvWbvOSETsVGa9Lb3zNsEo5cgEcAWvluvOhP-zA/s320/Messe7.jpg" width="320" /></a></div>
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Leider gingen die 8 Stunden Messe wie immer viel zu schnell um. Ich hätte noch so viel stöbern können! Aber gut, traurig sein hilft nichts. Ich habe auf jeden Fall jede Menge neue Ideen und Eindrücke gesammelt. Und den Vorsatz gefasst, wieder öfter auf die Messe zu gehen. Der letzte Besuch war tatsächlich schon 3 Jahre her. Vielleicht klappt es ja bereits bei der nächsten Messe in Frankfurt. Und dann würde ich mich tatsächlich freuen, den einen oder anderen Blogger vor Ort zu treffen. Das hat dieses Mal leider nicht geklappt.<br />
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Liebe Grüße<br />
Cat</div>
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Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-69022899908815506852016-03-13T18:58:00.001+01:002016-03-13T18:58:19.459+01:00Naomi Wood: Als Hemingway mich liebte<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://www.hoffmann-und-campe.de/uploads/julius/9783455405590.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://www.hoffmann-und-campe.de/uploads/julius/9783455405590.jpg" height="320" width="197" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">„Als Hemingway mich liebte“ von Naomi Wood<br />
<a href="http://www.hoffmann-und-campe.de/">Hoffmann und Campe</a><br />
366 Seiten<br />
<a href="http://www.hoffmann-und-campe.de/buch-info/als-hemingway-mich-liebte-buch-8032/">20,00 €</a> (Hardcover)</td></tr>
</tbody></table>
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Ein Buch, das ich in meiner <a href="http://buchlingreport.blogspot.de/2016/01/was-das-fruhjahr-2016-fur-neue-romane.html">Frühjahrs-Vorschau</a> vorgestellt habe, habe ich tatsächlich schon geschafft zu lesen. Fazit vorweg: Es war genau das, was ich erwartet hatte! Warum?</div>
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<b>Vier Ehefrauen - keine war die richtige? </b></div>
<div style="text-align: justify;">
Inhaltlich geht es um die vier Ehefrauen - Hadley, Fife, Martha und Mary - des großen Ernest Hemingway. Der Roman ist chronologisch in vier Teile gegliedert. In dem jeweiligen Abschnitt über die aktuelle Ehefrau wird dann in der Zeit vor und zurück gesprungen. Es setzt ein mit dem Ende der Ehe und zeigt dann in Rückblenden die glücklicheren Jahre. Sehr gelungen, denn sonst wäre es etwas zu langweilig aufgebaut. So wird es auch kein kitschiger Liebesroman, denn schließlich erwartet man von Anfang an kein Happy End.<br />
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<b>Keine Hemingway-Biographie </b></div>
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Perspektivisch blickt der Leser immer aus dem Blickwinkel der jeweiligen Frau auf die Ehe mit Hemingway. Dadurch werden nur Mutmaßungen über seine innere Gefühlswelt angestellt und er bleibt durchwegs eine unnahbare, abstrakte Figur. Ein Mann, der dauerbesoffen und launisch ist. Wer mit Gewissheit etwas über ihn erfahren will, sollte lieber eine Hemingway-Biographie lesen. </div>
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<b>Die Liebe zum gleichen Mann verbindet</b></div>
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Was der Roman jedoch wunderbar herausstellt, sind die unterschiedlichen Charaktere der vier Ehefrauen. Jede ist anders - trotzdem war keine scheinbar die richtige bzw. konnte ihren Ehemann dauerhaft halten. Während jeder Ehe hatte Hemingway Affären mit anderen Frauen. Dennoch scheint durch, dass Hemingway alle seine Frauen geliebt hat und ihm alle wichtig waren. Und diese Liebe zu diesem einen Mann ist auch das, was die Frauen miteinander verbindet und was sie letztlich so etwas wie Freundinnen werden lässt. Eine interessante Konstellation!</div>
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Wären die Figuren im Buch nicht so bekannte Personen, die es wirklich alle gab, wäre die Story mit Sicherheit auch gut - aber ihr würde das gewisse Etwas an Glamour und Flair fehlen. Wer auf große Überraschungen oder einen hochliterarischen Schreibstil hofft, der braucht das Buch nicht lesen. Es ist schlicht geschrieben, sehr unterhaltsam und Gott sei Dank nicht kitschig.</div>
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<b>Informatives Nachwort</b></div>
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Natürlich fragt man sich beim Lesen, wie nah der Roman an der Realität ist. Wer das überprüfen oder sich weiter mit den Ehefrauen Hemingsways auseinandersetzen will, dem wird im Nachwort einiges mit an die Hand gegeben. So wird zum Beispiel verwiesen auf:</div>
<ul style="text-align: justify;">
<li>Bernice Kert: <i>The Hemingway Women (Die Frauen Hemingways)</i><b></b></li>
<li>Alice H. Sokoloff: <i>Hadley: The First Mrs. Hemingway</i><b></b></li>
<li>Ruth A. Hawkins: <i>Unbelievable Happiness and Final Sorrwo: The Hemingway-Pfeiffer Marriage</i></li>
<li><i>The Selected Letters of Martha Gellhorn </i>(Hemingways 3. Frau)<i> </i></li>
<li>Caroline Moorehead: <i>Martha Gellhorn: A Life</i></li>
<li>Mary Welsh Hemingway: <i>How It Was (Wie es war) </i>(Die einzigen Memoiren einer der Ehefrauen)</li>
</ul>
<div style="text-align: justify;">
Wer noch mehr wissen will, kann sich auch auf die aufwendig gemachte Website zum Buch umsehen: http://naomiwood.com/ Dort werden nochmal die Personen vorgestellt und man findet Fotos (natürlich findet man das auch auf Wiki - aber man kann sich ja auch mal woanders umsehen ;))</div>
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Fazit: Ich hatte erwartet, auf eine unterhaltsame Art etwas über Hemingways Ehen und Frauen zu erfahren - und genau das hat mir das Buch gegeben. Da hat sich die Lektüre doch schon gelohnt.</div>
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Liebe Grüße</div>
<div style="text-align: justify;">
Madeleine </div>
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Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-17332866132709526932016-03-11T10:09:00.000+01:002016-03-11T10:25:14.408+01:00Agatha Christie: Der Tod wartet<div style="text-align: justify;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-plOPQ4ckAMbEVOm6P9I_AYUmR8m8Dr7ejKKRnNsNYAtfLfEl7lKjJSJySneUc0oNFCy4H2TbZw7bezvSrkqM3cq27h2KUXvWlQ-Nv5c8djG4d_v0_3bk7uu89PjJ-EtID842nLZEMuU/s1600/412aTTL%252ByZL._SX319_BO1%252C204%252C203%252C200_.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-plOPQ4ckAMbEVOm6P9I_AYUmR8m8Dr7ejKKRnNsNYAtfLfEl7lKjJSJySneUc0oNFCy4H2TbZw7bezvSrkqM3cq27h2KUXvWlQ-Nv5c8djG4d_v0_3bk7uu89PjJ-EtID842nLZEMuU/s200/412aTTL%252ByZL._SX319_BO1%252C204%252C203%252C200_.jpg" width="128" /></a>„Du siehst doch ein, dass sie sterben muss?“ – Zack! Gleich mit dem ersten Satz hat Agatha Christie mich wieder gefangen. Viel dramatischer kann ein Krimi ja fast gar nicht anfangen. Und schon fühlt man sich mitten in der Geschichte drin, belauscht mit Meisterdetektiv Hercule Poirot ein Gespräch durchs offene Fenster eines Hotelzimmers in Jerusalem. Was Poirot für eine Unterhaltung über ein Theaterstück oder eine Probe dessen hält – wird aber grausame Realität!</div>
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Der Tod wartet bzw. Appointment with Death im Original ist Agatha Christies 23. Kriminalroman und erschien bereit 1938. Zwischendurch erschien auch eine Übersetzung unter dem Titel Rendezvous mit einer Leiche. Inspiriert wurde Christie zu diesem Fall auf einer Reise mit ihrem Mann, Max Mallowan, auf der sie selbst Jerusalem und schließlich Petra, wo auch die weitere Handlung dieses Krimis stattfindet, besuchte. Petra – die rote Stadt, ein einsamer, fast mystischer Ort versteckt in einer Schlucht – der ideale Platz für einen Mord. Doch das Lokalkolorit spielt für Christie wie immer eher eine Nebenrolle, vielmehr geht es um die Psyche des Menschen und was ihn handeln lässt.</div>
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<a name='more'></a></div>
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Und so verschwindet Poirot nach der kurzen Einführung in die Geschichte und wir lernen beim Lesen erst einmal die Familie Boynton kennen: Mrs Boynton und ihre Stiefkinder Lennox und dessen Frau Nadine, Raymond und Carol sowie die leibliche Tochter Ginevra. Die Familie und ihr merkwürdiges Verhalten bestimmen den ersten Teil der Handlung vollkommen. Denn die Boyntons sind keine normale Familie auf Reisen – nein, die Mutter unterjocht mit ihrer Person und Persönlichkeit die komplette Familie. Und so kann man ihre Person auch kaum treffender schildern, als der Buchrücken: „Sie ist eine äußerst unangenehme Person. Sie ist von monströser Gestalt. Sie war einst Gefängniswärterin. Sie tyrannisiert ihre Familie und die gesamte Reisegruppe. Ihr plötzlicher Tod ist eine Erleichterung für alle.“</div>
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Von dieser tyrannischen Mutter unterdrückt, sehnen sich die Boynton-Kinder endlich nach einem Leben in Freiheit. Die plötzlich Reise mit der Mutter in ein fremdes Land, umgeben von Menschen, von denen sie sonst so streng abgeschirmt waren, scheint teil eines perfiden Spiels zu sein, dass die Mutter betreibt. Das beobachten auch die junge Ärztin Sarah King udn Dr. Gerard, die der Familie ebenfalls in Jerusalem begegnen und angeregt über deren merkwürdiges Verhalten diskutieren. </div>
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Erst im zweiten Teil der Handlung kommt es schließlich zum Mord. Zuvor scheint die Geschichte eher eine psychologische Analyse zu sein, eine Charakterstudie und ein Zeichen davon, wie sehr sich Agatha Christie mit dieser damals noch jungen Wissenschaft (der Psychologie) schon auseinandersetzt. Aber beim Besuch von Petra ist es dann so weit: Mrs. Boynton ist tot. Und wie immer steht die große Frage im Raum: Wer ist der Täter? Ist wirklich eines der Kinder soweit gegangen und hat sich seiner (Stief-)Mutter entledigt? War es die genervte Schwiegertochter? Oder etwas doch jemand außerhalb der Familie? Sarah King vielleicht, die sich in den jungen Raymond Boynton verliebt hat? Alle scheinen ein Motiv zu haben. Das Rätsel kann wie immer nur durch Hercule Poirot gelöst werden. Und dann schwingt über allem noch die Frage: Ist es denn eigentlich wirklich so schlimm, dass die alte, grausame Dame tot ist? Könne man ihren Tod nicht einfach auf eine natürlich Ursache schieben? Oder wäre das gar zu unmoralisch?</div>
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Mich hat dieser Krimi von Agatha Christie unheimlich mitgerissen. Sie schreibt ja eh herrlich kurzweilig, aber natürlich sind manche Geschichten stärker und schwächer, können mehr mitreißen als andere. Der Tod wartet war für mich auf jeden Fall wieder eine ganz starke Story und hat mich beim Lesen unheimlich an Mord im Orientexpress erinnert (auf den auch in der Handlung angespielt wird). Wieder steht Hercule Poirot vor der Frage, ob er den Mord an einer "schrecklichen" Person ignorieren soll oder nicht. Bei Mord im Orientexpress hat er dies durchgehen lassen. Hier wählt er einen anderen Ausweg für den Mörder - der für alle ganz überraschend kommt und auch für den Leser ein fulminantes Ende bedeutet! Ein super Krimi - der mich etliche Male auf den Holzweg geführt hat. Auf den wahren Mörder wäre ich nie gekommen!</div>
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Viel Spaß beim Lesen</div>
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Cat</div>
Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-83567125158494986572016-03-06T18:13:00.001+01:002016-03-06T18:13:13.175+01:00Patricia Highsmith: Der talentierte Mr. Ripley<div style="text-align: justify;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi60Gw-mo98IW-Pg-r8zWeMyl-Rr9m-rcVarLvDWwr4umLulUeu4N8-eJyUdsI5gWGndxmLdjw3kSmRHLa2eOFMo6JJO6K2k4Iod67EBCYAEiYpTU7ZZBwETaK9-Fkv6aQ7Qg61vzuqYXU/s1600/51gAybht2PL._AC_UL320_SR200%252C320_.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi60Gw-mo98IW-Pg-r8zWeMyl-Rr9m-rcVarLvDWwr4umLulUeu4N8-eJyUdsI5gWGndxmLdjw3kSmRHLa2eOFMo6JJO6K2k4Iod67EBCYAEiYpTU7ZZBwETaK9-Fkv6aQ7Qg61vzuqYXU/s200/51gAybht2PL._AC_UL320_SR200%252C320_.jpg" width="125" /></a>Manchmal zahlt es sich wirklich aus, dass ich von Filmen so wenig Ahnung habe. Bei Bücher kann ich meist sagen: Kenn ich, hab ich gelesen, will ich noch lesen, hab ich von gehört. Bei Filmen muss ich leider oft passen. Aber manchmal ist das auch total von Vorteil. Denn so kann ich ganz unvoreingenommen so manche Geschichte lesen, ohne immer die Bilder des Filmes im Kopf zu haben und sie von vornherein zu vergleichen. So auch bei Patricia Highsmith talentierten Mr. Ripley. Die meisten kennen wohl den Film mit Matt Damon in der Hauptrolle. Ich habe diesen in der Tat noch nicht gesehen, wollte aber schon ewig das Buch lesen - und habe das nun endlich nachgeholt!</div>
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Schon 1955 schrieb Highsmith ihren Roman, der zunächst unter dem Titel "Nur die Sonne war Zeuge" erschien. In nur sechs Monaten war ihr Roman fertig und nachdem das Buch so gut ankam, folgten gleich vier weitere Romane um Tom Ripley. Aber wer ist dieser Mr. Ripley eigentlich? - Tom Ripley lebt zu Beginn der Handlung in New York und hält sich mit Fälschungen und Betrügereien über Wasser. Bis eines Tages Herbert Greenleaf, der Vater eines Bekannten, bei ihm auftaucht und ihn um seine Hilfe bittet. Tom soll Dickie, den Sohn Greenleafs, zu seinen Eltern zurückbringen. Denn Dickie hat sich vor zwei Jahren nach Mongibello, einem Dorf bei Neapel, abgesetzt, verbringt dort seine Zeit mit Malen und Segeln, anstatt in das väterliche Unternehmen einzusteigen. Sowohl gutes Zureden also auch Drohen haben keinen Effekt auf Dickie gehabt. Nun hofft der Vater, dass Tom den verlorenen Sohn zur Heimkehr überreden kann.<br />
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<a name='more'></a><br />
Also macht sich Tom auf den Weg nach Italien auf einmal mit Taschen voll Geld und Erster-Klasse-Tickets - natürlich alles sponsored by Herbert Greenleaf. Ein Leben, an das Tom sich gewöhnen könnte. In Italien angekommen, spürt Tom Dickie schnell auf -doch dieser scheint nicht wirklich an dieser Bekanntschaft interessiert zu sein. Erst als Tom ihm die Wahrheit gesteht, fasst Dickie nach und nach Vertrauen zu Tom. Ganz zum Missfallen von Dickies Bekannter Marge, ebenfalls Aussteigerin, die an ihrem ersten Roman schreibt - und schwer in Dickie verliebt ist. Sie argwöhnt von Anfang an, dass Tom nur auf seinen eigenen Nutzen aus ist, ein Schmarotzer ist und - was vielleicht am schlimmsten für sie ist - eventuell sogar schwul und in Dickie verliebt.<br />
<br />
Tom wiederum gewöhnt sich so sehr an Dickie und dessen Lebensstil, dass er am liebsten in Italien bleiben würde. Erst als ihm durch Mr. Greenleaf der Geldhahn abgedreht wird, da er Dickie ja nicht zur Rückkehr überreden konnte, sinnt Tom auf eine ganz andere Möglichkeit, dieses Leben bei zu behalten: Dickie muss verschwinden und Tom seinen Platz einnehmen! Und als die beiden alleine einen Segelausflug machen, bietet sich die perfekte Gelegenheit Dickie aus dem Weg zu räumen! Von nun an schwebt Tom nicht nur permanent Zwischen zwei Persönlichkeiten (Dickies und seiner eigener), zwischen denen er immer wieder wechseln muss, sondern muss auch vor der Polizei, Marge und Dickies Vater flüchten, die natürlich alle herausfinden wollen, was mit Dickie passiert ist.<br />
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Highsmith gelingt es dieses Katz-und-Maus-Spiel in unheimlich spannenden Bahnen zu lenken. Ständig ist man kurz vorm Platzen vor Aufregung, weil es nun doch endlich gelingen muss, Tom zu fangen. Aber - und das ist vielleicht das faszinierendste an diesem Buch - dabei fiebern wir nicht mit dem trauernden Vater mit oder der verlassenen Freundin. Nein! Wir fiebern mit Tom mit, diesem unmoralischen, egoistischen, Geld geilen Mörder - der es trotz all dieser Charakterzüge von Anfang an schafft, dass der Leser sich auf seine Seite schlägt, seine Gedankengänge logisch findet und schon fast selbst meint, dass Dickie nun doch endlich einfach von der Bildfläche verschwinden sollte. Ja, ich muss gestehen, dass ich mir sogar fast beim Lesen gewünscht hätte, dass Tom auch noch die ewig nörgelnde, nervige Marge um die Ecke bringt, die außerdem immer wieder droht, ihn zu entlarven. So wird man beim Lesen ganz schnell nicht nur zum Mitwisser, sondern fast schon zum Komplizen von Tom.<br />
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Und dabei ist dieser doch beim Lesen oft so "ungreifbar". Ist er wirklich nur hinter Dickies Geld her? Hat er doch Gefühle für seinen Freund? Oder ist er doch nur kalt, intelligent und berechnend? Und wie schafft er es, verdammt noch mal, uns so einfach auf die Seite des Bösens hinüber zu ziehen?<br />
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Unheimlich interessant ist nach der Lektüre der Geschichte auch das Nachwort von Paul Ingendaay. Dem Leser wird selber schnell klar, dass neben den homoerotischen Stimmung auch Kleider, deren Auswahl und das An- und Ausziehen eine große Rolle spielen, aber Ingendaay bringt das ganz drastisch auf einen Punkt: "Nach dem ersten Ausziehe vor dem Spiegel, gewissermaßen als Kleiderprobe, und dem zweiten Ausziehen, das einen tödliche Falle war, bedeutet das dritte Ausziehen die Inbesitznahme von des Ermordeten Haus, Kleiderschrank und sonstiger Habe". So wird Der talentierte Mr. Ripley zu einer bitterbösen Verkleidungskomödie, die uns beim Lesen auf immer wieder an unserer Moral zweifel lässt. Der Krimi verkommt zum verkehrten Detektivroman, bei dem man nicht mit dem Detektiv, sondern mit dem Mörder mitfiebert. Herrlich fies und wunderbar zu lesen!<br />
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Liebe Grüße<br />
Cat<br />
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Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-79939937766371582072016-03-01T19:22:00.003+01:002016-03-01T19:26:08.669+01:00Lesetipp des Monats: Der Golem<div style="text-align: justify;">
Im März möchte ich euch einen Zeitgenossen von Franz Kafka vorstellen: Gustav Meyrink. Er hat mit seinem Roman "Der Golem" in den Jahren zwischen 1915 und 1920 einen echten Bestseller gelandet - es ist eines der meist gelesenen Bücher dieser Zeit! </div>
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Eckdaten zum Autor:</h4>
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Gustav Meyrink wurde am 19.1.1868 in Wien geboren. Von 1889 bis 1902 lebte und arbeitete er als Bankier in Prag, dem Handlungsort seines Romans "Der Golem". 1905 zog er nach München und war als freier Schriftsteller tätig. Er starb 1932 in Starnberg. Das besondere an Meyrink und seinen Werken ist die Neigung zum Okkulten und Spirituellen. 1927 konvertierte Gustav Meyrink vom Protestantismus zum Mahayana-Buddhismus. Seine Werke gehören deswegen auch zum Genre der phantastischen Literatur, wie z.B. auch die Werke des bekannten E.T.A. Hoffmann. Sie mögen also einen etwas esoterischen Touch haben, aber gerade das Übernatürliche und Ungreifbare macht sie so spannend. Sie zeugen von alternativen Ideologien der damaligen Zeit. </div>
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Wichtigste / Bekannteste Werke:</h4>
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<li>1913: Des deutschen Spießers Wunderhorn, 3 Bände</li>
<li>1915: Der Golem</li>
<li>1916: Das grüne Gesicht </li>
<li>1917: Walpurgisnacht</li>
<li>1921: Der weiße Dominikaner</li>
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<b>Inhalt: </b></div>
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Ein namenloser Erzähler<b> </b>fällt in seinem Prager Hotelzimmer nach der Lektüre eines Buches über das </div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgKXQKIr5M6Anw6lhCJxlUS5zyZGstTX-IG5Z3g9n19E9zeaRGG65ddTSLsZLHdbTgCB4ikiMAN4njp1xBFAzmo9LhwGoZXpbROD_PTpqhAyf9ABcOL9TrOCjVkiq1hbObayTu1Q13LDp0/s1600/9783866470019_IN01.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgKXQKIr5M6Anw6lhCJxlUS5zyZGstTX-IG5Z3g9n19E9zeaRGG65ddTSLsZLHdbTgCB4ikiMAN4njp1xBFAzmo9LhwGoZXpbROD_PTpqhAyf9ABcOL9TrOCjVkiq1hbObayTu1Q13LDp0/s320/9783866470019_IN01.jpg" width="198" /></a></div>
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Leben des Buddha Gotama in einen unruhigen Halbschlaf. Er träumt, er sei der Gemmenschneider Athanasius Pernath und finde sich in einem geheimnisvollen Labyrinth im Prager Ghetto wieder. In dessen gespenstischer Atmosphäre voller Liebe, Leidenschaft, Hass, Intrigen und Verbrechen, Angst und Grauen begegnet "Pernath" dem Golem, der als Doppelgänger des Menschen erscheint. Seine Begegnung mit dem Golem gipfeln im Wunsch und in der Hoffung, ein erlöstes, unsterbliches Ich zu erlangen. Als der Erzähler wieder aufwacht, findet er einen Hut mit dem Namen Athanasius Pernath. Bei seinen Nachforschungen entdeckt er weitere Spuren des Geträumten in der so genannten Wirklichkeit. Der Schluss, in dem der Erzähler sich selbst, d.h. seinem geträumten Ich als Doppelgänger begegnet, lässt ihn - und mit ihm die Leser - im Ungewissen über den Wirklichkeitscharakter des Erlebten.</div>
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(Inhaltsangabe aus "Das Buch der 1000 Bücher")</div>
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Unsere Meinung:</h4>
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<span style="font-weight: normal;">Ein echter Klassiker der deutschen Literatur mit Gruselfaktor - davon gibt es nicht viele. Deswegen sollte man ihn gelesen haben. Sprachlich und Stilistisch ist der Roman einfach zu lesen, die schaurigen Momente der Handlung sorgen für einen hohen Spannungsfaktor. Deswegen finde ich, dass "Der Golem" eine sehr kurzweilige und gleichzeit enorm tiefgründige Lektüre ist. Wer will steigt tiefer in die verschiedenen dargestellten Weltanschauungen ein. Wer nicht, der liest den Roman als unterhaltsame Schauergeschichte à la Edgar Allan Poe.</span> </h4>
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<span style="font-weight: normal;">Für 6 Euro könnt ihr</span> <b><span style="font-weight: normal;"><a href="http://www.anacondaverlag.com/Der-Golem">die aktuelle Ausgabe aus dem Anaconda-Verlag</a> haben. Ist es nicht toll, dass Klassiker solche Schnäppchen sind? Wer einmal online reinlesen will, kann das beim <a href="http://gutenberg.spiegel.de/buch/der-golem-1557/1">Projekt Gutenberg</a> tun<b>.</b> </span></b></h4>
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Na, habe ich euch überzeugt?</div>
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Liebe Grüße</div>
<div style="text-align: justify;">
Madeleine </div>
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Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-29659290025476698302016-02-22T17:16:00.000+01:002016-02-22T17:16:21.744+01:00Agatha Christie: Das Eulenhaus<div style="text-align: justify;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgDisEcloqY2xbh8c8vi58wajVey-b6y7pmMwY38jBKlT60sNr1dbCKOMu48mWzRTSLkWHdsRJIUYnlhMI-_OdWqD3jdzNNLXDHOdKKwh9erXxuqUlNWg_OIaaCPrZzJLepQmI3eUkHGe8/s1600/41GMTSCVtfL._SX318_BO1%252C204%252C203%252C200_.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgDisEcloqY2xbh8c8vi58wajVey-b6y7pmMwY38jBKlT60sNr1dbCKOMu48mWzRTSLkWHdsRJIUYnlhMI-_OdWqD3jdzNNLXDHOdKKwh9erXxuqUlNWg_OIaaCPrZzJLepQmI3eUkHGe8/s200/41GMTSCVtfL._SX318_BO1%252C204%252C203%252C200_.jpg" width="128" /></a>Ein neuer Fall für Hercule Poirot! Und wieder treibt der Tod sein Unwesen in der britischen High Society. Die spleenige Lady Angkatell lädt einige Freunde und Bekannte übers Wochenende auf ihren Landsitz, Eulenhaus genannt ein. Auch der Meisterdetektiv Poirot kann sich der leicht verrückt anmutenden Lady mit ihren Laune nicht entziehen. Aber als er auf dem herrschaftlichen Sitz ankommt, erwartet ihn eine Szene wie aus einem Krimi: Eine männliche Leiche liegt ordentlich drapiert am Beckenrand eines Swimmingpools. Davor steht - die Waffe noch in der Hand - die vermeintliche Mörderin. Drum herum stehen die anderen Protagonisten, fast schon wie Publikum. Poirot glaubt an einen Scherz, der extra für ihn inszeniert wurde. Doch beim näher treten wird klar: das ist kein Theaterstück! Denn das Blut, dass langsam in das Wasser des Schwimmbeckens läuft, ist ganz real. </div>
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Der Fall scheint ganz eindeutig zu sein, schließlich hat Gerda Christow die Waffe noch in der Hand, mit der ihr Mann, Dr. John Christow, scheinbar erschossen wurde. Doch dann lässt ausgerechnet die Geliebte des Doktors, Henrietta Savernake, die Waffe in das Wasserbecken fallen und vernichtet somit alle Fingerabdrücke. Hat sie etwas mehr zu verbergen als ihre heimlich Romanze mit dem Arzt? Oder heckt vielleicht doch Veronica Cray etwas aus? Sie ist schließlich die ehemalige Verlobte von Dr. Christow und tauchte just am Abend zuvor uneingeladen auf dem Landsitz auf. Und dann kommt auch noch heraus, dass Christow mit einer ganz anderen Waffe erschossen wurde. Hercule Poirot muss erst hinter die Fassaden der guten Gesellschaft blicken und in ihre Familiengeheimnisse ergründen, bevor er den Fall lösen kann.<br />
<br />
Doch irgendwie ist Poirot in diesem Fall gar nicht wirklich präsent. Vieles passiert ohne ihn. Die andere Charaktere ermitteln vielmehr alleine. Und Poirot scheint fast schon zufällig bei der Auflösung herein zu stolpern. Und das stand auch im Nachwort des Buches. Dort wird aus Agatha Christies Autobiografie zitiert: "Ich war daran gewohnt, Poirot in meinen Büchern zu haben, und so hatte ich Ihn auch [hier]dabei, obwohl er da eigentlich gar nicht hingehörte." Ja, Christie geht sogar so weit zu sagen, dass das Buch sogar ohne Poirot besser geworden wäre. Und ganz ehrlich: Ich muss ihr zustimmen. Seine Rolle ist sowieso so klein, dass er einfach keinen Unterschied macht. Die Handlung hätte sich auch so aufgelöst, weil die Charaktere alleine nach dem Mörder suchen. Später, gab es übrigens auch ein Theaterstück zu der Handlung des Eulenhauses, dort wurde Poirot auch ganz aus der Handlung gestrichen. Trotz allem muss ich sagen, dass mich das Eulenhaus gut unterhalten hat, auch wenn es für mich nicht die stärkste Geschichte von Agatha Christie war. Bis zum Schluss ist es nicht sicher, wer denn nun wirklich der Schuldige ist - und genau das ist es ja, was man von einem Krimi möchte.<br />
<br />
Viele Grüße<br />
Cat</div>
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Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-65624583152854504012016-02-15T09:18:00.001+01:002016-02-15T09:18:14.651+01:00Vincent Kliesch: Im Augenblick des Todes<div style="text-align: justify;">
<a href="https://www.inforius-bilder.de/bild/?I=Iy8BbOomtkmrs0ci4TNotUEo2%2BzF%2FfyJzArPfbPH3%2F8%3D" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://www.inforius-bilder.de/bild/?I=Iy8BbOomtkmrs0ci4TNotUEo2%2BzF%2FfyJzArPfbPH3%2F8%3D" width="133" /></a>Im letzten Jahr habe ich euch von meinem abenteuerlichen Lesungs-Besuch im Berlin Dungeon erzählt. Damals hat Vincent Kliesch sein neues Buch Im Augenblick des Todes vorgestellt. (Wenn ihr meinen Bericht von der Lesung noch einmal nachlesen wollt, findet ihr ihn <a href="http://buchlingreport.blogspot.de/2015/08/eine-lesung-die-unter-die-haut-geht.html">hier</a>.) Ich kannte Vincents Bücher vorher noch gar nicht und war wirklich total gespannt, was bei der Veranstaltung auf mich zukommt. Vor Ort hat mich die Grusel-Tour durch die Kerker Berlins und auch Vincents Lesung total begeistert. Nun kam ich auch endlich dazu, sein Buch komplett zu lesen.</div>
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Im Augenblick des Todes ist der zweite Teil der Krimi- / Thrillerserie um den Ermittler Severin Boesherz, der für die Berliner Polizei arbeitet. Eigentlich will Boesherz nur seine Freizeit am Schlachtensee genießen, als ihn plötzlich ein mysteriöser Mann anspricht und sich als Ismael vorstellt (die Verbindung zu Moby Dick ist hier natürlich ganz offensichtlich gewollt). Boesherz lässt sich auf eine Unterhaltung ein, folgt dem Fremden zu seinem Wagen und lässt sich schließlich von ihm zu einem Haus bringen. Dort steht der Ermittler mitten in einem Tatort: Ein Arzt wurde bestialisch umgebracht und mit seinem eigenen Werkzeug zerstückelt. Das ganze erinnert schwer an früheren einen Mordfall in dem Severin Boesherz nach dem Täter suchte - ihn aber nie finden konnte! Sein einziger ungelöster Fall! Natürlich nimmt der Ermittler die Herausforderung des Mörders an und jagt ihn in einem spannenden Katz-und-Maus-Spiel, bei dem der Täter irgendwie immer die Oberhand zu behalten scheint. Gleichzeitig wundert der Leser sich, was es mit dem Jungen Ferdinand auf sich hat, den Severin immer heimlich trifft. Niemand darf wissen, dass die beiden sich kennen. Was hat es damit auf sich?<br />
<br />
Ich muss sagen, dass mir der erste Teil der Handlung wirklich gut gefallen hat. Ja, der Ermittler ist etwas arrogant, weil er - eigentlich - jedes Rätsel lösen kann und auf alles eine Antwort hat. Aber mit dieser Haltung ist er ja nicht der einzige in diesem Genre, dass bekannt ist für seine "speziellen" Charaktere. Die Spannung steigt relativ schnell an, vor allem, da man auch durch das Vorwort weiß, dass die Geschichte für Boesherz - sagen wir mal - kritisch verläuft.<br />
<br />
Aber ab einem gewissen Punkt war mir persönlich die Story dann doch zu abgehoben. Alles war irgendwie etwas zu konstruiert, wie am Reißbrett erfunden - aber gleichzeitig auch zu abgehoben. Ich möchte nicht zu viel verraten, für diejenigen, die das Buch noch lesen wollen. Deshalb verzichte ich auf Details an dieser Stelle. Aber alles was mit der Vergangenheit von Boesherz zu tun hatte, war dann doch allzu absehbar. Relativ schnell war mir klar, wie das ganze ausgehen würde und auch welche Rolle Ferdinand spielt, konnte ich mir schnell zusammenreimen. Am Schluss ging es dann nur noch darum, ob Vincent Kliesch die Story gut zusammenführt. Aber mit wirklich viel Interesse habe ich das beim Lesen dann nicht mehr verfolgt. Und ein weiterer Kritikpunkt - der allerdings eine ganz, ganz subjektive Wertung ist: mich haben die Namen der Figuren beim Lesen total gestört. Dafür gibt es - logischerweise - keine rationale Begründung. Aber mal ehrlich: Severin, Ferdinand, Rupert, Olivia? Wirkt auf mich ein bisschen so, als ob man mit möglichst ausgefallenen Namen Aufmerksamkeit erzielen oder einen riesigen Wiedererkennungswert schaffen wollte. Hat bei mir nicht wirklich funktioniert, sondern eher gestört beim Lesen. Für meinen Geschmack nicht der beste Krimi, den ich gelesen habe.Schade, weil der Anfang sehr vielversprechend wirkte.<br />
<br />
Viele Grüße<br />
Cat</div>
Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-64378020671694160152016-02-07T15:45:00.003+01:002016-02-07T15:47:18.421+01:00Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen<div style="text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiihZN0nsetN6TLSEAZM5JTZ-6A6YLPoC8Pu6eR6XY-vgyV3Us4dO4dy4d9nBSPkSM3_BJMxDN2uC7JtuNYjdVRwACs9YxeLWZje1Ye_iKkNrGvme9TlV3IkbApOsiSaCpj2xkvgo5LWpg/s1600/Erpenbeck_JGehen_ging_gegangen_163592.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiihZN0nsetN6TLSEAZM5JTZ-6A6YLPoC8Pu6eR6XY-vgyV3Us4dO4dy4d9nBSPkSM3_BJMxDN2uC7JtuNYjdVRwACs9YxeLWZje1Ye_iKkNrGvme9TlV3IkbApOsiSaCpj2xkvgo5LWpg/s200/Erpenbeck_JGehen_ging_gegangen_163592.jpg" width="125" /></a></div>
Habt ihr auch schon von Jenny Erpenbecks wunderschönem Roman "Gehen, ging, gegangen" gehört? Er wurde ja letztes Jahr auf einigen Blogs vorgestellt, sodass ich neugierig wurde und ihn unbedingt auch lesen wollte.<br /><br /></div>
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Rentner trifft auf Flüchtlinge</h4>
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<i>"Vielleicht liegen noch viele Jahre vor ihm, vielleicht nur noch ein paar." </i></div>
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Kernfigur des Romans ist Richard, ein emeritierter Professor und Wittwer aus Berlin. Nachdem er sein Büro an der Universität leer geräumt hat, findet er sich alleine in seinem großen Haus am Rande Berlins wieder. Nachdenklich sortiert Richard seine Unterlage und weiß gar nicht, was er nun mit der vielen Zeit anfangen soll. Dieses Problem löst sich, als er von der Situation am Oranienplatz erfährt. Dort wohnen zahlreiche Flüchtlinge in Zelten und kämpfen, zur Not durch Hungerstreiks, dafür in Deutschland bleiben zu können. Als die Flüchtlinge in einem stillgelegten Teil eines Alterheims in der Nähe von Richards Haus untergebracht werden, beginnt er, sie regelmäßig zu besuchen. Unter dem Vorwand, eine Studie durchführen zu wollen, führt er Interviews mit vielen der jungen und älteren Männer aus Afrika und dem Nahen Osten. Als gebannter Zuhörer interessiert er sich für die Lebensgeschichte eines jeden einzelnen, der bereit ist mit ihm zu reden.<br />
<a name='more'></a></div>
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Durch die Perspektive von Richard, einem Durchschnittsdeutschen mit genauso wenig Ahnung über Flüchtlinge wie ich auch, tasten wir Leser uns sehr gefühlvoll an die berührenden Schicksale vieler unglücklicher Menschen heran. Und das ist eben genau der Unterschied zu den ganzen Geschichten über Flüchtlinge, die zur Zeit in den Medien präsent sind.<br /><br /></div>
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Das Menschliche zählt</h4>
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Richard setzt sich immer mehr für die Flüchtlinge ein: hilft beim Deutschunterricht mit, lädt sie zu sich nach Hause ein, um sie sein Klavier nutzen oder Kochen zu lassen, sucht ihnen Jobs bei Freunden, kauft für den einen eine Winterjacken, für den anderen ein Stück Land für dessen Familie in Afrika. Aber gegen die Gesetzteslage ist auch er machtlos.</div>
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Am Ende gibt er an seinem Geburtstag eine große Gartenparty, zu der seine neuen Flüchtlingsfreunde aber auch seine anderen langjährigen Bekannte kommen. Der Roman schließt mit einer schönen Quintessenz: jeder Mensch hat wunde Punkte und trägt schmerzliche Erlebnisse aus der Vergangenheit mit sich herum, auch Richard und seine Freunde. Indem Richard den Flüchtlingen von seiner traurigsten Erfahrung erzählt und die Flüchtlinge ihr Mitgefühl ausdrücken, wird deutlich wie sehr alle Menschen gleich sind. Ein wunderbarer Abschluss.</div>
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Jenny Erpenbeck schreibt in einer sehr schönen, bedächtigen Sprache. Es ist einfach nur toll zu lesen ist.<br />
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Liebe Grüße<br />
M. <br />
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<br />Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-5047534669867165432016-02-01T18:03:00.002+01:002016-02-01T18:26:23.945+01:00Lesetipp des Monats: Jenseits von Afrika<div style="text-align: justify;">
In den Wintermonaten bekomme ich immer ganz schlimmes Fernweh. Deshalb habe ich in den<br />
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEghrP5oNbcBbAEiQ6DvvWUA9RZIKXCeKWE_S0U1uVQUy2yiOHpY4nO6jKj6fbFPxwBLIKHCQ0ytrxj6Rvgqf4oLMIe2P_HeHad3VW73nfYKPdb3N1quKB0vZ5Le0C2cJcQqcM84w7qPhJA/s1600/047_2276_118704_xxl.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEghrP5oNbcBbAEiQ6DvvWUA9RZIKXCeKWE_S0U1uVQUy2yiOHpY4nO6jKj6fbFPxwBLIKHCQ0ytrxj6Rvgqf4oLMIe2P_HeHad3VW73nfYKPdb3N1quKB0vZ5Le0C2cJcQqcM84w7qPhJA/s200/047_2276_118704_xxl.jpg" width="120" /></a> letzten Woche viele Bücher und Geschichten aus und über Afrika gelesen. Dann kann man sich beim Lesen wenigstens ein bisschen ins Warme träumen. Mein Lesetipp für den Februar ist daher auch ein Afrika-Klassiker von einer ganz besonderen Autorin, von der viele Geschichten verfilmt wurden und nach der sogar ein Asteroid benannt wurde.<br />
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<b>Eckdaten zum Autor:</b></div>
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Karen Blixen, Tania Blixen und Isak Dinesen - drei Pseudonyme hinter denen eine Frau steht: Karen Christence von Blixen-Finecke, geborene Dinesen, die 1885 in Kopenhagen geboren wurde. Und auch unter den Namen Osceola, Peter Lawless,Pierre Andrée zel oder Nozdref’s Cook veröffentlichte die Autorin ihre Novellen und Kurzgeschichten. In ihrem wohlbehüteten und gut betuchten Elternhaus wuchs Blixen mit ihren vier Geschwistern Inger Benedicte, Ellen Alvilde, Thomas Fasti und Anders Runsti auf. Während ihre zwei Schwestern eher musikalisch talentiert waren, entwickelte Blixen ihr sprachliches Talent und besuchte verschiedene Kunstschulen in Kopenhagen, Paris und Rom. 1907, nachdem das Studium beendet war, veröffentlichte Blixen ihre ersten Kurzgeschichten. Bereits als Kind stand sie in Kontakt zu ihrem späteren Ehemann Bror von Blixen-Finecke, der Sohn einer Cousine ihres Vaters. Eigentlich verliebte sich Blixen in Brors Zwillingsbruder Hans, diese Liebe blieb aber unerwidert, sodass sich Blixen mit Bror 1912 verlobte.<br />
<a name='more'></a>Mit ihm ging Blixen nach Kenia, um dort eine Milchfarm zu kaufen. Sie kauften eine kleine Farm am Fuße der Ngong-Berge südlich von Nairobi. Doch als die beiden auf der Farm ankamen, mussten sie feststellen, dass es keine Milch- sondern eine Kaffeefarm war. Das Problem: Damals galt es noch unmöglich, in einer Höhe von 1700m Kaffee anzubauen. Doch Blixen versuchte alles, um das Wunder möglich zu machen. Größere Probleme waren die Trockenperiode zwischen 1915 und 1918, die gestoppte Kaffeeeinfuhr durch die Briten 1917 und diverse Krankheiten in den Rinderherden, der den Aufenthalt in Afrika schwierig für die Eheleute machten. Zudem war Bror wohl kein guter Ehemann, konnte nicht mit Geld umgehen und galt als Womanizer, der sich auch gern mit Prostituierten vergnügte. Aus gesundheitlichen Gründen mussten Blixen und ihr Mann Kenia zwei Mal verlassen. 1920 bat Bror Karen schriftlich um die Trennung, Karen willigte zwar nicht ein, aber 1921 trennten sie sich trotzdem, 1925 wurden sie geschieden. Mit Hilfe ihres Bruder versuchte Blixen die finanzielle Lage der Farm daraufhin zu retten. 1931, nach 17 ertraglosen Jahren, musste Karen Blixen die Farm aufgeben, nach Dänemark zurückkehren und bei ihren Eltern leben. 1934 veröffentlichte sie schließlich ihre sieben phantastischen Geschichten auf Englisch, für die sie kurz darauf ausgezeichnet wurde. In den kommenden Jahren verfasste sie viele weitere Geschichten und ihren einzigen Roman The Angelic Avengers, der in einer Allegorie den Untergang des Nazi-Regimes beschreibt.1962 verstarb Blixen im Alter von 77 Jahren. </div>
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<b>Wichtigste / Bekannteste Werke:</b></div>
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<li>Sieben Phantastische Geschichten,(Die Wege um Pisa; Der alte, wandernde Ritter; Der Affe; Ein Familientreffen auf Helsingör), 1934</li>
<li>Jenseits von Afrika, 1937</li>
<li>Schicksals-Anekdoten (Der Taucher; Babettes Gastmahl; Stürme; Die unsterbliche Geschichte; Der Ring), 1960</li>
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<b>Inhalt:</b></div>
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Dieses Mal fiel es mir sehr schwer, mich bei dem Lebenslauf der Autorin kurz zu fassen. Aber erstes finde ich das Leben von Tania Blixen unheimlich spannend und zweitens ist ihr Buch Jenseits von Afrika auch eine Art von Autobiografie, die einen Großteil von Blixens Zeit in Afrika schildert. Wobei es hier weniger um sie selbst und ihr Schicksal geht (wie zum Beispiel ihre Eheprobleme oder ihre Affäre mit Dennis Finch-Hatton), sonder in erster Linie um das schillernde, bunte, einzigartige Leben in Afrika. In wenigen Kaptiel erzählt sie einzelne Erlebnisse und Episoden von ihrer Zeit auf der Kaffeeplantage. So berichtet Blixen zum Beispiel von dem Leben der Eingeborenen, die auf ihrer Farm arbeiten, spricht von deren ungewöhnlichen Traditionen und Bräuchen, verbotenen Rituale, Hochzeitsbräuchen aber auch von der Rivalität zwischen den Stämmen. Oder sie erzählt davon, wie sie ein kleines Gazellen-Baby, dass sie Lulu tauft, großzieht. Und von den vielen Kindern, die auf der Farm leben und über deren Schicksale, wie das von dem Kikuyujungen Kamante, dem sie hilft seine Hautkrankheit zu besiegen und der daraufhin zu ihrem treuen Diener wird. So taucht man immer weiter in die faszinierende Welt Kenias ein.</div>
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<b>Unsere Meinung:</b></div>
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Ich mochte dieses Buch von Karen Blixen unheimlich gerne. Gut, ich bin sowieso eingeschworener Afrika-Fan. Aber ich glaube, auch für jemanden, der noch nie auf dem dunklen Kontinent war, ist die Lektüre wie eine phantastische Reise in dieses faszinierende Gegend. Es ist kein Abenteuerroman, nicht voller Aktion. Nein, viel mehr mal Blixen mit ihrem ruhigen, nüchternen Sprachstil ein intensives Bild von Afrika mit vielen bunten, kräftig-deckenden Farben auf ihre Literatur-Leinwand in das wir beim Lesen ganz tief eintauchen können. Man spürt förmlich die heiße Luft, den warmen Sand unter den Füßen. Und gerade durch ihre distanzierte Ich-Erzählerfigur wirkt die Kulisse fast natürlich und ungetrübt.<br />
<br />
Viele kennen sicherlich den Film Jenseits von Afrika mit Meryl Streep und Robert Redford in den Hauptrollen. - Hier kommt mir mein Film-Unwissen mal wieder zu Gute, denn ich habe diesen Tatsächlich nie gesehen und konnte mich so ganz unvoreingenommen auf die Erzählung von Blixen einlassen. Der Film konzentriert sich wohl vor allem auf die romantische Geschichte zwischen Blixen und Finch-Hatton, diese kommt allerdings in der Buchvorlage im Prinzip gar nicht zu Sprache. Finch-Hatton kommt zwar hier und da mal vor, aber hätte ich mich nicht nach der Lektüre etwas schlau gemacht, wäre ich nicht wirklich darauf gekommen, dass die beiden ein Liebespaar waren. Allerdings finde ich es auch schöner so. Hätte sich Blixen auf diese Liebesgeschichte konzentriert, wäre diese einzigartige Essenz von Afrika in den Hintergrund gerückt - und um diese geht es ja hier eigentlich und sie zeichnet diese wunderbare Geschichte eben auch aus.</div>
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Liebe Grüße<br />
Catherine</div>
<b><br /></b><br />
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Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-28666063945320627312016-01-18T14:50:00.000+01:002016-01-18T14:50:43.658+01:00Jo Nesbø: Kakerlaken<div style="text-align: justify;">
<a href="http://ecx.images-amazon.com/images/I/41zG3dI6hTL._SX315_BO1,204,203,200_.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://ecx.images-amazon.com/images/I/41zG3dI6hTL._SX315_BO1,204,203,200_.jpg" height="200" width="126" /></a>Vor lauter Hercule Poirot, Carl Mrøck und Benny Grissel habe ich fast einen meiner anderen Lieblingsermittler vergessen: Harry Hole. Nach und nach will ich ja versuchen auch diese Krimiserie komplett zu lesen. Zu Beginn habe ich die Reihenfolge der Bücher nicht wirklich beachtet, aber inzwischen versuche ich, die Bücher in der richtigen Folge zu lesen. Dann ergibt die Hintergrundstory um Harry Hole auch etwas mehr Sinn. Daher habe ich jetzt erst den zweiten Band mit dem Titel Kakerlaken ausgelesen.</div>
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<a name='more'></a></div>
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Darin nimmt Jo Nesbø uns und Harry Hole mit auf eine spannende Reise nach Thailand. Denn - wie soll es anders sein - ein Norweger wurde dort ermordet und Harry soll in dem Fall ermitteln. Doch es handelt sich nicht um irgendeinen Norweger. Nein! Es ist der norwegische Botschafter, der tot aufgefunden wird - und das auch noch in einem zwielichtigen Motel. Mit einem Messer im Rücken liegt der Botschafter auf dem Hotelbett. Hat eine Prostituierte ihn umgebracht? Hatte er etwas mit der thailändischen Mafia zu tun? Und dann findet Harry auch noch sehr eindeutige Fotos im Kofferraum der Botschaftslimousine. War der Botschafter Pädophil? Oder wollte er mit den Bildern jemanden erpressen? Zunächst scheint Harry nur im Dunkeln zu tappen. Denn der Tatort gibt nicht viele Spuren her und auch die Bilder lassen keine wirklichen Schlüsse zu. Doch dann findet er tatsächlich mehr raus, als seinen Vorgesetzten liebt ist.Und dann ist da immer auch Harrys eigenes Problem: der Alkohol. Schafft er es, so lange nüchtern zu bleiben, bis er den Täter überführt hat?</div>
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Für mich ist Harry Holes zweiter Fall ein super solider Krimi. Es ist unheimlich spannend, Harry bei seinen Ermittlungen zu begleiten - obwohl man hier und da vielleicht etwas zu lange im dunkeln tappt. Deshalb würde ich, wenn ich müsste, nicht die volle Punktzahl geben, Aber dennoch hat mit Jo Nesbø wieder unheimlich gut unterhalten. Bis kurz vor Schluss weiß man nicht sicher, wer denn nun eigentlich der Mörder ist. Und dann kommt es zum lang ersehnten Showdown! Alles so wie es sein muss :) Gleichzeitig verspürte ich beim Lesen auch immer einen Hauch von Thailand, konnte mir den Stau, den Gestank und auch die schwüle Hitze wunderbar vor Augen führen und habe mit Harry mitgefühlt, der unter dem Klima und Lärm die ganze Zeit gelitten hat. Natürlich spielt die Geschichte auch mit etlichen Klischees, die man mit Thailand verbindet (Pädophile, Prostitution, Party-Stadt Pattaya), aber gut, gehört wahrscheinlich auch ein bisschen dazu. Ich habe aber auch gehört, dass die Reihe eigentlich erst ab dem dritten Band, Rotkehlchen, so richtig gut werden soll. Die ersten beiden Geschichten sind wohl eher schwächer im Vergleich. Ich kann nur sagen, das mir bisher Schneemann am besten gefallen hat. Die Story fand ich wirklich unheimlich stark!<br />
<br />
Spannend finde ich aber wieder, dass die Idee zur Story auf einer wahren Begebenheit basiert. Denn im Vorwort steht, das ein norwegischer Botschafter in den sechziger Jahren gerüchteweise unter geheimnisvollen Umständen in Thailand gestorben ist. Davon hat sich Nesbø beim Schreiben inspirieren lassen. Alles in allem ist Harry Holes zweiter Fall ein absolut kurzweiliger Krimi, der sich leicht und schnell weglesen lässt.<br />
<br />
Liebe Grüße<br />
Cat</div>
Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-7175191124160435742016-01-12T19:19:00.001+01:002016-01-12T19:19:19.365+01:00Valeria Luiselli: Die Schwerelosen<h4 class="tr_bq" style="text-align: justify;">
Ein besonderer Rhythmus, auf den man sich einlassen muss!</h4>
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjFPBTVHX0InBqdwvajhD6-e8AtzktFoA_pYhcDT9hvkUlhdtwT4Hhdk14Ii7af3kO3RkAUm5BljmxSTOTwT1bVq5SBLaOTp5aVsasiM4tALPLwRtTnte_oDi860ijwrK7z88ZDlYrvSzM/s1600/20160107_162653.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjFPBTVHX0InBqdwvajhD6-e8AtzktFoA_pYhcDT9hvkUlhdtwT4Hhdk14Ii7af3kO3RkAUm5BljmxSTOTwT1bVq5SBLaOTp5aVsasiM4tALPLwRtTnte_oDi860ijwrK7z88ZDlYrvSzM/s320/20160107_162653.jpg" width="212" /></a></div>
Ich weiß leider nicht mehr, wie ich auf dieses Buch gestoßen bin. Es war irgendwo im WWW und ich habe es mir spontant noch zu Weihnachten gewünscht, bekommen und sofort gelesen. Denn die Beschreibung des Buches hat mich sofort angezogen: </div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
"Ein Paar mit zwei Kindern in einem Haus in Mexico City. Sie schreibt an einem Roman, er liest mit. Sie erzählt von der Zeit, als sie als Lektorin in New York gearbeitet hat, von den Fremden, die ihre Liebhaber wurden, von den Dichtern und Gespenstern, die einst in ihrer Nachbarschaft wohnten, und dem vergeblichen Versuch, ihren Verleger von dem Werk des Mexikanischen Dichters Gilberto Owen zu überzeugen. Dabei gerät ihr Leben immer mehr aus der Bahn, und in ihren Roman wächst eine andere Erzählstimme..." </blockquote>
</div>
<h4 style="text-align: justify;">
<a name='more'></a> </h4>
<h4 style="text-align: justify;">
Von Dichtern und Geistern</h4>
<div style="text-align: justify;">
Als Leser mag man zu Beginn etwas irritiert sein. Denn in kurzen Absätze, durch ein * getrennt, wechseln sich verschiedene Zeit- und Daseinsebenen miteinander ab. Die Gegenwart, in der die Ich-Erzählerin mit zwei kleinen Kindern zu Hause sitzt und versucht ein Buch zu schreiben, wechselt sich mit ihrer Vergangenheit als Lektorin in New York ab. Das ist zunächst etwas anstrengend zu lesen, denn man weiß am Anfang des Absatzes nicht sofort auf welcher der zwei Ebenen man sich befindet. Ihr müsst euch definitiv mit der Geschichte erst vertraut machen und euch darauf einlassen, um so richtig in das Lesevergnügen hineinzukommen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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Dann kommt eine dritte Perspektive, die von Gilberto Owen, hinzu. Gilberto Owen war tatsächlich ein mexikanischer Dichter und Diplomat, der von 1904 bis 1952 gelebt hat. Seine späten Jahre hat er in Philadelphia verbracht, in jüngeren Jahren hielt er sich in Harlem auf, wo er auf berühmte Künstler wie Nella Larsen und Federico Garcia Lorca trifft. Auch Ezra Pound erscheint ihm immer wieder als Gespennst, vor allem in der U-Bahn :) Wer sich also für literarische Persönlichkeiten in Romanen interessiert, kommt hier auf seine Kosten. <br />
<br /></div>
<h4 style="text-align: justify;">
Warum die Schwerelosen?</h4>
<h4 style="text-align: justify;">
<span style="font-weight: normal;">Die Ich-Erzählerin hat das Gefühl von Gilbertos Geist umgeben zu sein. Gegenüber ihrem Mann erklärt sie, ein Buch über das Gespenst Gilbert Owen zu schreiben. Im späteren Verlauf verlagert sich die Perspektive immer mehr auf Gilberto, der sich an die Zukunft erinnern kann und den Geist der Ich-Erzählerin sieht. Plötzlich schein es, als wäre er es, der an einem Roman schreibt:</span></h4>
<blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
"Die Erzählerin des Romanes hätte einen Partner, der hier in Philadelphia gelebt hatte. Sie würde obsessiv über das imaginäre Leben dieses Partners schreiben, bis sie darüber verrückt wird und auch ihn verrückt macht." </blockquote>
</blockquote>
<h4 style="text-align: justify;">
<span style="font-weight: normal;">Ich denke, der Titel "Die Schwerelosen" kommt daher, dass alles beginnt, sich aufzulösen: Gilberto wird unsichtbar, er löst sich auch und auch die Ich-Erzählerin scheint sich vollkommen in Gilberto aufgelöst zu haben. Die Figuren werden zu leicht-schwebenden Geistern, ohne Raum und Zeit. </span></h4>
<div style="text-align: justify;">
Wer sich darauf einlässt, kann eine ganz neue Leseerfahrung machen, die einem einiges über die Kunst des Romane schreibens aufzeigt. </div>
<br />
Also was ist? Traut sich jemand an das Debüt dieser mexikanischen Autorin ran?<br />
<br />
Liebe Grüße<br />
<i>Madeleine</i><br />
<br />
<u>Infos zum Buch:</u><br />
Valeria Luiselli:
<b>Die Schwerelosen</b><br />
190 Seiten<br />
erschienen im März 2013 im Verlag Antje Kunstmann<br />
Übersetzt von Dagmar Ploetz<br />
ISBN 978-3-88897-819-7Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-83177542634180257682016-01-08T10:57:00.002+01:002016-01-08T11:33:51.317+01:00Deon Meyer: Icarus<div style="text-align: justify;">
Nach einem schier endlosen Umzugsmarathon habe ich über die Feiertage endlich wieder etwas Luft<br />
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjaVrhbz629ggwJoWhFbVtoIlnCP8sXm6RKIeN_n1ql4UJRIeafiA1QrdSfODtyNVZkWr8AZ3Ho11Szq-SxKsasqWwi7U43KyVm4l7ppyWwxdTrjQ2WJMOjsvf0EBdE1DSb_h5451_DvbU/s1600/icarus.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjaVrhbz629ggwJoWhFbVtoIlnCP8sXm6RKIeN_n1ql4UJRIeafiA1QrdSfODtyNVZkWr8AZ3Ho11Szq-SxKsasqWwi7U43KyVm4l7ppyWwxdTrjQ2WJMOjsvf0EBdE1DSb_h5451_DvbU/s200/icarus.jpg" width="121" /></a> zum Lesen gehabt. Und da ich bei diesem unweihnachtlichen Wetter Fernweh bekam, habe ich mir mein neues Deon Meyer Buch zu Hand genommen und mich wieder mit meinem Lieblingsermittler Bennie Griessel auf Spurensuche in Südafrika gemacht. Doch wie Titel Icarus schon erahnen lässt, geht es darum, dass nach hohem Flug auch ein tiefer Fall folgen kann. So ergeht es leider auch Benny, der einen schweren Rückschlag erleiden musste.</div>
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<a name='more'></a></div>
<div style="text-align: justify;">
Wer schön öfter mit Benny Griessel ermittelt hat, weiß: Benny ist trockener Alkoholiker. Gerade erst musste er seiner Freundin Alexa helfen, die wieder zur Flasche gegriffen hatte. Nun erwischt ihn aber selbst. Denn nachdem Benny an einen Tatort gerufen wird, an dem er ausgerechnet einen alten Kollegen finden musste, der sich, seine Kinder und seine Frau erschossen hat, steht für Benny die Welt einfach nur noch Kopf. Die einzige Möglichkeit diesem Schmerz zu entrinnen: Alkohol. Denn er betäubt und lässt vergessen. Und dann wird Benny auch noch völlig betrunken in eine Schlägerei verwickelt und landet selbst im Gefängnis. Kann sich unser Held aus diesem Abgrund wieder aufrappeln? </div>
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Aber natürlich gehört zu einem Krimi auch ein Mord! Und auch dabei handelt es sich quasi auch um einen "Icarus". Denn der Tote, der am Strand von Blouberg gefunden wird, ist kein geringerer als Ernst Richter, seines Zeichens Inhaber eines umstrittenen Internetunternehmens mit dem Namen "Alibi". Richter scheint Millionenschwer zu sein, post auf Facebook nur mit teuren Autor und hübschen Frauen. Sein Unternehmen generiert per Mausklick Alibis für Kunden, die ihre Frauen bzw. Männer betrügen. Der Fall ist natürlich brisant. Das Medien-Echo ist groß, denn kaum ist bekannt, dass Richter tot ist, wird seine Firma gehackt und damit gedroht, eine komplette Kundenliste im Internet zu veröffentlichen. Darunter sind auch zahlreiche Prominente und Politiker. Der Druck auf die Polizei ist unheimlich groß. Und dann auch noch der Totalausfall von Benny Griessel...Das ist die große Chance für Vaughn Cupido, Bennys Partner, der bisher eher die Rolle als Sidekick gespielt hat.<br />
<br />
Ich bin ja bekanntermaßen ein großer Fan von Deon Meyer, insbesondere seiner Figur Benny Griessel, und daher fällt es mir schwer, starke Kritik an ihm zu üben. Aber so ganz umhauen konnte Ikarus mich irgendwie nicht. Ich hab mit Benny mitgefiebert, ob er es schafft, vom Alkohol wegzukommen. Und auch die Geschichte um Ernst Richter fand ich spannend. Ich finde es cool, dass Deon Meyer, der ein absoluter Apple-Fan ist, wie er auf einer Lesung erzählt hat, so moderne Themen wie Facebook, Twitter, Tinder etc. aufgreift und damit genau am Puls der Zeit ist. So finden sich in der Handlung auf zahlreiche Twitternachrichten, die von dem Hacker veröffentlicht wurden. Aber was mich an der Geschichte dieses Mal gestört hat, war die Nebenhandlung. Denn neben den Ermittlungen und dem Auf und Ab um Benny gibt es noch einen zweiten Erzählstrang, bei dem der Winzer Francois du Toit seiner Anwältin seine Lebensgeschichte erzählt. Denn auch er ist in denn Fall verwickelt - Wie? Das erfahren wir Leser erst kurz vor Schluss. Und das ist eben auch das Problem - du Toits Nebenhandlung schien mir manchmal fast endlos... Als ob er seinen kompletten Stammbaum von hinten aufräumt - und mich damit von der eigentlichen Lösung des Falles nur noch weiter wegbringt. Dadurch bliebt für mich beim Lesen leider einiges an Spannung auf der Strecke. Umso mehr habe ich mich nach jedem Kapitel mit dem Winzer wieder über Benny, Vaughn und die weiteren Ermittlungen gefreut. Aber wenn ich Punkte, Sterne, Herzen, Sonnen oder sonst etwas vergeben müsste, wäre es für mich dieses Mal leider nicht die volle Punktzahl. Mein Lieblingsbuch über Benny Griessel ist und bleibt "13 Stunden". Das ist wirklich ein tolles Buch, wenn man mit Deon Meyer einsteigen will. Und dann ist einem Benny Griessel so sehr ans Herz gewachsen, dass man auch nach einem etwas schwächeren Buch gleich wieder sehnsüchtig auf das nächste wartet.<br />
<br />
Liebe Grüße<br />
Cat</div>
Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-60055003431511694642016-01-01T13:33:00.000+01:002016-01-04T10:56:11.061+01:00Was das Frühjahr 2016 für neue Romane mit sich bringt<div style="text-align: justify;">
Ich kann es einfach nicht lassen... zu Hause stapeln sich die ungelesenen Bücher und trotzdem schaue ich mir schon Neuerscheinungen aus dem Frühjahrsprogramm 2016 an. Ein paar Titel haben mich dabei besonders angesprochen. Aus denen habe ich drei Stück herausgesucht, um sie euch kurz vorzustellen:</div>
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<i><b>Die Kunst, Champagner zu trinken</b></i></h4>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiH7Z3SU9vYP5IYlxYU8r9rhFDurSqxKy3Mp14LC2kEwRI-H4xUtbhJL57IN-au2NP_bUeeS5-H4D-QIp83PBlniDnfnVKEjvjGZjxQyttwtqMBBm-vfml38h-m9iVdAEY81tbRZsB-t_w/s1600/Unbenannt_a.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiH7Z3SU9vYP5IYlxYU8r9rhFDurSqxKy3Mp14LC2kEwRI-H4xUtbhJL57IN-au2NP_bUeeS5-H4D-QIp83PBlniDnfnVKEjvjGZjxQyttwtqMBBm-vfml38h-m9iVdAEY81tbRZsB-t_w/s200/Unbenannt_a.JPG" width="124" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
Zwei Schriftstellerinnen und Freundinnen feiern zusammen ausgiebig die Literatur und den Genuss von Champagner. Eine tolle Kombi, da möchte man direkt mitmachen :) Und dann, heißt es in der Vorschau, kommt Katerstimmung auf. Nicht alles lässt sich mit Alkohol wegspülen. Ich bin gespannt, wohin diese Geschichte führt. </div>
<br />
<a href="http://diogenes.ch/leser/katalog/nach_autoren/a-z/n/9783257069617/buch">Amélie Nothomb: "Die Kunst, Champagner zu trinken", Diogenes, erscheint am 24.02.2106</a><br />
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<h4 style="text-align: justify;">
<i><b></b></i></h4>
<h4 style="text-align: justify;">
<i><b><a name='more'></a><br /></b></i></h4>
<h4 style="text-align: justify;">
<i><b>Als Hemingway mich liebte </b></i></h4>
<div style="text-align: justify;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgH36LLIV5PicVp1P4BxZtZaTWFUh9gojJm8U7YRFQWWJq6IqNzYWyLyaeBMnX4_fZLLNyybnKEAiQdXm8oUNyaxBLb1QlDvx_gNj15yOGSNHWiqReLcHc92bx0xFQuySGg6_Wy7V-VDPs/s1600/9783455405590.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgH36LLIV5PicVp1P4BxZtZaTWFUh9gojJm8U7YRFQWWJq6IqNzYWyLyaeBMnX4_fZLLNyybnKEAiQdXm8oUNyaxBLb1QlDvx_gNj15yOGSNHWiqReLcHc92bx0xFQuySGg6_Wy7V-VDPs/s200/9783455405590.jpg" width="123" /></a>Naomie Wood hat die Lebensgeschichten aller vier Frauen von Schrifsteller Ernest Hemingway in einem Roman verarbeitet. Da ich bisher nichts über Hemingsways Frauen weiß, reicht das schon aus, um dieses Buch lesen zu wollen. Dabei frage ich mich, wie nah der Inhalt an der Wahrheit bleibt - angeblich Briefe und andere Quellen zu Hilfe genommen - und wie sehr er in kitschige Liebesgeschichten abdriffted. Fest steht, es ist sicher eine emotionale Lektüre. Im Verlagsprogramm wird angekündigt: "Eine tragische, herzzerreißende, großartig erzählte Geschichte über das Scheitern der vier Frauen an einem charismatischen Mann und erfolgreichen Schriftsteller." We will see :) </div>
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<a href="http://www.hoffmann-und-campe.de/buch-info/als-hemingway-mich-liebte-buch-8032/">Naomie Wood: "Als Hemingway mich liebte", Hoffmann und Campe, erscheint am 10.03.2016</a></div>
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<i> </i></h4>
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<i>In anderen Herzen</i></h4>
<div style="text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhTNAh9Z9kJgLm1D-75-1SykdjefUD0u0X5xNVUu2K3MTMId7hrv6BJZ9MABtj7_3nft_ZyGhZjSq0UzZvibj_9klKMWoF8EeWLw7pCbPNHBYVGi1HpshNpLzTpndHJIDbLMpF7WlKVQRs/s1600/9783956140891.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhTNAh9Z9kJgLm1D-75-1SykdjefUD0u0X5xNVUu2K3MTMId7hrv6BJZ9MABtj7_3nft_ZyGhZjSq0UzZvibj_9klKMWoF8EeWLw7pCbPNHBYVGi1HpshNpLzTpndHJIDbLMpF7WlKVQRs/s200/9783956140891.jpg" width="128" /></a></div>
Die Buddenbrooks auf Indisch! Eine Roman vom Verfall einer mächtigen Unternehmerfamilie. Kalkutta, 1967: Bei der Familie Ghoshes herrscht noch der alternde Patriarch und seine Frau über die Großamilie und das Unternehmen, das für ihren Wohlstand sorgt. Der Enkel will jedoch sein Leben selbst in die Hand nehmen und schließt sich einer maoistischen Gruppierung an. Die alte Ordnung erhält Risse. Die Großeltern sind
blind für die dunklen Geheimnisse der Kinder, die Intrigen der
Schwiegertöchter und den schleichenden Kollaps des
Familienunternehmens. Steuert die Großfamilie ihrem Untergang entgegen?</div>
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<br /></div>
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<a href="http://www.kunstmann.de/titel-0-0/in_anderen_herzen-1136/">Neel Mukherjee: "In anderen Herzen", Verlag Kunstmann A., erscheint am 16.03.2016</a></div>
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<br />
Was habt ihr euch zum Lesen im neuen Jahr vorgenommen?<br />
<br />
Frohes Neues!<br />
<br />
Madeline & Catherine!</div>
Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-58521979401116285212015-12-20T10:50:00.001+01:002015-12-20T10:52:35.483+01:00Edith Wharton: Zeit der Unschuld<div style="text-align: justify;">
Hier ist mein Last-Minute-Geschenktipp für euch:<br />
<br />
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Die männliche Variante von Emma Bovary, Anna Karenina oder Effi Briest! <b> </b></h4>
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<b> </b></h4>
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<b>Newland Archer, aus den besten New-Yorker-Kreisen, wird von gesellschäftlichen Zwängen erdrückt und muss sich zwischen einer guten und schlechten Partie entscheiden. Welches Mädchen soll er heiraten?</b></h4>
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<br /></div>
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEglodx0IBntiN9lz72E_2uw1A4AppOf2xdgbhzvmwIBB6D50aGf5gx4hpaHPpOP5w1LHcMQG2CYSL-zt-aH66KiIXGtVTB1aFUeiqqWIPbbABaj6TWoZnHjCKeVtewrvrrtRUAVN319Kj0/s1600/Wharton_EZeit_der_Unschuld_163064.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEglodx0IBntiN9lz72E_2uw1A4AppOf2xdgbhzvmwIBB6D50aGf5gx4hpaHPpOP5w1LHcMQG2CYSL-zt-aH66KiIXGtVTB1aFUeiqqWIPbbABaj6TWoZnHjCKeVtewrvrrtRUAVN319Kj0/s200/Wharton_EZeit_der_Unschuld_163064.jpg" width="125" /></a>Edith Wharton porträtiert den New Yorker Geldaldel vor der Jahrhundertwende und den Umbrüchen durch den ersten Weltkrieg, nämlich in den 1870er Jahren. Als Aufhänger dafür nimmt sie den jungen Newland Archer, der sich mit der mädchenhaft, unschuldigen May Welland verloben will. Eine ständesgemäße Verbindung im auserlesenen New Yorker High-Society-Kreis. Kurz bevor die Verlobung verkündet werden soll, taucht jedoch Mays Cousine Ellen Olenska aus Europa auf. Sie hat bereits schlechte Erfahrungen in ihrer Ehe gemacht und ihren Ehemann verlassen - ein Skandal für die New Yorker Gesellschaft! Das denkt anfangs auch Archer, der gesellschaftliche Konventionen und Regeln für sehr wichtig hält. Aber als er die Gräfin Ellen Olenska näher kennenlernt, ist er bereit, seine Ansichen über Bord zu werfen. Denn sie ist anders, eigenwillig, hat einen starken Charakter. Newland fühlt sich sofort von ihr angezogen.<br />
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<br />
<a name='more'></a></div>
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<b>Pflicht oder Leidenschaft? </b></div>
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Für welche Frau soll er sich also entscheiden? Für die junge May, die zwar hübsch und sportlich ist, aber ansonsten ein Abklatsch ihrer Mutter, eine langweilige Hülle, die nur darauf bedacht ist, alle gesellschaftichen Pflichten zu erfüllen und keine eigene Meinung hat? Oder für Ellen, die reifer, leidenschaftlicher und selbstreflektierter wirkt und ihm den gesellschaftlichen Ruin bringen würde? Newland Archer hadert mich sich, denn er kann nicht aus seiner Haut. Er verkörpert die New Yorker Gesellschaft, die um alles in der Welt darauf bedacht ist, den guten Ruf zu wahren. Oder anders gesagt, eine Scheinwelt aus überholten Traditionen und Konventionen zu wahren versucht. </div>
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Der Leser spürt Newland seine Seelenqual an. Gibt es denn keine Lösung, die alle drei Personen glücklich machen kann? Eine aussichtslose Situation, deren Ausgang ich auch nicht vorwegnehmen will. Euer Lesevergnügen soll ja nicht getrübt werden. </div>
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<br />
<b>Hintergrund</b><br />
Im Manesse Verlag ist jetzt eine Neuübersetzung des Romans erschienen. Das Original "The Age of Innocence" wurde bereits 1920 veröffentlicht und ist daher ein Amerikanischer Klassiker. 1921 erhielt Wharton dafür den Pulitzer Preis. Sie war zu ihrer Zeit, sie lebte von 1862 bis 1937, eine sehr anerkannte Schriftstellerin und moderne, emanzipierte Frau. Die Yale University verlieh ihr, als erste Frau überhaupt, die Ehrendoktorwürde. Im Nachwort des Romans kann man noch einiges mehr über sie und die Entstehung des Romans erfahren, was mich persönlich sehr interessiert hat.<br />
<br />
<b>Die Sprache</b><br />
Faszinierend an dem Roman ist auch die Sprache. Die Probleme werden nie direkt ausgeprochen, sondern in schöne Umschreibungen verpackt. Hinter den einzelnen Worten liegt oft viel mehr Bedeutung als man auf den ersten Blick meint. Der wichtigste Satz, der alles verändern könnte, klingt sowas von nüchtern: "Soll ich ein Mal zu dir kommen und dann heimfahren?" fragt Ellen Olenska Archer Newland? Damit gemeint ist, ob sie einmal mit Archer schlafen und dann nach Europa zurückkehren soll. Eine Entscheidung von ernormer Größe! </div>
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So erscheint auch im Rückblick die Figur der May tiefgründiger als
erwartet. Sie, die immer nur oberflächliche Dinge sagt, ist sich genau
bewusst, welche Bedrohung von ihrer Cousine ausgeht und weiß diese
gekonnt mit den richtigen Taten einzudämmen.<br />
<br />
Ein Roman voller Feingefühl und Tiefgang. Dazu noch das schöne Cover. Ein super schönes Geschenk würde ich sagen. Im Bücherregal ergibt es mit Whartons anderen Büchern wie z.B. <a href="http://buchlingreport.blogspot.de/2013/09/edith-wharton-dammerschlaf.html">Dämmerschlaf</a> eine sehr schöne Reihe.<br />
<br />
Ich hoffe, ich konnte euch damit vor Weihnachten noch inspirieren. Es ist sicherlich auch eine schöne Lektüre für die Feiertage. Am Kaminfeuer liest sich die Geschichte besonders gut :)<br />
<br />
Liebe Grüße<br />
Madeleine</div>
Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-21963167892421758942015-12-14T15:45:00.002+01:002015-12-14T15:48:42.348+01:00David Lagercrantz: Verschwörung<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_f5idnV7xRSEzDTPwB1dSWAIQUQLGXTeJbrLEW3Got8BQV2-I1fGWwuCXO1cXjEk3_lxR3VrgZ4FI8ncd_3gR7sie5cn0c21bUTNX1w97AkbfuelgQYoN1bAGUi6tiGWVY1uW8PNiWwY/s1600/millennium-band-4-verschwoerung-111423083.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_f5idnV7xRSEzDTPwB1dSWAIQUQLGXTeJbrLEW3Got8BQV2-I1fGWwuCXO1cXjEk3_lxR3VrgZ4FI8ncd_3gR7sie5cn0c21bUTNX1w97AkbfuelgQYoN1bAGUi6tiGWVY1uW8PNiWwY/s200/millennium-band-4-verschwoerung-111423083.jpg" width="131" /></a>Hallo ihr Lieben,<br />
<br />
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irgendwie hatte es das Jahr 2015 ganz schön in sich, was Aufreger-Bücher angeht. Neben Harper Lees "Gehe hin, stelle einen Wächter", den neuen Bücher von Salman Rushdie und Umberto Eco stand natürlich auch David Lagercrantz "Verschwörung" ganz oben auf der Liste. Nicht umsonst. Denn Lagercrantz Roman ist die Fortsetzung von Stieg Larssons Millenium-Triologie rund um den Journalisten Mikael Blomkvist und die eigenwillige Hackerin Lisbeth Salander. Schon bevor das Buch auf den Markt kam, sorgte es deshalb für viel Aufregung. Schließlich starb Larsson, der die außergewöhnlichen Charaktere Blomkvist und Salander geschaffen hatte, 2004 an einem Herzinfarkt, nachdem er die ersten drei Bände verfasst hatte. Ursprünglich war die Reihe auf zehn Bände angelegt, aber selbst die Veröffentlichung der ersten konnte der geniale Autor Larsson nicht mehr erleben.</div>
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<a name='more'></a><div style="text-align: justify;">
Darüber, wie es mit dem geistigen Erbe von Larsson weitergehen sollte, entbrannte ein bitterer Streit zwischen Stieg Larssons Vater und seinem Bruder auf der einen und seiner Lebenspartnerin Eva Gabrielsson auf der anderen Seite. Vater und Bruder - die angeblich ein unterkühltes Verhältnis zu Larsson hatten (dazu gibt es auch einen spannenden Artikel vom <a href="http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/streit-in-schweden-um-neues-buch-die-millennium-trilogie-teil-4/12222064.html">Tagesspiegel</a>), beauftragten schließlich dennoch den Autor David Lagercantz, der sich nach einem ersten Schock doch dazu entschied die Reihe weiterzuführen. Der Aufschrei war natürlich groß! Von Leichenfledderei und Grabplünderung ist die Rede. Der Bestseller-Autor Jussi Adler-Olsen rief sogar dazu auf, die Bücher von Lagercrantz nicht zu kaufen. Und ehrlich gesagt war auch mein erster Gedanke: Ob das nicht einfach nur Geldmacherei ist? Schließlich brachten es Larssons Bücher auf eine weltweite Auflage von über 80 Millionen Exemplaren. Da steckt natürlich eine Menge Geld dahinter. Und die zweite Überlegung: Warum ausgerechnet Lagercrantz? Mal ehrlich? Was hatte der davor groß geschrieben? Eine Biografie über den Fussballer Zlatan Ibrahimovic. Schön, der denkt zwar, dass er mit Gott gleichzusetzen ist - also der Fussballer. Aber macht es seinen Biografen dann zum richtigen Nachfolger für Stieg Larsson? Kann da wirklich etwas gutes bei rauskommen?</div>
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<br /></div>
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Trotz allen Bedenken - meine Neugier war stärker. Irgendwie wollte ich dann doch eher wissen, ob dieses Buch etwas taugt. Und wenn nicht - dann kann man wenigsten fundiert begründen, warum es das nicht tut. Gesagt getan. Also stürzte ich mich wieder in ein neues Abenteuer mit Salander und Blomkvist:</div>
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Der Anfang verlief noch etwas schleppend, aber schnell fand ich mich wieder in die gewohnte Millenium-Atmosphäre ein. Blomkvist, einst von allen gefeiert, scheint seinen journalistischen Biss und den guten Riecher für Stories verloren zu haben. So munkelt man zumindest hinter seinem Rücken. Und natürlich steckt Millenium mal wieder in einer finanziellen Krise. Ein Medienkonzern hat die ersten Aktien des Magazins aufgekauft und übt schnell Druck auf die gesamte Belegschaft aus. Eine richtig gute Geschichte muss also her! Und zwar schnell! Da kommt es ganz gelegen, dass Mikael eines nachts plötzlich einen Anruf erhält von Frans Balder. Dieser ist ein Genie, Wissenschaftler für Künstliche Intelligenz und scheint in eine verstrickte Geschichte verwickelt zu sein. Er will Mikael alles erzählen! Sofort! Doch als Mikael bei Balder zu hause eintrifft, ist dieser ermordet worden. Einziger Zeuge: Balders autistischer Sohn. Und was ist mit Lisbeth? Die versucht in der Zwischenzeit sich in die Computer der NSA einzuhacken, bleibt aber dabei nicht unbemerkt. Über Umwege ist sie natürlich auch in die Geschichte mit Balder verwickelt. Und so arbeiten Mikael und Lisbeth wieder beide an einem Strang. Letztlich wird Lisbeth im Laufe der Geschichte erneut von ihrer Vergangenheit eingeholt...</div>
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Ihr merkt vielleicht schon an dieser kurzen Zusammenfassung, dass es hier einige lose Erzählstränge gibt, die von Lagercrantz nach und nach ineinander geflochten werden, sodass sie am Schluss ein ganzes ergeben. Lagercrantz ist natürlich kein Larsson - und so ist sein Erzählstil eben auch ein anderer. Nicht ganz so tiefgründig und intensiv für meinen Geschmack - vor allem im Vergleich zu Larsson. Aber auch nicht schlecht geschrieben, wie so mancher Kritiker behauptet. Was mich dagegen gestört hat, war, dass Mikael irgendwie ziemlich untätig war, nicht wirklich viel Charakter gezeigt hat - wie man es sonst von ihm kennt. Natürlich fühlt man sich durch die wiederkehrenden Charaktere gleich wieder in die Millenium-Redaktion zurückversetzt und holt das altbekannte Flair und die Atmosphäre von der damaligen Lektüre zurück. Wobei ich aber auch das Gefühl hatte, dass es genau aus diesem Grund ein ganz gezieltes "Name dropping" gab. So kehren auch diverse Nebenfiguren wieder in der Handlung auf. Kein Wunder also, dass wir beim Lesen denken: "Ach, den kenne ich doch. Ist ja wie früher."<br />
<br />
Viel schlimmer fand ich jedoch, dass für mich ehrlich gesagt ziemlich schnell klar war, wer hinter den Machenschaften steckt, die Mikael und Lisbeth hier aufdecken. Das hatte mich schon etwas enttäuscht. Für mich war das ganze super schnell durchschaubar, die Auflösung dann konsequenterweise überhaupt keine Überraschung mehr. Bei Stieg Larsson wartete irgendwie immer noch ein "Aha-Effekt" auf einen beim Lesen. Das fiel hier total flach und hat mir schon etwas die Lesefreude genommen. Und genauso schnell wie das Ende war deutlich: Das wird nicht der letzte Band von Lagercrantz Millenium-Fortsetzung sein. Und prompt hieß es: Band fünf soll 2017 erscheinen, Band sechs 2019. Angeblich hat es Lagercrantz einfach zu viel Spaß gemacht diese Geschichte zu schreiben und er glaubt sehr an seine Story - und was noch logischer ist: ein Cliffhanger am Ende des Buches sorgt dafür, dass die Leser auch den nächsten Band wieder haben wollen. Denn wenn man es soweit geschafft hat, will man ja schließlich wissen, wie das ganze nun ausgeht. So sichert man sich ganz geschickt weitere Verkaufszahlen.<br />
<br />
Alles in allem kann ich nach der Lektüre daher sagen: Ein solider Roman, der nicht schlecht geschrieben ist, Aber vor allem durch seine beliebten Protagonisten funktioniert. Ob Lagercrantz ohne diese den selben Erfolg gehabt hätte? - Ich glaube es nicht. Also zumindest nicht in dem Ausmaß, wie er ihn jetzt hatte. Und auch wenn die Lektüre sehr kurzweilig war, blieb für mich doch immer etwas Beigeschmack beim Lesen dabei. Wobei ich befürchte, dass ich beim nächsten Band auch früher oder später wieder meiner Neugierde nachgeben werden.<br />
<br />
Wie seht ihr das? Habt ihr den neuen Teil gelesen? Oder weigert ihr euch, die Bücher von Lagercrantz zu lesen?<br />
<br />
Liebe Grüße<br />
Catherine</div>
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Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-83446528692397223342015-12-07T09:52:00.001+01:002015-12-07T09:52:50.398+01:00George R.R. Martin: A Feast for Crows<div style="text-align: justify;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjaZfBZkOZpqwuvzbENsEYc_vxyd8zohhAOihdoZUH4zMuZQbrPR5LOPEcgOcH_2d9sUQ6kcrRdxQdk1AMTcboglXvSxG5CRV1plbM2GD45CC02nr97_BNRpRajG3i36sBPky-dgymuSnc/s1600/200px-AFeastForCrows.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjaZfBZkOZpqwuvzbENsEYc_vxyd8zohhAOihdoZUH4zMuZQbrPR5LOPEcgOcH_2d9sUQ6kcrRdxQdk1AMTcboglXvSxG5CRV1plbM2GD45CC02nr97_BNRpRajG3i36sBPky-dgymuSnc/s200/200px-AFeastForCrows.jpg" width="123" /></a>Wie immer bei meinen Game of Thrones Posts warne ich vor dem Lesen vor Spoilern! Wer sich das Lesevergnügen nicht verderben will, sollte hier lieber weggucken und einen anderen Post anklicken - ansonsten gilt hier: Weiterlesen auf eigene Gefahr ;) A Feast for Crows ist das vierte Buch von George R.R. Martins fulminanter Game of Thrones Reihe. Der Band setzt natürlich genau dort ein, wo der vorherige aufgehört hat. Da Martin beim Schreiben aber gemerkt hat, dass das Buch zu dick werden drohte, entschied er sich dafür die Geschichte nicht chronologisch zu trennen sondern nach Personen. Daher begleiten wir in diesem Band vor allem Cersei und Jamie Lannister. Viele der anderen Charaktere kommen erst wieder im nächsten Band, A Dance with Dragons, vor. </div>
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</div>
<a name='more'></a><span style="text-align: justify;">Die Handlung findet überwiegen in King's Landing statt. Dort versucht Cersei nach dem Mord an ihrem Vater im vorherigen Band, die Macht der Lanisters wieder zu stärken. Vor allem die Tyrells, die durch die Hochzeit von Maergery und Tommen auf dem aufsteigenden Ast sind, sind Cersei ein Dorn im Auge, Sie lässt nichts anbrennen und versucht alles, um die Familie zu diskreditieren und Tommen vor dem Einfluss der Tyrells zu schützen. Dabei geht Cersei wie gewohnt über Leichen - verscherzt es sich aber auch mit ihrem Onkel Kevan und selbst ihren Zwillingsbruder Jaime stößt sie von sich. Gleichzeitig versucht Cersei die Staatsschulden zu senken, indem sie einen Handel mit der neu formierten religiösen Bruderschaft, den "Sparrows", eingeht und diesen erlaubt, sich zu bewaffnen.</span><br />
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Währenddessen durchzieht Brienne of Tarth ganz Westeros auf der Suche nach Sansa Stark. Sie versucht immer noch ihren Eid einzuhalten und das Mädchen vor ihren Verfolgern zu retten. Doch jede Spur endet im nichts und Brienne stolpert dabei von einer Gefahrensituation in die nächste. Denn was Brienne nicht weiß, ist, dass Sansa verkleidet als Petyr Bealish' Tochter Alayne in der Festung "the Eyrie" ein vorübergehendes zu hause gefunden hat. Und auch Arya hat eine neue Identität angenommen. Sie dient dem "many-faced god" als Cat und versucht Informationen in Braavos zu sammeln. </div>
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Neu hinzu kommen in diesem Band die Martells und ihre Sand Snakes in Dorne. Nachdem Oberyn Martell im letzten Band getötet wurde, dürsten seine Töchter nach Rache. Und auch Arianne, die Tochter von König Doran Martell, plottet gegen ihren Vater, der ihr Geburtsrecht auf den Thron scheinbar nicht anerkennen will. Ähnliches passiert auf den Iron Islands. Dort kämpft Asha Greyjoy nach dem Tod ihres Vaters ebenfalls um seinen Thron und ihr Recht als letzte Erbin. Und last but not least begleiten wir Samwell Tarly und Gilly auf ihrem Weg von der Mauer nach Oldtown. Dort soll Sam als Maester ausgebildet werden. Aber auch diese beiden müssen einige Hindernisse überwinden, bis sie ihr Ziel erreichen...</div>
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Nach den aufregenden Ereignissen im dritten Band mit der Red Wedding ist es natürlich schwer die Handlung zu toppen. So ist es kein Wunder, dass in diesem Teil der Reihe eher Wunden geleckt als Kriege geführt werden. Es wird hinterrücks geplottet und geplant, intregiert und verhandelt. Dementsprechend tritt die Storyline aber leider auch etwas auf der Stelle. Martin schreibt zwar immer noch toll und zieht einen sofort in die Welt von Westeros mit hinein, sodass man sich selbst fast vorkommt als würde man am Hof von King's Landing stehen. Aber ansonsten passiert leider nicht wirklich viel. Das merkt man besonders an der Plotline von Brienne, die auf einer schier endlos scheinenden Suche nach Sansa ist, von der wir Leser doch schon längst wissen, das sie aussichtslos ist. Und dabei gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit von Brienne, die erklären, wie sie zu der geworden ist, die sie heute ist. Sicher sehr spannend... aber nach dem gefühlt zehnten Flashback war es mir dann doch etwas viel. </div>
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Und natürlich fehlen die großen Favoriten in der Geschichte total: Kein Jon Snow, kein Tyrion, keine Daenerys - von denen man natürlich unheimlich gerne wissen will, wie es ihnen ergeht. Besonders natürlich Tyrion, der ja gerade erst seinen Vater ermordet hat und auf der Flucht ist. Auch mein absoluter Liebling Arya kam für meinen Geschmack leider viel zu kurz! Zu ihrem Schicksal hätte ich mir gerne so viel mehr erhofft! Bleibt zu hoffen, dass der nächste Teil etwas noch etwas mehr dazu beiträgt. Denn natürlich hat Martin einen nach Band vier soweit, dass man ihm auch ein etwas schwächeres Buch verzeiht, weil man unbedingt wissen möchte, wie die Handlung denn nun weitergeht.</div>
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Für alle, die die Serie auch gucken: Bei diesem Band merkt man dann doch, wie sehr sich Serie und Buch anfangen zu unterscheiden. Briennes Geschichte wird für das Fernsehen ganz anders aufbereitet und auch Sansas Schicksal ist im der fünften Staffel ganz anders dargestellt. In diesem Buch ist nichts von einer Verbindung mit dem Sohn von Roose Bolton zu hören. Ich bin gespannt, wie sich diese Unterschiede auf den weiteren Fortgang von Buch und Serie auswirken werden.</div>
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Liebe Grüße</div>
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Cat </div>
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Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-32493627957339316712015-12-01T09:31:00.002+01:002015-12-01T09:31:48.793+01:00Lesetipp des Monats: Der menschliche Makel<div style="text-align: justify;">
<a href="http://www.buecher-magazin.de/files/images/article/2011/10/cover_der_menschliche_makel.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" src="http://www.buecher-magazin.de/files/images/article/2011/10/cover_der_menschliche_makel.jpg" height="200" width="121" /></a>Juhu, die Adventszeit hat begonnen, die erste Kerze konnte schon angezündet werden und heute können wir auch schon das erste Türchen am Adventskalender öffnen. Pünktlich zum 1. Dezember präsentieren wir natürlich auch wieder unseren Lesetipp des Monats. Dieses Mal mit Philip Roth' Roman <i>Der menschliche Makel.</i><br />
<b><br /></b><b>Eckdaten zum Autor:</b></div>
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<div class="MsoNormal">
Philip Roth (geboren 1933) ist einer der bedeutensten Romanciers der Gegenwart und wird seit Jahren immer wieder für den Nobelpreis gehandelt. Der aus einer jüdischen Einwandererfamilie stammende Roth begann nach der Schule zunächst ein Jurastudium, bevor er sich der englischen Literaturwissenschaft widmete. Mit zwei Kommilitonen gründete er die Literaturzeitschrift Et ceterea, in der seine ersten literarischen Versuche publiziert wurden. Roth verpflichtete sich zwei Jahre bei der Armee, wurde aber aufgrund einer Wirbelsäulenverletzung frühzeitig entlassen. Anschließend gab er an der Uni in Chicago Schreibkurse. Während dieser Zeit begann er diverse Kurzgeschichten zu schreiben, die vor allem autobiografisch geprägt waren ( u.a. das Leben der Juden aus der unteren Mittelschicht in Newark) 1958 erschien dann der erste Kurzroman <i>Goodbye, Columbus, </i>der 1960 mit dem National Book Award ausgezeichnet wurde. Außerdem erhielt Roth den Daroff Memorial Award of the Jewish Book Council. Allerdings löste die Verleihung große Kontroversen aus, sodass sich das Council genötigt sah, seine Auswahlkriterien zu Revidieren. Denn Roth würden unter anderem Antisemitismus und jüdische Selbstverachtung vorgeworfen. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Auch sein dritter Roman <i>Portnoy's Complaint</i> wurde zum Skandal, aber die obszönen Monologe und die Verbindung von Sexualität und Schuldgefühlen machten Roth mit einem Paukenschlag weltbekannt. 1956 lernte Roth seine erste Ehefrau Margaret Martinson Williams kennen, die er 1959 heiratet. Schnell kamen aber Probleme in der Ehe auf, die Roth in seinen Romanen verarbeitete und Margaret mutierte in der Rolle der "Josie Jensen" (<i>Die Tatsachen</i>) sogar zum Gegenselbst des Autors. 1963 ließ sich das Paar scheiden. Auch Kafkaeske Züge lassen sich in Philip Roth Werk finden. So verwandelt sich in der Erzählung <i>The Breast</i> ein Literaturprofessor in eine weibliche Brust. Roth reiste auch oft nach Prag, um Nachforschungen über Kafka anzustellen. Außerdem hatte er dort Kontakt mit Schriftstellern wir Ivan Klima, Milan Kundera und Ludvik Vaculik. Als ihm 1977 das Visum verweigert wurde, gab er bei Penguin Books die Reihe <i>Writer from the Other Europe</i> heraus. 2012 gab Philip Roth bekannt, dass er keine Bücher mehr schreiben werde. Er möchte nur noch seine Lieblingsautoren lesen.</div>
</div>
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<div style="text-align: justify;">
<b>Wichtigste / Bekannteste Werke:</b></div>
<ul style="text-align: justify;">
<li>Goodbye Columbus, 1958</li>
<li>Portnoys Beschwerden,1969</li>
<li>Der menschliche Makel, 2000</li>
<li>Verschwörung gegen Amerika,2004</li>
</ul>
<div style="text-align: justify;">
<b>Inhalt:</b></div>
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Der Ich-Erzähler von <i>Der menschliche Makel,</i> Nathan Zuckerman, ist Schriftsteller und zieht sich nach einer Erkrankung in ein kleines Städtchen zurück. Dort lernt er den ehemaligen Literatur-Professor Coleman Silk kennen. Silk musste seine Uni-Karriere unverhofft beenden, als ihm in einem seiner Seminare eine folgenschwere Äußerung herausrutscht. Zwei Kursteilnehmer fehlen regelmäßig und so fragt der Professor ironisch, ob diese "dunklen Gestalten das Seminarlicht scheuen". Was Silk nicht weiß: die beiden Studentinnen sind schwarz - und prompt hat er einen Rassismusskandal am Hals. Es entbricht ein Machtkampf zwischen dem Professor und der Unileitung, der darin endet, dass Silks Ehefrau stirbt - laut Colemans Aussage, durch den Stress, dem sie wegen des Skandals ausgesetzt wurde. Nun möchte Silk, dass Zuckerman seine Geschichte in ein Buch verwandelt.<br />
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Die beiden Männer freunden sich an, aber Zuckerman lehnt den Auftrag ab. Also verfasst Silk selbst ein Buch. Doch als es endlich fertig ist, hat er kein Interesse mehr an einer Veröffentlichung. Stattdessen konzentriert er sich vielmehr auf seine Affäre mit der 34-jährigen Faunia Farley, einer Putzfrau an seinem Collage. Auch Faunia hat ein schweres Schicksal hinter sich, dass ich aber nicht zu sehr vorwegnehmen will... Auf jeden Fall scheint durch diese Affäre der nächste Skandal perfekt zu sein. Denn für viele sieht es so aus, als ob der 71-jährige Coleman Silk Faunia unterdrücken und ausnutzen würde. Wieder einmal kommt die Attacke aus dem College - von Silks junger Gegenspielerin, der Literaturprofessorin Delphine Roux. Und das Drama nimmt erneut seinen Lauf, dieses Mal mit noch schlimmeren Konsequenzen für alle Beteiligten!<br />
<div style="background-color: white; color: #252525; font-family: sans-serif; font-size: 14px; line-height: 22.4px; margin-bottom: 0.5em; margin-top: 0.5em; text-align: start;">
<b style="background-color: transparent; text-align: justify;">Unsere Meinung:</b></div>
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Ich habe Philip Roth' Roman vor einigen Monaten gelesen und die Erinnerung ist vielleicht nicht mehr ganz so frisch, wie direkt nach der Lektüre. Aber ich weiß, dass mich der Grundgedanke dieser Geschichte nach dem Lesen noch viel beschäftigt hat. Zwar fand ich den Stil manchmal etwas zu sprunghaft und an anderen Stellen dann wieder etwas langatmig - aber so etwas ist ja immer total subjektiv. Vielmehr hat mich jedoch das Thema beschäftigt, um das es hier eigentlich geht: Um den Menschen und wie er mit seinen Mitmenschen umgeht, sich vor ihnen präsentiert bzw. verleugnet aber auch, wie wir andere verleugnen, um besser dazustehen. Alle Charaktere prägen sich durch ihr Verhalten gegenseitig, schieben Schuld von sich bzw. auf andere und zerstören dadurch nicht nur sich selbst, sondern vor allem auch ihre "Opfer". Ich möchte inhaltlich gar nicht allzu viel vorwegnehmen. Aber - und das erfährt man eigentlich relativ schnell beim Lesen - ein schönes Beispiel ist natürlich Coleman Silk. Denn der angeblich rassistische Professor ist in Wirklichkeit selbst "schwarz" - allerdings besonders hellhäutig. Bei einer günstigen Gelegenheit hat er seine Herkunft verleugnet, seine Familie aus seinem Leben gestrichen und sich von da ab als Weißer ausgegeben - nun holt ihn das Schicksal aber wieder ein...<br />
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Der menschliche Makel, der dem Buch seinen Namen gibt, wird als jene Prägung verstanden, die jeder davon trägt, wenn er Umgang mit Menschen hat. Hier ist es Faunia, die die maßgebende Aussage trifft, während sie einen zahmen Raben streichelt: „Die Berührung durch uns Menschen hinterlässt einen Makel, ein Zeichen, einen Abdruck. Unreinheit, Grausamkeit, Missbrauch, Irrtum, Ausscheidung, Samen – der Makel ist untrennbar mit dem Dasein verbunden.“ In gewisser weise tragen wir also alle diesen Makel, sind Befleckt durch den Umgang mit unseren Mitmenschen und werden durch sie maßgeblich beeinträchtigt und beeinflusst. Und das ist es eben, was mich auch nach der Lektüre so sehr beschäftigt hat. Denn ich frage mich, warum müssen wir uns eigentlich verleugnen vor anderen? Woher kommt dieser Zwang? Warum kann man mit seinem eigenen Makel nicht Leben? Und holt uns das Schicksal nicht sowieso alle früher oder später ein, egal, wie lange wir versuchen es zu umgehen? - Ihr seht, es steckt also eine ganze Menge mehr hinter dieser so einfach scheinenden Grundgeschichte.<br />
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Übrigens gibt es auch eine Verfilmung von Philip Roth' Buch, in den Hauptrollen sind u.a. Anthony Hopkins und Nicole Kidman zu sehen. Ich kenne den Film leider nicht und kann ihn deshalb nicht beurteilen. Aber vielleicht hat ihn ja der eine oder andere von euch schon gesehen? Ist er gut? Könnt ihr ihn empfehlen?</div>
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Liebe Grüße<br />
Catherine</div>
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Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-55383058146045939622015-11-22T21:50:00.002+01:002015-11-23T15:45:32.351+01:00Lesung von Salman Rushdie <a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj6UGbRoc49RcblpR1g-jkzFVd46Bl6S_hp_TtJ6dYzx90eZXdIwI7DnZaOBaZYvWK4aAD7SnxeOxFcJ1tve4rn0UJKYNCRadCCw21DJRoZsO2DCOIn5F7HC8XpmKDJaJRKz3l5PTckutE/s1600/IMG_4340.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj6UGbRoc49RcblpR1g-jkzFVd46Bl6S_hp_TtJ6dYzx90eZXdIwI7DnZaOBaZYvWK4aAD7SnxeOxFcJ1tve4rn0UJKYNCRadCCw21DJRoZsO2DCOIn5F7HC8XpmKDJaJRKz3l5PTckutE/s200/IMG_4340.JPG" width="150" /></a>Hallo ihr Lieben,<br />
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ich war gestern mal wieder bei einer unheimlich spannenden Lesung! Irgendwie kommt es mir so vor, als ob in Berlin gerade ein Lese-Highlight das nächste sucht. Ich konnte auf jeden Fall in diesem Jahr eine Menge meiner Lieblingsautoren live und in Farbe erleben. Auch gestern war wieder so ein Abend. Da gab sich Sir Salman Rushdie zum Abschluss des internationalen Literaturfestivals die Ehre. Ich glaube, ich hätte geweint, wenn ich da nicht hätte dabei sein können. ;) Und so ging es scheinbar auch noch vielen anderen Leuten, denn die Reihen im Theatersaal waren rappelvoll!</div>
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Wer Rushdie noch nicht kennen sollte, kann bei unserem Lesetipp zu seinem Bestseller "Die satanischen Verse"nachlesen. Den findet ihr hier: <a href="http://buchlingreport.blogspot.de/2015/05/lesetipp-des-monats-die-satanischen.html">Klick</a>! Dort findet ihr auch ein wenig Hintergrundinformationen zu Rushdies bewegendem Leben. Denn für dieses Buch wurde von iranischen Kohmeinis eine Todesstrafe über Rushdie verhängt. Bei so einem spannenden Leben des Autors ist es kein Wunder, dass die Lesung mit einer kurzen Zusammenfassung dessen anfing. </div>
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Und dann war es endlich soweit: Salman Rushdie betrat die Bühne. Sofort ging das Blitzlichtgewitter der Fotografen los, das Rushdie ganz artig über sich ergehen ließ. Fast schien es so, als ob es ihm ein bisschen unangenehm ist, dass so ein Aufriss um ihn gemacht wird. Danach ging es natürlich als erstes um Rushdies neues Buch: "Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte". Darin kreiert der indische Autor eine fiktive Märchenwelt voller Dschinns, die die Menschen heimsuchen. </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiAPfaxqxWL5F7OPVQJgKl8odo3iPzkndS1lipYDq2QA3m040Sgm59iOeH8Rx-1paYVC90IgBBPgOH6FOa4HT_WLIYLXRsJmAzP9WVYpwwuvYoG7cjgMSA1RoesTzp_hcifhY1CMecmoVs/s1600/IMG_4334.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiAPfaxqxWL5F7OPVQJgKl8odo3iPzkndS1lipYDq2QA3m040Sgm59iOeH8Rx-1paYVC90IgBBPgOH6FOa4HT_WLIYLXRsJmAzP9WVYpwwuvYoG7cjgMSA1RoesTzp_hcifhY1CMecmoVs/s200/IMG_4334.JPG" width="150" /></a>Da ich das Buch noch nicht gelesen haben ( ich warte lieber auf das Taschenbuch ), halte ich mich hier an die <a href="http://www.randomhouse.de/Buch/Zwei-Jahre-acht-Monate-und-achtundzwanzig-Naechte-Roman/Salman-Rushdie/e486749.rhd">Inhaltsangabe vom Verlag</a>: Dunia, die Fürstin des Lichts, verliebt sich in den Philosophen Ibn Rush und zeugt mit ihm viele Kinder, die in die Welt hinaus ziehen. Ibn Rush gilt als Gottesfeind, sein Gegenspieler ist der tiefgläubige islamische Philosoph Ghazali. Die Geister der beiden geraten in Streit. Der Kampf des Glaubens gegen die Vernunft beginnt und entfacht einen so furchtbaren Sturm, dass sich im Weltall ein Spalt öffnet, durch den die zerstörerischen Dschinn zu uns kommen. Die Existenz der Welt steht auf dem Spiel. Dunia entschließt sich, den Menschen zu helfen.</div>
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Vor dem Lesen erzählte Rushdie noch ein bisschen darüber, wie er auf die Idee zu dem Buch kam. Denn dafür, dass er sonst als großer Rationalist gilt, ist dieses Buch völliger anders, eine verrückte Geschichte voller verrückter Begebenheiten. Die Erklärung war für den Autor ganz einfach. Sein letztes Buch - seine Autobiografie mit dem Titel "Joseph Anton" - war ein sehr reales Buch, mit dem er sich eine große Last vom Herzen geschrieben hat und eine Art von Abschluss zu dem Teil seines Lebens rund um das Todesurteil. Deshalb wollte er nun etwas völlig anderes kreieren, etwas Fantastisches, eine völlig verrückte Welt. So schuf er eine Welt voller Dschinns, die die Menschen heimsuchen,<br />
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Aber bei einem Autor wie Rushdie bleibt es natürlich auch nicht aus, über die aktuellen (politischen) Ereignisse zu sprechen. Denn erstaunlicher Weise hat sein aktuelles Buch wohl einige Parallelen zu den Anschlägen auf Paris - und das, obwohl Rushdie seinen Roman Anfang des Jahres vollendete. Er selbst sagte, dass er völlig erstaunt sei, wie seine Fiktion auf einmal ein Stück Wirklichkeit geworden ist. Denn auch darin geht es um den Kampf zwischen Vernunft und Glauben. Und damals kannte man den Begriff "ISIS" noch gar nicht.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmMr2izH8VWhCI9VZx8CHx_vsyWgoZZVhDiMEGpfCg4NChV6LMAjUYrGjjFS-2n1kuufwjvv3PaJx1JYu05nf3iReMSxWH2N8UZ1QmYdxyEnPcSQ-LMK0oQn_TdidtNAIrEp0vsUzAi_E/s1600/IMG_4341.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmMr2izH8VWhCI9VZx8CHx_vsyWgoZZVhDiMEGpfCg4NChV6LMAjUYrGjjFS-2n1kuufwjvv3PaJx1JYu05nf3iReMSxWH2N8UZ1QmYdxyEnPcSQ-LMK0oQn_TdidtNAIrEp0vsUzAi_E/s200/IMG_4341.JPG" width="150" /></a>Wobei die Attentate, laut Rushdie, nichts mit Religion und dem Koran zu tun haben. Für ihn ist es ein Krieg gegen das Vergnügen und den Lebensgenuss. Denn auf einmal ist es schon genug etwas ganz Normales zu tun - wie zum Beispiel in einem Restaurant essen zu gehen oder bei einem Konzert Musik zu hören - um getötet zu werden. Rushdie fühlt sich dabei sehr erinnert an ein Zitat von H.L. Mencken. Das lautet: <i>"Puritanism. The haunting fear that someone, somewhere, might be happy.</i>" Und deshalb ist Freude und Lebensfreude für ihn die beste Lösung, um den Terror zu bekämpfen. Genau so, wie es die Pariser tun und wieder auf die Straßen gehen.<br />
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Außerdem berichtete Rushdie davon, wie seine Mutter auf die ihm auferlegte Fatwa reagierte. Sie schrieb ihm Briefe, in denen sie sagte, dass sie zu Allah für ihn beten würde. Aber Rushdie antwortet ihr flapsig: "Please, don't. It's the wrong team!" Er glaubt zudem an die Theorie, dass die Menschen die Religion überwinden werden, wegen den religiösen Gläubigen. Denn sie sind die schlechtesten Botschafter, die eine Religion haben kann - ganz so wie bei den ganzen religiösen Fanatiker, die sich z.B. im Namen Allahs umbringen und andere dabei mitreißen.<br />
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Gelesen wurde der deutsche Text übrigens von Tom Wlaschiha, der aus Game of Thrones berühmte Schauspieler. Und selbst Salman Rushdie war wohl sehr aufgeregt, weil er ein großer Fan der Serie ist. Mich hat die Diskussion um das Buch auf jeden Fall sehr neugierig gemacht und es ist nun definitiv ganz weit oben auf der Wunschliste! Außerdem fand ich es sehr beeindruckend, wie eindrucksvoll Rushdie über ernste Themen reden kann und trotzdem humorvolle Phrasen mit einbringt. Eine sehr beeindruckende Persönlichkeit!<br />
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Cat </div>
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Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3355923818680231426.post-2379135554515977232015-11-16T17:07:00.002+01:002015-11-19T13:44:47.451+01:00Jonathan Franzen: Unschuld<div style="text-align: justify;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEioSJUTNopiDcGTwjyY40a_arP-BX-1OX1wKN5XRXTzBOHlEx007JpDhsEG7toU6Lk9Y_8qLYatYTdTV7TnGc-veJN4nMIrF8Vbv8YxWH-6FwJlPCnSTuKvrB9iQ9Rm5xMYieSC2173j6I/s1600/20151016_111551.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEioSJUTNopiDcGTwjyY40a_arP-BX-1OX1wKN5XRXTzBOHlEx007JpDhsEG7toU6Lk9Y_8qLYatYTdTV7TnGc-veJN4nMIrF8Vbv8YxWH-6FwJlPCnSTuKvrB9iQ9Rm5xMYieSC2173j6I/s320/20151016_111551.jpg" width="320" /></a>Zum Glück hatte ich Ende Oktober eine Woche Urlaub und konnte mich beim Chillen auf Mallorca voll und ganz diesem wahnsinnigen Wälzer widmen. Die Geschichte hat mich dann auch so richtig in ihren Bann gezogen.</div>
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<b>Worum geht es? </b></div>
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Pip Tyler, Anfang 20, hat einen großen Haufen Schulden durch ihre Collegeausbildung, lebt in einem besetzten Haus und hasst ihren öden Job im Direktmarketing. Aufgewachsen ist sie bei ihrer Mutter in einer recht spartanischen Hütte mitten im Wald. Sie weiß nicht, wer ihr Vater ist und ihre Muttter will es ihr partout nicht verraten. Das wurmt Pip, die sich überhaupt für recht verkorkst hält.<br />
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<a name='more'></a>Dann bekommt sie ein Praktikum in Bolivien beim "Sunlight Project" angeboten, einem Whistleblowerprojekt des in der DDR aufgewachsenen, berühmten Andreas Wolf. Obwohl Wolf natürlich eine fiktive Figur ist, wird er mit Julian Assange und Edward Snowden verglichen. Pip ist skeptisch, warum Wolf ausgerechnet sie als Praktikantin so hartnäckig anwirbt und sogar die Reisekosten übernehmen will. Da sie jedeoch mit ihrem ganzen Leben hardert, nimmt sie das Angebot an. Außerdem bietet er ihr an, seine Netzwerke und Spezialsoftware für die Suche nach ihrem Vater zu nutzen. Das sollte einen eigentlich stutzig machen: Weiß Wolf etwas über Pip, steckt da ein Plan dahinter? Die eigenwillige Pip schreckt das jedenfalls nicht ab. Leider findet sie in Bolivien nichts über ihr Familiengeheimnis heraus und es hilft ihr auch nicht weiter, dass Andreas Wolf sich in sie verliebt. Da er ihr unheimlich ist, beendet sie ihr Praktikum nach wenigen Wochen. Wolf verhilft ihr stattdessen zu einem Job bei einem unabhängigen, investigativen Online-Magazin, in deren Netzwerk sie für ihn eine Spionagesoftware platzieren soll. In der Redaktion versteht sie sich mit dem Chef Tom Aberant und der Redakteurin Leila, die ein Paar sind, überdurschschnittlich gut. Die beiden bieten Pip sogar an bei ihnen zu wohnen. </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjLuX5vG1xC3kxoU-Xt8LB4uvfVLCJeTBIXSS0g_5lMFPZUlBHhYuRq2CHFKRr466BvcNHobzwnvNNIyQd663IvIeOQW4RvHOxUG3JIParBww0NbqNEu5GMEU8kth9di6CcHYt0V5_NPkM/s1600/20151016_111602.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="180" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjLuX5vG1xC3kxoU-Xt8LB4uvfVLCJeTBIXSS0g_5lMFPZUlBHhYuRq2CHFKRr466BvcNHobzwnvNNIyQd663IvIeOQW4RvHOxUG3JIParBww0NbqNEu5GMEU8kth9di6CcHYt0V5_NPkM/s320/20151016_111602.jpg" width="320" /></a></div>
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Tom und Leila haben einige Beziehungsprobleme, nicht zuletzt weil Toms Exfrau Anabel immer noch einen Schatten wirft. Toms und Anabels Vergangenheit wird detailiert erzählt. Ebenfalls Andreas Wolfs Leben in der DDR. Schließlich kommt heraus, dass sich die Wege von Tom und Wolf einmal gekreuzt haben. Und am Ende bildet sich ein Netzwerk aus Pip, Pips Mutter, Andreas Wolf, Tom Aberant und Anabel Aberant, deren Geheimnisse Pip langsam lüftet. Ich will hier aber nichts vorwegnehmen.</div>
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Pips richtiger Name Purity (=Reinheit) ist das zentrale Leitmotiv des Romans. Bei jeder Figur geht es</div>
<div style="text-align: justify;">
um Fehler, Sünden oder Schuld, die man auf sich lädt oder eben nicht. Tom, Anabel und Wolf wollen alle rein und unschuldig sein und bewundern diese Eigenschaften an anderen Menschen. Obwohl alle nach Reinheit streben, hat jeder seine Geheimnisse. Auch Andreas, der mit seinem reinen, wahrheitsbringenden "Sunlight Project" in der Öffentichkeit wie ein Engel dasteht, lebt mit schmutzigen Geheimnissen, die ihn innerlich auffressen.</div>
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<b>Was ist so toll daran?</b></div>
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Jonathan Franzen ist ein wahnsinnig guter Erzähler, der der Psyche seiner Figuren auf den Grund geht und die <br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj1OBKIrVuuSvo3IfZqt-MK_5xe12yG154vows3cdyR5kl564KrF2rj9rjgbv_X7kNOt3uwWcjvecuM_KPVCMI5pfCI1k5TQd3cVeEJKeSdNyFVwhk3CdcHdsGbq3rOLS3L83anstoOuVo/s1600/978-3-498-02137-5.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj1OBKIrVuuSvo3IfZqt-MK_5xe12yG154vows3cdyR5kl564KrF2rj9rjgbv_X7kNOt3uwWcjvecuM_KPVCMI5pfCI1k5TQd3cVeEJKeSdNyFVwhk3CdcHdsGbq3rOLS3L83anstoOuVo/s200/978-3-498-02137-5.jpg" width="130" /></a></div>
menschliche Seele in kraftvolle Worte packt. Es geht primär nicht um das was die Figuren tun, sondern um das was sie dabei empfinden und denken. Das mag ich so sehr an seinem Stil. Und das ist es auch, was diese 830 Seiten spannend bis zur letzten Szene machen. Dazu kommt noch, dass der Handlungsaufbau den Spannungsbogen gut konstruiert. Der Fokus wird immer wieder auf eine andere Person gelegt. So dauert es eine Weile bis man Pips Geschichte aus ihrer Perspektive, Toms Leben aus seiner und Andreas Leben aus seiner Perspektive tiefgehend erkundet hat. Hier stecken fast mehrere einzelne Romane in einem großen Werk. Die raffinierten Verbindungen zwischen einzelnen Personen machen den Clou des Werkes aus. Zu Beginn hat man keinen blassen Schimmer, wie die Figuren zueinander in Zusammenhang stehen. Sie haben scheinbar nichts miteinander zu tun. Und langsam, ganz langsam fängt es dann plötzlich an zu dämmern :) </div>
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Typisch für Franzen ist, dass er auch immer gesellschaftliche und politische Themen aufgreift. Dieses Mal hat er es geschafft, den Bogen weit zu spannen, von der DDR, über Bolivien bis in die gegenwärtige USA. Dabei treten Bilder nebeneinander auf, die beispielsweise die Abhängigkeit von einer Regierung wie der DDR mit der heutigen Abhängigkeit vom Internet (bzw. auch deren Huldigung und Unterwerfung) vergleichen. Nur durch so viele Bilder, Themen und Motiven kann so ein monumentales Werk entstehen. Franzen wird nicht umsonst als einer der besten Erzähler und Romanciers unserer Zeit bezeichnet!<br />
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Kurz und knapp: Ein super Roman!<br />
Ich habe auch, glaube ich, keine Rezension in den Zeitungen gefunden, die das Werk verrissen hätte. <br />
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Liebe Grüße<br />
Madeleine </div>
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P.S.: Leider habe ich am 10.10. Jonathan Franzens Lesung in Köln verpasst. Darüber bin ich schon sehr, sehr traurig. Wer einen Eindruck davon haben will, wie es bei einer Franzen Lesung so zugeht, dem rate ich mal bei <a href="https://bloglichter.wordpress.com/2015/10/10/lesung-jonathan-franzen-unschuld-in-hamburg/">Bloglichter</a> vorbeizuschauen. </div>
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Buchlingreporthttp://www.blogger.com/profile/03169339135233224489noreply@blogger.com0