Dienstag, 23. Juni 2015

Jeffrey Eugenides: Die Selbstmord-Schwestern

Der Titel ist Programm! Fünf Schwestern - Cecilia (13), Lux (14), Bonnie (15), Mary (16) und Therese Lisbon(17) - nehmen sich alle im Laufe eines Jahres das Leben. Der Kreislauf beginnt mit der Jüngsten, Cecilia. Nach einem ersten gescheiterten Selbstmordversuch, schafft sie es im zweiten Anlauf. Die gesamte Stadt ist davon geschockt. Die Leute reden sich ein, dass Cecilia nicht normal war. Ihre Schwestern werden ab diesem Zeitpunkt von allen wie Sonderfälle behandelt und von allen beobachtet. Die Jungs finden sie anziehend und attraktiv und würden sie gerne besser kennenlernen. Aber die Mädchen wirken unnahbar. Sie werden als Außenseiter dargestellt, die keine anderen Freundinnen haben und sich immer nur als Geschwister-Clique zeigen. 

Dienstag, 16. Juni 2015

Antoine Laurain: Liebe mit zwei Unbekannten

L'amour - ohne Klischees!

"La femme au carnet rouge" - hach, wie schön und poetisch Französisch doch klingt. Übersetzt bedeutet dieser Originaltitel so etwas wie "Die Frau aus dem roten Notizbuch". Sie ist eine geheimnisvoll Frau. Eine Frau, der ihre Handtasche geklaut wurde, und die Laurent nun unbedingt finden will, um ihr ihre Tasche zurückgeben zu können. Denn er hat die lila Ledertasche eines Morgens auf einer Mülltonne gefunden.

Laurent ist passionierter Buchhändler und lebt nach seiner Scheidung eher etwas zurückgezogen, seine aktuelle Freundin bedeutet ihm nicht viel. Als er die Handtasche findet, nimmt er sie mit nach Hause und inspiziert den Inhalt. Er sucht nach etwas, das die Identität der Besitzerin verrät. Stattdessen findet er ein rotes Notizbuch, in das die Unbekannte ihre geheimen Ängste und Gedanken notiert hat:

Donnerstag, 11. Juni 2015

Paul Auster: Die New York-Triologie

Wow! - Ich weiß gar nicht, was ich anderes schreiben soll. Gerade habe ich die New York-Triologie von Paul Auster ausgelesen und bin immer noch total im Bann dieser drei Geschichten. Auster spielt dabei unheimlich mit den Erwartungen seiner Leser und führt uns regelrecht aufs Glatteis. Jede Geschichte scheint zunächst einzeln für sich zu stehen, ein kurzer Krimi. Es gibt Verfolgte, Detektive, scheinbare Täter - doch am Ende scheint jedes Mal nichts zu sein, wie es wirklich ist. Und dieses "Erlebnis" haben nicht nur die Protagonisten, sonder auch die Leser mit ihnen. Dabei schreckt Auster auch nicht davor zurück, die Grenze zwischen dem Autor und seinen Geschichten einzuhalten. Stattdessen baut er gleich in der ersten Geschichte sich selbst, seine Frau und seinen Sohn als Figuren mit ein. 

Stadt aus Glas
Der Schriftsteller Daniel Quinn, der unter einem Pseudonym Kriminalgeschichten veröffentlicht, erhält merkwürdige nächtliche Anrufe. Denn der Anrufer ist eigentlich auf der Suche nach dem Privatdetektiv Paul Auster, scheint sich aber immer zu verwählen oder eine falsche Nummer zu haben. Irgendwann gibt Quinn seiner Neugier nach und gibt sich als Auster aus. So wird er in die merkwürdige Geschichte von Peter Stillmann jr. hineingezogen. Der möchte Auster beauftragen seinen Vater, Peter Stillmann sr., zu observieren. Dieser hielt seinen Sohn jahrelang in einem dunklen Raum gefangen. Ein Experiment des Religionswissenschaftlers, um herauszufinden, ob der Sohn ohne jeglichen menschlichen Kontakt die Sprache Gottes erlernen würde. Quinn verfolgt Stillmann auf seinen scheinbar orientierungslosen Spaziergängen durch New York und scheint selbst so völlig den Halt in seinem Leben zu verlieren...

Freitag, 5. Juni 2015

Jo Nesbø: Der Fledermausmann

Vor vier Jahren lief mir Harry Hole, der Ermittler aus Jo Nesbøs Krimireihe das erste Mal über den Weg. Damals hatte ich Glück und habe bei der Aktion zum Welttag des Buches 30 Exemplare des Schneemanns zum Verschenken erhalten. Eines habe ich natürlich selbst behalten und gelesen und war ziemlich begeistert von Nesbøs Schreibstil. Seitdem hatte ich mir immer vorgenommen die Reihe komplett zu lesen. Vor zwei Jahren kam der letzte Band mit dem Namen Koma raus (hier findet ihr meine Rezension dazu) - und ich war mit meinem Vorhaben immer noch nicht viel weiter, Nun habe ich es aber endlich geschafft, Band eins zu lesen.

Montag, 1. Juni 2015

Lesetipp des Monats: Das goldene Notizbuch

Eckdaten zum Autor:
Doris Lessing wurde 1919 im Iran geboren. 1925 zog ihre Familie in die britische Kolonie Südrhodesien (heute Simbabwe), wo sie ein schweres Leben auf dem Land führte. Denn das große Stück Land brachte der Familie keinen Reichtum. Mit 14 Jahren brach Lessing daher die Schule ab und arbeitete als Kindermädchen und als Sekretärin. Diese Kindheitserinnerungen finden sich in vielen ihrer Texte wieder, in denen sie das harte Dasein der britischen Siedler und die trostlose Lage der Einheimischen thematisiert. 1929 heiratete Lessing Frank Charles Wisdom und bekam mit ihm zwei Kinder. 1943 wurde die Ehe geschieden und Doris heiratete 1945 den deutschen Emigranten Gottfried Lessing mit dem sie einen gemeinsamen Sohn hatte. Auch von ihrem zweiten Mann ließ sich die Schriftstellerin scheiden. Gottfried Lessings Schwester ist übrigens die Frau von Klaus Gysi - und Mutter von Gregor Gysi. Lessings Werke befassen sich unter anderem mit der Rassenfrage, feministischen Themen, islamischer Mystik und sogar einen fünfbändigen Science-Fiction-Romanzyklus hat sie veröffentlicht. 2007 erhielt Lessing den Nobelpreis für Literatur. Am 17. November 2013 verstarb Lessing in London, nur drei Wochen nach ihrem Sohn Peter.