Sonntag, 16. Juni 2013

Jojo Moyes: Ein ganzes halbes Jahr

Mein Gewinn bei der Aktion "Blogger schenken Lesefreude" beim Blog der Meyerschen Buchhandlung

So, jetzt gibt es auch endlich von mir mal wieder einen Post, nachdem ich schone eine Weile aus dem Urlaub zurück bin und Euch die ganze Zeit schon von der traurigsten Urlaubslektüre aller Zeiten erzählen will. Der Prolog beginnt mit:

"Als er aus dem Bad kommt, ist sie wach, hat sich gegen das Kopfkissen gelehnt und blättert durch die Reiseprospekte, die neben seinem Bett gelegen haben."

Man könnte meinen, der Einleitungssatz deutet bereits mit "sie" und "er" eine klassische Liebesschnulze an. Aber ich gebe zu, dass ich mich vorher mit dem Inhalt des Buches nicht weiter beschäftigt habe. Ich hatte nur gelesen, dass es bei sehr vielen Leuten das aktuelle Lieblingsbuch ist und deswegen war ich neugierig. Ich habe mich dann auch riesig gefreut, als ein ominöses Paket bei mir eintraf, weil ich vorher über meinen Gewinn nicht benachrichtigt worden war. Es war ein sehr netter Brief der Meyerschen Buchhandlung dabei und ein Kommentar einer Mitarbeiterin, die geschrieben hat: "Dieses Buch ist das berührendste, bewegenste, schönste und zugleich traurigste der letzten Jahre. Mein neues Lieblingsbuch." Mit dem ersten Satz hat sie auch total recht. Also wer darauf steht, nichts wie ran an den Schinken :)


Ich bin ein paar Tage später mit dem Buch in den Urlaub aufgebrochen und habe mich auch sofort ans lesen gemacht. Da es viel regnete kam ich sehr schnell voran und bin wirklich in das Buch eingetaucht. Es liest sich super leicht und schnell, weil es sehr einfach geschrieben ist, aber trotzdem mit sehr viel Witz und Charme. Die erste Hälfte hat mir wirklich gut gefallen. Daher jetzt ein paar Worte zum Inhalt:

Der Inhalt:
Der junge erfolgreiche Londoner Will wird bei einem Unfall schwer verletzt und landet im Rollstuhl. 2 Jahre ist das her und er hat jeglichen Lebensmut verloren. Seine Eltern, bei denen er seit dem Unfall wieder leben muss, suchen daher für ihn eine "Aufpasserin", damit er sich nichts antut. Sie stellen die junge Louisa ein, die mit Ende 20 immer noch nicht weiß, was sie aus ihrem Leben machen will und bis dato in einem Café gejobt hat. Gegensätzlicher als eine planlose, arme Kleinstädtlerin und ein erfolgreicher Großstadtmacho könnten die Hauptfiguren also kaum sein. Daher können sich Louisa und Will am Anfang auch überhaupt nicht leiden und sie hasst ihren Job. Allein des Geldes wegen behält sie ihn und erträgt einen miesgelaunten, fiesen Arbeitgeber jeden Tag. Ich finde, die Geschichte ist etwas vorhersehbar, denn natürlich erfährt Louisa immer mehr von Wills Hintergrund und beginnt Mitleid mit ihm zu haben und versucht ihn aufzumuntern. Als sie erfährt, dass Will nicht mehr Leben möchte und plant zu sterben, schmiedet sie einen Plan. Sie hat ein halbes Jahr Zeit um ihn umzustimmen und denkt sich daher einen Plan aus mit Aktionen, die ihm die Lebensfreude zurückbringen sollen. Da beginnt auch das Schlamassel. Louisas Plan scheint scheinbar aufzugehen.Sie und Will haben eine Menge Spaß und eine gute Zeit zusammen. Sie werden sich immer sympathischer und es kommen Gefühle ins Spiel. Will versucht außerdem Louisa zu helfen eine Perspektive für ihr Leben zu finden und ermutigt sie immer weiter neue Dinge auszuprobieren. Das tragische ist, dass auf Sonnenschein immer wieder dunkle Wolken folgen. Man sieht wie Will leidet, er hat Schmerzen und ist oft krank.

Als das halbe Jahr sich zu Ende neigt, wird die Geschichte erst so richtig tragisch. Zum Schluss folgt der Höhepunkt mit eine extrem harten und tragischen Entscheidung. Louisa und Will verbringen gemeinsam den schönsten Urlaub ihres Lebens und gestehen sich ihre Liebe. Doch unmittelbar nach dem Urlaub bricht Will in eine schweizer Klinik auf, weil er dort sterben möchte. Louisa ist am Boden zerstört. Und erst nach langem hin und her kann sie Wills Entscheidung ertragen. Also kein Happy End für die beiden :(

Jetzt könnt ihr auch vorstellen, warum ich dieses Buch als Urlaubslektüre nicht gerade toll finde. Denn ab der zweiten Hälfte des Buches saß ich mehr oder weniger ständig mit Tränen in den Augen im Hotel, wenn ich gelesen habe und war auch danach noch total lange traurig. Ich musste das Buch ganz schnell zu Ende lesen und mich dann auf andere Gedanken bringen, sonst wäre für den Rest meines Urlaubs total deprimiert gewesen. Also, wer depri sein möchte und sich die Tränen in die Augen treiben lassen möchte, der greift zu diesem Buch. Aber macht das lieber zu Hause im stillen Kämmerlein und nicht im Urlaub mit Freunden :)

Ansonsten kann ich nur dazu sagen, dass ich das Buch wie eine Mischung aus P.S. Ich liebe dich und dem Film Ziemlich beste Freunde finde.

Liebe Grüße
Madeleine





3 Kommentare:

  1. So ein schönes Buch - und so furchtbar traurig!!! Ich wollte es zuerst gar nicht lesen, da mich das Thema nicht so sehr angesprochen hat. Bin natürlich total froh, dass ich mir irgendwann einen Ruck gegeben habe....

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  2. Schön, dass du froh bist, es gelesen zu haben. So soll es ja eigentlich mit jedem Buch sein :)
    LG

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  3. Das Buch will ich mir auch umbedingt noch mal holen!
    Höre nur Gutes.
    Liebe Grüße
    Charly

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