Donnerstag, 29. Oktober 2015

Ray Bradbury: Fahrenheit 451

Eine Welt aus Feuer und Flammen. Eine Welt in der Bücher verbrennen, Lesen verboten ist und Leseratten wie wir verpönt und verächtet sind - ja sogar verfolgt werden. So eine Welt beschwört Ray Bradbury in seinem dystopischen Klassiker Fahrenheit 451 hervor. Eine Horrorvorstellung. Und trotzdem hat mich dieser Roman völlig in seinen Bann gezogen und ich habe ihn in einem Stück verschlungen. Dabei klingt bereits der Titel Fahrenheit 451 wie eine Bedrohung, für jedes Buchliebhaberherz. Denn im Vorwort wird geschrieben, dass 451° Fahrenheit, sprich 232,8° Celsius, die (fiktive) Temperatur ist, bei der sich Papier selbst entzündet.

Hauptperson in diesem düsteren Zukunftsgeschichte ist Guy Montag, ein bücherverbrennender Feuerwehrmann. Ja ihr habt richtig gehört: Feuerwehrmann. Denn die sind in dieser Welt nicht mehr da, Feuer zu bekämpfen, sondern es zu legen. Sie verbrennen alles, was das Volk zum Nachdenken oder zum Hinterfragen des Systems anregen könnte. Und Guy liebt seinen Job. Jedes Feuer zaubert ihm ein Lächeln aufs Gesicht. Wie sehr er in dieser Aufgabe aufgeht, zeigt auch dieses Zitat, in dem er seinen Job beschreibt: "Es ist ein schöner Beruf. Montag verbrenne ich Millay, Mittwoch Melville, Freitag Faulkner, verbrenne sie zu Asche, dann verbrenne ich noch die Asche. Das ist unser Motto."

Sonntag, 25. Oktober 2015

Kapstadt meets Berlin - Lesung von Deon Meyer

Letzte Woche hatte ich wirklich einen absoluten Highlight-Termin. Einer meiner Lieblingsautoren, nämlich Deon Meyer, war auf Stippvisite in Berlin und hat sein neues Buch Icarus vorgestellt. Als ich davon erfahren hatte, stand für mich sofort fest: Da muss ich dabei sein! Vor fünf Jahren hatte ich Meyers Bücher das erste mal entdeckt, als ein guter Freund mit, kurz vor meinem 3-monatigen Aufenthalt in Kapstadt, einen von seinen Krimis schenkte. Von da an war ich Feuer und Flamme. Denn ich liebe nicht nur das "Lokalkolorit" von Kapstadt und Umgebung, sondern auch, dass die Kriminalfälle von Meyer nicht so simple gestrickt sind und oft einen politischen Hintergrund haben sowie sozialkritische Fragen aufwerfen. 

Montag, 19. Oktober 2015

Ein Urlaubstag auf der Frankfurter Buchmesse

Als ich heute gelesen haben, dass Blogger Urlaub auf der Frankfurter Buchmesse machen, dachte ich mir: ja, stimmt! Man taucht für wenige Stunden in eine völlig andere Welt ein. Einer Welt aus Bücher - also dem Paradies für uns Bücherwürmer :) Von diesem Tag möchte ich euch nun noch erzählen.

Im Bücherparadies


Am Vormittag bin ich die Stände der großen Verlage abgelaufen. Dabei war mir Charlotte Roche eindeutig zu präsent! Zuerst hörte ich sie im Interview am Stand der Zeit, kurz darauf bei der FAZ. Charlotte Roches Buch ist soetwas mit dem ich mich absolut nicht befassen muss. Da nutze ich meine Zeit lieber für etwas anderes. Zum Beispiel für den neuen Roman von Rafik Schami, den ich auf der Messe direkt als erstes in die Hand nehmen und begutachten musste :) Nun lasse ich erstmal die Bilder für sich sprechen:
Schon das Cover von "Sophia" finde ich wundeschön.

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Unser 3. Bloggeburtstag!

Wahnsinn! Unser Blog-Baby wird heute doch tatsächlich schon drei Jahre alt! Kaum zu glauben, dass aus einer anfänglichen "Schnaps-Idee" ein so wundervolles, langjähriges Projekt geworden ist. Wir freuen uns immer noch total darüber, mit euch unsere Leidenschaft zu Büchern, Lesungen und alles rund um das geschriebene Wort zu teilen. Und natürlich auch über eure lieben Kommentare freuen wir uns jedes Mal sehr. Deshalb haben wir uns zu unserem 3. Geburtstag etwas ganz spezielles für euch ausgedacht.

 

Unser Geburtstags-Goodie fur euch!

 

Wie der Zufall es so will, erscheint fast gleichzeitig mit unserem dreijährigen Jubiläum die neue ZEIT Bibliothek der verschwundenen Bücher. Diese Reihe besteht aus zwölf auf dem deutschen Markt vergriffenen Werken großer Erzähler und Romanciers. Da ja Klassiker der deutschen und internationalen Literatur eines unserer Steckenpferde ist, passt diese Reihen wunderbar in unser Blogschema. Denn wir beide sind ja auch große Fans von literarischen Klassikern.

Wir verlosen drei Werke aus der neuen ZEIT Bibliothek der verschwunden Bücher!


Sonntag, 11. Oktober 2015

Kazuo Ishiguro: Der begrabene Riese

Hallo ihr Lieben,

im Vorfeld zu meinem Besuch von Kazuo Ishiguros Lesung beim internationalen literaturfestival berlin hatte ich bereits sein neues Buch Der begrabene Riese gelesen, damit ich auch weiß, worüber geredet wird :) Vor Erscheinen wurde schon viel über den lange erwarteten neuen Roman von Ishiguro diskutiert. Denn dieser Roman ist wohl so ganz anders als die Romane, die Ishiguro zuvor veröffentlicht hatte. Ich muss zugeben, dass ich es noch nicht geschafft habe, ein anderes Buch von ihm zu lesen, will das aber dringend nachholen. Die öffentliche Diskussion hatte mich definitiv neugierig gemacht auf den Riesen. Warum geht es also?

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Lesetipp des Monats: Buddenbrooks

Ohje, die Zeit ist so schnell davon gerast, dass ich doch glatt meinen Einsatz verpasst habe. Die Urlaubs- und die Grippezeit hat mich irgendwie davon abgehalten. Hier also noch schnell der Lesetipp des Monats. Dieses Mal mit einem absoluten Klassiker der deutschen Literatur: Thomas Manns Buddenbrooks

Eckdaten zum Autor:
Thomas Mann wird 1875 als eines von fünf Kindern des Speditionskaufmanns und späteren Senators Heinrich Mann und dessen Frau Julia geboren. Bereits als Schüler verfasst Mann erste Skizzen und Aufsätze, die in der von ihm mit herausgegebenen Zeitschrift „Der Frühlingssturm“ veröffentlicht werden. Nach dem Gymnasium arbeitet er als Volontär bei einer Versicherungsgesellschaft. 1894 erscheint seine erste Novelle „Gefallen“ in der Zeitschrift „Die Gesellschaft“. Aufgrund dieses Erfolges hängt Mann seinen Job an den Nagel und beschließt als freier Schriftsteller zu arbeiten. Außerdem wird er Gasthörer an der Münchener Technischen Hochschule, um sich auf eine journalistische Laufbahn vorzubereiten. 1901 erscheint sein größtes Prosawerk Buddenbrooks, mit dem ihm schließlich der Durchbruch gelingt und für das er 1929 auch den Literaturnobelpreis verliehen bekommt. 1905 heiratet Thomas Mann seine Frau Katia, mit der er sechs Kinder hat, darunter Erika, Klaus, Monika und Golo, die ebenfalls Schriftsteller werden. Auch sein Bruder Heinrich Mann ist Schriftsteller. Als Antwort auf dessen Antikriegsschrift „Zola“ verfasst Mann die „Betrachtungen eines Unpolitischen“, in denen er das Kaisertum verteidigt. Dies führt zu einem Jahrelangen Bruch zwischen den Brüdern. 1933 begibt sich Mann auf eine Europareise von der er, aufgrund der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, nicht zurückkehrt. Erst hält sich Mann in der Schweiz auf, dann in Frankreich und 1938 emigriert er schließlich nach Princeton (USA) und ist dort als Gastprofessor tätig. In der Zwischenzeit wird ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Erst 1949 kehrt Thomas Mann nach Deutschland zurück, aber das auch nur zu Besuch. Stattdessen siedeln sich die Manns wieder in der Schweiz an. 1955 verstirbt Thomas Mann in Zürich. 

Sonntag, 4. Oktober 2015

Péter Gárdos: Fieber am Morgen

Fieber am Morgen ist eines der Bücher, die jetzt bei der Neuauflage des Literarischen Quartetts "diskutiert" wurden. Die Worte die in dieser Runde fielen waren "Holocaust-Kitsch" und "süßlich". Vergesst das! Das ist es aus meiner Sicht nicht. Es geht eher in die Richtung nostalgisch. Warum?

Péter Gárdos, ungarischer Film- und Theaterregisseur., erzählt die Geschichte wie sich seine Eltern kennengelernt haben. Beide wurden 1945 aus einem KZ bzw. Arbeitslager befreit und vom internationalen Roten Kreuz zur Genesung nach Schweden gebracht. In Schweden angekommen, fängt Miklós, Gárdos Vater, an, Briefe an 117 Ungarinnen, die alle aus Debrecen und Umgebung stammen und in Schweden gelandet sind, zu schreiben.Viele Frauen antworten ihm, doch nur in eine verliebt er sich. Und das ist die 18-jährige Lili. Leider ist Miklós Lunge schwer geschädigt und sein Arzt meint, dass er nur noch sechs Monate zu Leben hat. Davon lässt sich Miklós jedoch nicht beeindrucken, wer gerade eben erst das KZ überlegt hat, stirbt jetzt nicht. Mit diesem naiven Optimismus blickt er einer Zukunft mit Lili entgegen. Das ist auch gut so.