Eine mir bisher unbekannte, belgische Autorin hat hier eine kuriose Lobeshymne auf den Champagner geschrieben. Schon im ersten Satz verfällt man in einen Rausch:
„Einen Rausch sollte man nicht improvisieren. Sich zu betrinken ist eine Kunst, die Talent und Sorgfalt erfordert.“
Da hört ihr es! Darum geht es im gesamten Werk. Und weil es
zu zweit viel mehr Spaß macht, sucht sich Amélie (ja, die Autorin ist selbst
die Ich-Erzählerin im Roman) eine Saufkumpanin. Diese findet sie nach einigem
hin und her in der jungenhaft aussehenden, aufstrebenden Schriftstellerin
Petronille Fanto.
Gemeinsam erleben sie feuchtfröhliche Stunden. Aber wie das
immer so ist, bringt der Alkohol auch ihr wahres Ich zum Vorschein. Petronille
lässt zum Beispiel oft ihre Arbeiterklasse und burschikoses Verhalten
raushängen und eckt damit in feineren Gesellschaften an. Trotzdem entsteht eine
jahrelange Freundschaft, die nur überlebt, wenn ab und zu mal Funkstille
herrscht. Denn sie ist auf wackligen Champagnerflaschen gebaut, die die gute
Laune schnell in bitterbösen Streit umschlagen lassen können.