Samstag, 12. Januar 2013

Carlos Ruiz Zafón: „Der Gefangene des Himmels“


„In jenem Jahr brachen zur Weihnachtszeit alle Tage bleiern und raureifgetüncht an.“

Nachdem „Der Schatten des Windes“ eines meiner absoluten Lieblingsbücher ist, stürze ich mich jedes Mal in voller Vorfreude auf einen weiteren Nachfolger. Soeben habe ich den dritten Band der Reihe um den „Friedhof der vergessenen Bücher“ und die Buchhandlung Sempere beendet. Ich muss sagen, dass es super schnell und leicht zu lesen war und mir der Stil und die Wortwahl wieder sehr gut gefallen haben. Ich mag diesen schauerhaften Erzählstil rund um das mystische Barcelona. Aber während mir der zweite Teil „Das Spiel des Engels“ fast schon etwas zu langatmig und kompliziert war, enttäuscht mich der dritte Band etwas in seiner Kürze und Oberflächlichkeit.

Bei knapp 400 Seiten hätte ich wirklich einen tieferen Inhalt erwartet. Die Erzählung war zwar von Anfang an spannend, aber ich habe die ganze Zeit auf ein Abenteuer gewartet, dass Daniel und Fermin gemeinsam erleben, nachdem Fermin von seiner Vergangenheit erzählt hat. Zum Inhalt sei kurz gesagt, dass es hauptsächlich darum geht, wie Fermin aus dem Gefängnis auf dem Montjuic fliehen konnte. Eine Geschichte, die immer wieder auf den Grafen von Monte Christo verweist.

Leider hört der Roman genau da auf, wo das Abenteuer mutmaßlich beginnt. Ich habe den Eindruck, dass der vierte Band daran anknüpfen und die Geschichte weiterspinnen wird. Denn so war der Roman ja nett zu lesen, aber er hat mich mit einem unvollendeten Gefühl zurück gelassen. Das heißt, ich werde voller Spannung noch ein bis zwei Jährchen warten müssen, um zu erfahren ob ich mit meiner Mutmaßung recht habe. Das begeistert mich nicht wirklich.

Für alle, die nicht wissen, wovon ich eigentlich rede: Ich rate euch dringend „Der Schatten des Windes“ zu lesen :) Die Geschichten von Zafon bringen einen abwechselnd zum Schaudern, Freuen, Wundern und traurig sein. Die Buchreihe ist eigentlich so gedacht, dass man sie in beliebiger Reihenfolge lesen kann. Das mag zwar stimmen, aber trotzdem würde ich beim ersten Band anfangen. Es ist ja nicht umsonst der erste und wahrscheinlich auch erfolgreichste. Die Kritiken von Band 2 und 3 sind schon nicht mehr so gut ausgefallen.

Für alle, die das Buch kennen: Was denkt ihr darüber? Wie ging es euch beim Lesen?

Eure Madeleine

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