Mittwoch, 20. Februar 2013

Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues


Irgendwie war ich mir gar nicht so ganz bewusst, was ich für ein Buch in der Hand hatte, als ich „Im Westen nichts Neues“ aus meinem Bücherregal gezogen hab. Ja den Namen hat man oft gehört. Zählt zu den Klassikern. Sollte man mal gelesen haben. Aber wovon es handelt, hatte ich keine Ahnung. Auch nicht, dass es das weltweit meistverkaufte Buch der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist. Ja, es wird sogar als zweit-meistverkauftes Buch der Welt gehandelt. Übertroffen nur von der Bibel. Und in 40 Sprachen wurde es übersetzt. Ich war also sehr gespannt, warum es denn nun eigentlich gehen sollte.

"Wir liegen neun Kilometer hinter der Front."


Der 19-jährige Paul Bäumer ist der Held dieser Geschichte. Von dem patriotischen Reden des Lehrer eingelullt, melden er und seine Mitschüler sich freiwillig zum Dienst an der Waffe, um in den 1. Weltkrieg zu ziehen und für Deutschland zu kämpfen. In der Grundausbildung erleiden die Freunde unmenschliche Methoden ihres sadistischen Ausbilders. An der Front leiden sie unter Hunger, Kälte, Rattenplagen und natürlich den Grausamkeiten des Krieges. Als Paul zwei Wochen auf Heimaturlaub darf, merkt er, wie ihn der Krieg verändert hat. Er kann sich nicht mehr in die Familie einfügen, hat seinen alten Bekannten, die daheim geblieben sind, nichts zu sagen. Denn was soll er ihnen auch sagen? Für sie ist der Krieg etwas Heroisches. Etwas, das man nur aus den Nachrichten kennt. Doch Paul hat den Krieg selbst erlebt – und kann das Geschehene nicht in Worte fassen. Wie sollte man es auch beschreiben?

Paul kommt zurück an die Front. Nach und nach sterben seine Freunde und dann wird auch er verletzt und verbringt einige Wochen im Lazarett. Dort herrschen ebenfalls kaum vorstellbare Zustände. Doch Paul wird wieder gesund und muss erneut in den Krieg zurückkehren. Dort stirbt er schließlich im Schützengraben, während der Heeresbericht über diesen Tag nur „im Westen nichts Neues“ zu vermerken hat.

Mit einfachen Worten und auf wenigen Seiten schafft es Remarque seine Leser in die Geschichte hineinzuziehen. Er will nicht anklagen, nicht verschönern. Einfach nur darstellen. Und das schafft er auch! Schonungslos. Intensiv. Nachdenklich. Spannend bis zu Schluss. Der Umgang mit Pauls Sprachlosigkeit. Denn wie soll man den Daheimgebliebenen solche Erlebnisse schon schildern? Das Unfassbare fassbar machen? Das hat mich beim Lesen wirklich berührt. Konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen! Zur echt ein Klassiker der Weltliteratur!

Viel Spaß beim Lesen
Eure Catherine

2 Kommentare:

  1. Ich habe das Buch damals aus Interesse gelesen, da war ich vielleicht 13 oder 14. Jetzt, wo du darüber schreibst, sollte ich es wohl mal wieder herauskramen und neu lesen, man nimmt ja doch einiges anders auf als damals. :)

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  2. Hey Bücherdiebin,

    ja ich glaube schon, dass man die Geschichte "mit dem Alter" noch mal ganz anders liest. Mich hat es auf alle Fälle zum Nachdenken gebracht!

    LG
    Cat

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