Montag, 30. September 2013

Christa Wolf - Nachdenken über Christa T.

„Nachdenken, ihr nach – denken.“

Christa T. stirbt mit 35 Jahren an Leukämie. Ihre Freundin, die Ich-Erzählerin der Geschichte, bekommt nach Christas Tod ihre gesammelten Notizen und Briefe. Die Ich-Erzählerin schildert, wie sich die Mädchen in der Dorfschule in Ostdeutschland kurz vor Ende des 2. Weltkriegs kennenlernen. Sie verlieren sich aus den Augen, doch beim Pädagogikstudium finden sie sich wieder. Christa T. wirkt unruhiger, geht eigene Wege und wird von ihren Freunden oft nicht gesehen. Nach dem Studium wird sie Lehrerin. Leidet aber unter der Einheitlichkeit ihrer Schüler. Als Freigeist, der immer seinen eigenen Weg sucht, versteht sie nicht, wie die Kinder ohne Nachzudenken alles einfach herunterbeten, das sie von ihren Eltern und den Staat vorgesagt bekommen. Christa heiratet Justus. Gemeinsam bauen sie ein Haus, bekommen drei Kinder. Trotzdem scheint Christa bis zu ihrem Tod immer noch ruhelos
In der Schule musste ich mal ein Referat über Christa Wolfs „Sommerstück“ halten und das hat mir wirklich gar keinen Spaß gemacht. Deshalb wollte ich ihr noch mal eine Chance geben und habe mich an das hochgelobte Nachdenken über Christa T. gewagt. Aber ich muss sagen – ich bin immer noch kein Fan. Ich finde Christa Wolfs Schreibstil einfach trocken, ihre Figuren wirken unnahbar und gar nicht greifbar. Dadurch wird die Geschichte nur langweilig und langwierig… Mir hat das Lesen wirklich keinen Spaß gemacht. Und auch wenn das Buch mit seinen knapp 200 Seiten gar nicht so dick ist, habe ich eine gefühlte Ewigkeit zum Lesen gebraucht. Fazit: So schnell gibt’s keine Christa Wolf wieder für mich! Mich hat die Geschichte einfach gar nicht gepackt.

LG Cat

Dienstag, 24. September 2013

Kate Atkinson - Die Unvollendete



Auf gut 585 Seiten wurde mir die endlose, nicht enden wollenden, immer wieder neu beginnenden Lebensgeschichte von Ursula Todd erzählt. Ein Buch für das man wirklich einen sehr langen Atem braucht. Am Anfang fand ich es noch sehr spannend, dass Ursula Todd ihre Fehler wiedergutmachen kann und im Leben dieselben Stationen immer wieder und mit anderem Ende durchlebt.

Montag, 23. September 2013

Philippa Gregory - Die Königin der Weissen Rose

Ich hatte mal wieder Lust auf einen richtig spannenden historischen Roman. Gesagt, getan. Also bin ich ab in den Buchladen meines Vertrauens und habe mich für „Die Königin der weißen Rose“ von Philippa Gregory entschieden. In den USA und UK gilt Gregory ja als eine der ganz Großen. Ihre Romane über die englischen Königshäuser sind allesamt Bestseller. Und da ich schon einiges über die Geschichte der Tudors gelesen habe, fiel die Entscheidung schnell auf den ersten Band der Rosenkrieg-Triologie.

„In der Düsternis des Waldes konnte der junge Ritter das Plätschern der Quelle hören, lange bevor er das Schimmern des Mondlichts sah, das sich auf dem Wasser spiegelte.“

Montag, 16. September 2013

Edith Wharton - Dämmerschlaf


"Dämmerschlaf" handelt hauptsächlich von den Sorgen einer reichen New Yorker Familie. Ihre Probleme sind typisch für die Epoche der 1920er Jahr und sollen ein Spiegelbild der gehobenen amerikanischen Gesellschaft sein.
Die Mutter, Mrs. Manford geschiedene Mrs. Wyant, ist von morgens bis abends mit sozialen Verpflichtungen beschäftigt. Sie ist Präsidentin oder im Vorstand zahlreiche Vereine und Gesellschaften, die sich teilweise in ihrer Sache sogar widersprechen. Dies scheint Pauline Manford nicht zu stören, sie hält gern Reden und genießt die Aufmerksamkeit andere Frauen. Außerdem hält sie es für enorm wichtig, Bälle und Dinners in ihrem Haus abzuhalten und die High Society um sich herum zu versammeln. Bei all dem organisatorischen Stress kommt die Familie natürlich zu kurz und ist nur ein lästiger Termin im Terminkalender. Entspannung holt sie sich bei den angesagtesten Gurus und Heilern, an die sie alle nacheinader glaubt. Für die ominösesten Behandlungen gibt sie massenhaft Geld aus. Obwohl es scheint, dass ihr Leben nicht ausgefüllter sein könnte, ist es gleichzeitig doch total oberflächlich. Mrs. Manford ignoriert alle Probleme eisern und lebt die Philosopie, dass man Probleme mit guter Laune überspielen kann und sie sich dadurch in Luft auflösen. Diese Taktik versucht sie bei ihrer Familie anzuwenden, deren zahlreiche Probleme sich aber auf Dauer nicht ignorieren lassen. Ihr Ex-Mann ist in einem jämmerlichen Zustand dem Alkohol verfallen, ihr jetztiger Mann ist überarbeitet und kurz vor einem Zusammenbruch. Ihr Sohn Jim Wyant hat Eheprobleme, da seine Frau sich am liebsten aus dem Staub machen würde, um als Schauspielerin Karriere zu machen. Ein zeitgenössiges Phänomen mit dem Aufkommen Hollywoods. Zu guter Letzt ist da noch die Tochter Nona Manford, die kaum 20 Jahre alt, bereits verbittert und unglücklich in einen verheirateten Mann verliebt ist. All diese Probleme können im New Yorker Alltag nicht gelöst werden und so macht sich vor allem Dexter Manford daran, sämtliche Familienmitglieder Urlaub zu verschaffen. Jim Wyant schickt er zusammen mit seinem leiblichen Vater Arthur Wyant auf eine Insel, damit sich erster von seiner Frau und letzterer vom Alkohol erholen kann. Jims Frau Lita soll zusammen mit Mr. und Mrs. Manford und der Tochter Nona zur Erholung aufs Land fahren. Ihre Schwiegereltern möchten sie dort unter Kontrolle haben und sie von den Scheidungsplänen abbringen.

Donnerstag, 12. September 2013

J.R.R. Tolkien - Der kleine Hobbit

„In einer Höhle in der Erde, da lebte ein Hobbit.“

Ja, ja, ja… nun habe ich ihn doch noch gelesen, den kleinen Hobbit… Eigentlich hatte ich mich diesem Tolkien-Herr-der-Ringe-Wahn immer verweigert. Auch wenn ich mich jetzt vielleicht bei einigen unbeliebt mache, gestehe ich, dass ich die Herr der Ringe Filme total langweilig finde. Ok, Filme ist vielleicht etwas viel gesagt. Den ersten habe ich damals im Kino gesehen… und bin fast eingeschlafen… hätte mich nicht ein Handyklingeln von einem anderen Kinobesucher wieder wachgerüttelt. Danach hatte ich diesem Hype abgeschworen. War einfach nicht mein Ding. Nun habe ich aber vor Kurzen im Buchladen meines Vertrauens einen kleinen traurigen Mängelexemplar-Hobbit gesehen… der sah einfach so mitleiderregend aus… da habe ich beschlossen, dem Kleinen doch eine Chance und ein Obdach zu geben. 

Montag, 9. September 2013

Benjamin Constable - Die drei Leben der Tomomi Ishikawa

„Ich würde gern ein Buch schreiben, in dem du und ich die Hauptfiguren sind“, sagte ich zu Tomomi Ishikawa und schob gedankenverloren die Sachen auf dem Tisch zurecht.

Erzählt ihr euren Freunden alles? Teilt ihr alle Erlebnisse, Träume und Wünsche mit ihnen? Oder habt ihr Geheinisse und Geschichten, die ihr nie jemanden erzählen würdet? Darüber musste ich nach dem Lesen von Benjamin Constbales Buch Die drei Leben der Tomomi Ishikawa lange nachdenken. 

Montag, 2. September 2013

Carla Federico - Die Rosen von Montevideo

"Rosa blickte sich verzweifelt um, las in den Gesichtern, die auf sie gerichtet waren, jedoch nur Tadel."

Uruguay 1843. Die junge Rosa de la Vegas hat es nicht einfach. Ihre Mutter ist gestorben, ihre Tanten schikanieren sie nur rum und ihr Vater will sie mit einem Mann verheiraten, der sogar noch älter ist als er selbst. Deshalb beschließt Rosa wegzulaufen. In den Straßen Montevideos fühlt sie sich seit langem wieder frei. Bis sie plötzliche von einer Gruppe Männern festgehalten und verschleppt wird. Gerettet wird sie durch das Auftauchen von Albert Gothmann. Der Frankfurter Bankierssohn wurde durch sein Fernweh nach Montevideo getrieben und hat beobachtet, wie die Männer versuchen Rosa zu verschleppen. Mit etwas Glück können die beiden unversehrt fliehen. Und obwohl sie so unterschiedlich sind – Rosa ist mutig, emotional, abenteuerlustig, Albert typisch deutsch, zurückhaltend und anständig - ist es Liebe auf den ersten Blick. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lässt sich auch Rosas Familie davon überzeugen, dass die beiden heiraten sollen. Schließlich können die de la Vegas so ihre Handelsbeziehungen nach Europa ausbauen und ihr Vermögen vergrößern.