„Eben war es noch angenehm warm gewesen, aber mit einem Mal
streifte Frauke ein eisiger Windstoß, der ihr wie ein Bote nahenden Unheils
erschien.“
16. Jahrhundert, Münster. Mehrmals musste die junge Frauke
mir ihrer Familie schon ihr Heim hinter sich lassen und fliehen. Denn die
Familie Hinrichs gehört zu den Wiedertäufern, einer
radikalreformatorisch-christlichen Bewegung, die von den Katholiken und
Lutheranern nicht geduldet werden. Nun scheint die Familie in dem kleinen
Örtchen Stillenbeck endlich ein sicheres, neues zu Hause gefunden zu haben. Als
eines Tages der Inquisitor Jacobus von Gerwardsborn in der Stadt auftaucht,
fürchtet Frauke jedoch erneut um ihr eigenes und das Leben ihrer Familie. Der
Vater hingegen glaubt sich sicher und ignoriert alle Warnungen. Selbst als
Frauke von Lothar, der im Gefolge des Inquisitors reist und sich in Frauke
verguckt hat, nahegelegt bekommt, aus der Stadt zu flüchten, winkt Hinner
Hinrichs nur ab. Er rechnet nicht damit, dass die Stadtbewohner die Familie
ausliefern, um ihre eigene Haut zu retten. So gerät die 5köpfige Familie gleich
zu Beginn der Geschichte in den Sog der Inquisition, aus dem sich zunächst nur
der Vater und einer der Brüder retten können. Frauke, ihre Mutter, die
Schwester und der älteste Bruder landen im Kerker – ihre Situation scheint
aussichtslos…