Freitag, 15. April 2016

Rasha Khayat: Weil wir längst woanders sind

Mit diesem Roman gibt Rasha Khayat ihren Auftakt als Autorin. Der Vater stammt aus Saudi-Arabien, die Mutter ist Deutsche. Diese Verbindung bzw. eher der Kontrast beider Kulturen wählt sie als Hauptmotiv für ihr Werk. 

Im Mittelpunkt steht ein Geschwisterpaar: Der große Bruder Basil hat seine kleine Schwester Layla immer beschützt. Im Grundschulalter siedelte die Familie von Saudi-Arabien nach Deutschland über. Kurze Zeit später stirbt der Vater - ein Schock für alle. Basil und Layla müssen in einer Welt zurechtkommen, die sie bisher nur aus Sommerferienbesuchen bei den deutschen Großeltern kennen. Das schweißt die beiden eng zusammen. In der Schule sind sie die Kinder mit fremdklingenden Namen und denklen Lockenköpfen. 

Sonntag, 10. April 2016

Fuminori Nakamura: Der Dieb

Fuminori Nakamura – in Deutschland noch fast unbekannt, wird der junge japanische Autor in seiner Heimat schon lange als neuer Haruki Murakami gehandelt. Dort hat er bereits mehrere Romane veröffentlicht und wurde mit allen wichtigen Literaturpreisen des Lands der aufgehenden Sonne ausgezeichnet. Auch in den USA ist Fuminori Nakamura - übrigens ein Pseudonym - auf gutem Wege eine kleine Berühmtheit zu werden. Für den deutschsprachigen Raum hat 2015 der Diogenes Verlag einen Roman des „Tokioter Wunderkinds“ übersetzen lassen. „Der Dieb“ erschien in Japan bereits 2009, erhielt 2010 den Kenzaburo Oe Prize und auch das Wall Street Journal zeichnete das Buch als einen der 10 besten Romane des Jahres 2012 aus.

Dienstag, 5. April 2016

Murasaki Shikibu: Die Geschichte vom Prinzen Genji

Heute möchte ich euch ein ganz besonderes Buch vorstellen, dass ich vor kurzem lesen durfte. Ganz ohne Vorwissen hatte ich mich für seine Lektüre entschieden, nur um dann eine echte Perle der Literatur entdecken zu dürfen. Japanische Kultur, Prinzengeschichte aus alten Zeiten - klingt doch ganz spannend, waren meine ersten Gedanken. Und dann kam das Buch per Post zu mir nach hause, ich packte es aus - und war schon vom Anblick völlig verzaubert. Denn die wunderschöne Neuauflage aus dem Manesse Verlag kommt in einem Schmuckschuber daher und ist in lila Leinen mit Blumenmuster verziert! Und dann tauchte ich ab in eine exotische Welt, begab mich auf eine Reise durch die Zeit, bis in das japanische Reich von vor über 1000 Jahren.

Die Geschichte vom Prinzen Genji ( oder auch: Genji monotagari) gilt als erster Roman der Welt! Zwischen 1001 und 1006 von der Hofdame Murasaki Shikibu verfasst, beeindruckt das Werk nicht nur durch sein Alter und seine Handlung, sonder auch in seinem Umfang: Die deutsche Übersetzung des damals handschriftlich verfassten Manuskripts umfasst ganz 1.800 Seiten. Und das in einer Zeit, in der die meisten Schriftsteller ihre Geschichten und Legenden noch in Gedichten verfassten. 

Freitag, 1. April 2016

Lesetipp des Monats: Seide

Passend zum Frühlingsbeginn wollen wir euch mit unserem Lesetipp im April eine seidig-zarte Novelle ans Herz legen, die wunderbar zu dieser Jahreszeit passt!

Eckdaten zum Autor:
Alessandro Baricco ist ein italienischer Schriftsteller und Journalist, der 1958 in Turin geboren wurde. Er studierte Philosophie und Musikwissenschaft. Nach seinem Studium veröffentlichte er mehrere Schriften, u.a. über Adorno, Walter Benjamin oder aber die Neue Musik. 1984 entstand sein erstes Drehbuch zu dem Kurzfilm ein waghalsiges Leben, das mit Förderpreisen ausgezeichnet wurde. Lange schrieb Baricco für Artikel für Tageszeitungen und arbeitete als Musikkritiker. In seiner Heimat wurde Baricco schließlich durch das Fernsehen bekannt. 1991 wurde Baricco nach der Veröffentlichung seines ersten Romans Land aus Glas als literarische Neuentdeckung geifert. Seine Novelle Seide machte ihn schließlich auch weltweit berühmt. Ab 1993 brachte er dem Publikum in seiner Sendung klassische Opern näher. Ab 1994 moderierte er eine Literatursendung. Sogar als Musiker versuchte er sich und brachte mit der Band Air 2003 ein Album heraus, das eine Verbindung von Musik und Lesung anstrebte. Seit 1994 lebt Baricco in Turin und leitet dort eine Literaturhochschule.