Sonntag, 20. Dezember 2015

Edith Wharton: Zeit der Unschuld

Hier ist mein Last-Minute-Geschenktipp für euch:

Die männliche Variante von Emma Bovary, Anna Karenina oder Effi Briest!   

 

Newland Archer, aus den besten New-Yorker-Kreisen, wird von gesellschäftlichen Zwängen erdrückt und muss sich zwischen einer guten und schlechten Partie entscheiden. Welches Mädchen soll er heiraten?


Edith Wharton porträtiert den New Yorker Geldaldel vor der Jahrhundertwende und den Umbrüchen durch den ersten Weltkrieg, nämlich in den 1870er Jahren. Als Aufhänger dafür nimmt sie den jungen Newland Archer, der sich mit der mädchenhaft, unschuldigen May Welland verloben will. Eine ständesgemäße Verbindung im auserlesenen New Yorker High-Society-Kreis. Kurz bevor die Verlobung verkündet werden soll, taucht jedoch Mays Cousine Ellen Olenska aus Europa auf. Sie hat bereits schlechte Erfahrungen in ihrer Ehe gemacht und ihren Ehemann verlassen - ein Skandal für die New Yorker Gesellschaft! Das denkt anfangs auch Archer, der gesellschaftliche Konventionen und Regeln für sehr wichtig hält. Aber als er die Gräfin Ellen Olenska näher kennenlernt, ist er bereit, seine Ansichen über Bord zu werfen. Denn sie ist anders, eigenwillig, hat einen starken Charakter. Newland fühlt sich sofort von ihr angezogen.

Montag, 14. Dezember 2015

David Lagercrantz: Verschwörung

Hallo ihr Lieben,

irgendwie hatte es das Jahr 2015 ganz schön in sich, was Aufreger-Bücher angeht. Neben Harper Lees "Gehe hin, stelle einen Wächter", den neuen Bücher von Salman Rushdie und Umberto Eco stand natürlich auch David Lagercrantz "Verschwörung" ganz oben auf der Liste. Nicht umsonst. Denn Lagercrantz Roman ist die Fortsetzung von Stieg Larssons Millenium-Triologie rund um den Journalisten Mikael Blomkvist und die eigenwillige Hackerin Lisbeth Salander. Schon bevor das Buch auf den Markt kam, sorgte es deshalb für viel Aufregung. Schließlich starb Larsson, der die außergewöhnlichen Charaktere Blomkvist und Salander geschaffen hatte, 2004 an einem Herzinfarkt, nachdem er die ersten drei Bände verfasst hatte. Ursprünglich war die Reihe auf zehn Bände angelegt, aber selbst die Veröffentlichung der ersten konnte der geniale Autor Larsson nicht mehr erleben.

Montag, 7. Dezember 2015

George R.R. Martin: A Feast for Crows

Wie immer bei meinen Game of Thrones Posts warne ich vor dem Lesen vor Spoilern! Wer sich das Lesevergnügen nicht verderben will, sollte hier lieber weggucken und einen anderen Post anklicken - ansonsten gilt hier: Weiterlesen auf eigene Gefahr ;) A Feast for Crows ist das vierte Buch von George R.R. Martins fulminanter Game of Thrones Reihe. Der Band setzt natürlich genau dort ein, wo der vorherige aufgehört hat. Da Martin beim Schreiben aber gemerkt hat, dass das Buch zu dick werden drohte, entschied er sich dafür die Geschichte nicht chronologisch zu trennen sondern nach Personen. Daher begleiten wir in diesem Band vor allem Cersei und Jamie Lannister. Viele der anderen Charaktere kommen erst wieder im nächsten Band, A Dance with Dragons, vor. 

Dienstag, 1. Dezember 2015

Lesetipp des Monats: Der menschliche Makel

Juhu, die Adventszeit hat begonnen, die erste Kerze konnte schon angezündet werden und heute können wir auch schon das erste Türchen am Adventskalender öffnen. Pünktlich zum 1. Dezember präsentieren wir natürlich auch wieder unseren Lesetipp des Monats. Dieses Mal mit Philip Roth' Roman Der menschliche Makel.

Eckdaten zum Autor:
Philip Roth (geboren 1933) ist einer der bedeutensten Romanciers der Gegenwart und wird seit Jahren immer wieder für den Nobelpreis gehandelt. Der aus einer jüdischen Einwandererfamilie stammende Roth begann nach der Schule zunächst ein Jurastudium, bevor er sich der englischen Literaturwissenschaft widmete. Mit zwei Kommilitonen gründete er die Literaturzeitschrift Et ceterea, in der seine ersten literarischen Versuche publiziert wurden. Roth verpflichtete sich zwei Jahre bei der Armee, wurde aber aufgrund einer Wirbelsäulenverletzung frühzeitig entlassen. Anschließend gab er an der Uni in Chicago Schreibkurse. Während dieser Zeit begann er diverse Kurzgeschichten zu schreiben, die vor allem autobiografisch geprägt waren ( u.a. das Leben der Juden aus der unteren Mittelschicht in Newark) 1958 erschien dann der erste Kurzroman Goodbye, Columbus, der 1960 mit dem National Book Award ausgezeichnet wurde. Außerdem erhielt Roth den Daroff Memorial Award of the Jewish Book Council. Allerdings löste die Verleihung große Kontroversen aus, sodass sich das Council genötigt sah, seine Auswahlkriterien zu Revidieren. Denn Roth würden unter anderem Antisemitismus und jüdische Selbstverachtung vorgeworfen. 

Auch sein dritter Roman Portnoy's Complaint wurde zum Skandal, aber die obszönen Monologe und die Verbindung von Sexualität und Schuldgefühlen machten Roth mit einem Paukenschlag weltbekannt. 1956 lernte Roth seine erste Ehefrau Margaret Martinson Williams kennen, die er 1959 heiratet. Schnell kamen aber Probleme in der Ehe auf, die Roth in seinen Romanen verarbeitete und Margaret mutierte in der Rolle der "Josie Jensen" (Die Tatsachen) sogar zum Gegenselbst des Autors. 1963 ließ sich das Paar scheiden. Auch Kafkaeske Züge lassen sich in Philip Roth Werk finden. So verwandelt sich in der Erzählung The Breast ein Literaturprofessor in eine weibliche Brust. Roth reiste auch oft nach Prag, um Nachforschungen über Kafka anzustellen. Außerdem hatte er dort Kontakt mit Schriftstellern wir Ivan Klima, Milan Kundera und Ludvik Vaculik. Als ihm 1977 das Visum verweigert wurde, gab er bei Penguin Books die Reihe Writer from the Other Europe heraus. 2012 gab Philip Roth bekannt, dass er keine Bücher mehr schreiben werde. Er möchte nur noch seine Lieblingsautoren lesen.

Sonntag, 22. November 2015

Lesung von Salman Rushdie

Hallo ihr Lieben,

ich war gestern mal wieder bei einer unheimlich spannenden Lesung! Irgendwie kommt es mir so vor, als ob in Berlin gerade ein Lese-Highlight das nächste sucht. Ich konnte auf jeden Fall in diesem Jahr eine Menge meiner Lieblingsautoren live und in Farbe erleben. Auch gestern war wieder so ein Abend. Da gab sich Sir Salman Rushdie zum Abschluss des internationalen Literaturfestivals die Ehre. Ich glaube, ich hätte geweint, wenn ich da nicht hätte dabei sein können. ;) Und so ging es scheinbar auch noch vielen anderen Leuten, denn die Reihen im Theatersaal waren rappelvoll!

Wer Rushdie noch nicht kennen sollte, kann bei unserem Lesetipp zu seinem Bestseller "Die satanischen Verse"nachlesen. Den findet ihr hier: Klick! Dort findet ihr auch ein wenig Hintergrundinformationen zu Rushdies bewegendem Leben. Denn für dieses Buch wurde von iranischen Kohmeinis eine Todesstrafe über Rushdie verhängt. Bei so einem spannenden Leben des Autors ist es kein Wunder, dass die Lesung mit einer kurzen Zusammenfassung dessen anfing. 

Montag, 16. November 2015

Jonathan Franzen: Unschuld

Zum Glück hatte ich Ende Oktober eine Woche Urlaub und konnte mich beim Chillen auf Mallorca voll und ganz diesem wahnsinnigen Wälzer widmen. Die Geschichte hat mich dann auch so richtig in ihren Bann gezogen.

Worum geht es? 
Pip Tyler, Anfang 20, hat einen großen Haufen Schulden durch ihre Collegeausbildung, lebt in einem besetzten Haus und hasst ihren öden Job im Direktmarketing. Aufgewachsen ist sie bei ihrer Mutter in einer recht spartanischen Hütte mitten im Wald. Sie weiß nicht, wer ihr Vater ist und ihre Muttter will es ihr partout nicht verraten. Das wurmt Pip, die sich überhaupt für recht verkorkst hält.

Montag, 9. November 2015

Banana Yoshimoto: Moshi Moshi

Vor kurzem war ich beim internationalen literaturfestival in Berlin bei einer Lesung von Banana Yoshimoto. Ich war total begeistert, Yoshimoto endlich einmal live zu erleben, denn ich mag ihre Bücher unheimlich gern. Nun habe ich es auch endlich geschafft, ihr neues Buch Moshi Moshi auszulesen, dass sie bei der Lesung präsentierte. 

Darin erzählt Yoshimoto vom Schicksal der 20-jährigen Yotchan, deren Leben mit einem Mal komplett durcheinander gebracht wird. Ihr Vater begeht ohne Vorwarnung Selbstmord - und das auch noch mit einer fremden Frau. Hatte der Vater etwa eine Affäre? Irgendwelche Probleme? Yotchan und ihre Mutter haben keine Ahnung, warum er ohne ein Wort von ihnen gegangen ist. Es trifft sie völlig unvorbereitet und nun müssen die beiden zusehen, wie sie ihr Leben neu sortieren und mit dem Gefühlschaos aus Schmerz, Trauer und Hass umgehen. 

Dienstag, 3. November 2015

Lesetipp des Monats: Sophies Welt

Diesen Monat möchte ich euch an Buch ans Herz legen, dass ich zu meinem 18. Geburtstag geschenkt bekommen habe und das ich bis heute eigentlich ein zweites Mal lesen möchte, sobald ich die Zeit dazu finde ;) Jostein Gaarders "Sophies Welt. Ein Roman über die Geschichte der Philosophie"

Eckdaten zum Autor:
Jostein Gaarder ist 1952 in Norwegen geboren. Er hat Philosophie, Theologie und Literaturwissenschaften studiert und lange Philosophielehrer unterrichtet. Mit "Sophies Welt" gelang ihm 1993 der weltweite Durchbruch als Schrifsteller. Es wurde in 59 Sprachen übersetzt und über 40 Millionen Mal verkauft. In Deutschland erhielt er 1994 für dieses Buch den Jugendliteraturpreis. Danach gab er seinen Lehrerjob auf. Seitdem schreibt er Romane und Erzählungen für Erwachsene und Kinder. Heute lebt er als freier Schriftsteller mit seiner Familie in Oslo. 

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Ray Bradbury: Fahrenheit 451

Eine Welt aus Feuer und Flammen. Eine Welt in der Bücher verbrennen, Lesen verboten ist und Leseratten wie wir verpönt und verächtet sind - ja sogar verfolgt werden. So eine Welt beschwört Ray Bradbury in seinem dystopischen Klassiker Fahrenheit 451 hervor. Eine Horrorvorstellung. Und trotzdem hat mich dieser Roman völlig in seinen Bann gezogen und ich habe ihn in einem Stück verschlungen. Dabei klingt bereits der Titel Fahrenheit 451 wie eine Bedrohung, für jedes Buchliebhaberherz. Denn im Vorwort wird geschrieben, dass 451° Fahrenheit, sprich 232,8° Celsius, die (fiktive) Temperatur ist, bei der sich Papier selbst entzündet.

Hauptperson in diesem düsteren Zukunftsgeschichte ist Guy Montag, ein bücherverbrennender Feuerwehrmann. Ja ihr habt richtig gehört: Feuerwehrmann. Denn die sind in dieser Welt nicht mehr da, Feuer zu bekämpfen, sondern es zu legen. Sie verbrennen alles, was das Volk zum Nachdenken oder zum Hinterfragen des Systems anregen könnte. Und Guy liebt seinen Job. Jedes Feuer zaubert ihm ein Lächeln aufs Gesicht. Wie sehr er in dieser Aufgabe aufgeht, zeigt auch dieses Zitat, in dem er seinen Job beschreibt: "Es ist ein schöner Beruf. Montag verbrenne ich Millay, Mittwoch Melville, Freitag Faulkner, verbrenne sie zu Asche, dann verbrenne ich noch die Asche. Das ist unser Motto."

Sonntag, 25. Oktober 2015

Kapstadt meets Berlin - Lesung von Deon Meyer

Letzte Woche hatte ich wirklich einen absoluten Highlight-Termin. Einer meiner Lieblingsautoren, nämlich Deon Meyer, war auf Stippvisite in Berlin und hat sein neues Buch Icarus vorgestellt. Als ich davon erfahren hatte, stand für mich sofort fest: Da muss ich dabei sein! Vor fünf Jahren hatte ich Meyers Bücher das erste mal entdeckt, als ein guter Freund mit, kurz vor meinem 3-monatigen Aufenthalt in Kapstadt, einen von seinen Krimis schenkte. Von da an war ich Feuer und Flamme. Denn ich liebe nicht nur das "Lokalkolorit" von Kapstadt und Umgebung, sondern auch, dass die Kriminalfälle von Meyer nicht so simple gestrickt sind und oft einen politischen Hintergrund haben sowie sozialkritische Fragen aufwerfen. 

Montag, 19. Oktober 2015

Ein Urlaubstag auf der Frankfurter Buchmesse

Als ich heute gelesen haben, dass Blogger Urlaub auf der Frankfurter Buchmesse machen, dachte ich mir: ja, stimmt! Man taucht für wenige Stunden in eine völlig andere Welt ein. Einer Welt aus Bücher - also dem Paradies für uns Bücherwürmer :) Von diesem Tag möchte ich euch nun noch erzählen.

Im Bücherparadies


Am Vormittag bin ich die Stände der großen Verlage abgelaufen. Dabei war mir Charlotte Roche eindeutig zu präsent! Zuerst hörte ich sie im Interview am Stand der Zeit, kurz darauf bei der FAZ. Charlotte Roches Buch ist soetwas mit dem ich mich absolut nicht befassen muss. Da nutze ich meine Zeit lieber für etwas anderes. Zum Beispiel für den neuen Roman von Rafik Schami, den ich auf der Messe direkt als erstes in die Hand nehmen und begutachten musste :) Nun lasse ich erstmal die Bilder für sich sprechen:
Schon das Cover von "Sophia" finde ich wundeschön.

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Unser 3. Bloggeburtstag!

Wahnsinn! Unser Blog-Baby wird heute doch tatsächlich schon drei Jahre alt! Kaum zu glauben, dass aus einer anfänglichen "Schnaps-Idee" ein so wundervolles, langjähriges Projekt geworden ist. Wir freuen uns immer noch total darüber, mit euch unsere Leidenschaft zu Büchern, Lesungen und alles rund um das geschriebene Wort zu teilen. Und natürlich auch über eure lieben Kommentare freuen wir uns jedes Mal sehr. Deshalb haben wir uns zu unserem 3. Geburtstag etwas ganz spezielles für euch ausgedacht.

 

Unser Geburtstags-Goodie fur euch!

 

Wie der Zufall es so will, erscheint fast gleichzeitig mit unserem dreijährigen Jubiläum die neue ZEIT Bibliothek der verschwundenen Bücher. Diese Reihe besteht aus zwölf auf dem deutschen Markt vergriffenen Werken großer Erzähler und Romanciers. Da ja Klassiker der deutschen und internationalen Literatur eines unserer Steckenpferde ist, passt diese Reihen wunderbar in unser Blogschema. Denn wir beide sind ja auch große Fans von literarischen Klassikern.

Wir verlosen drei Werke aus der neuen ZEIT Bibliothek der verschwunden Bücher!


Sonntag, 11. Oktober 2015

Kazuo Ishiguro: Der begrabene Riese

Hallo ihr Lieben,

im Vorfeld zu meinem Besuch von Kazuo Ishiguros Lesung beim internationalen literaturfestival berlin hatte ich bereits sein neues Buch Der begrabene Riese gelesen, damit ich auch weiß, worüber geredet wird :) Vor Erscheinen wurde schon viel über den lange erwarteten neuen Roman von Ishiguro diskutiert. Denn dieser Roman ist wohl so ganz anders als die Romane, die Ishiguro zuvor veröffentlicht hatte. Ich muss zugeben, dass ich es noch nicht geschafft habe, ein anderes Buch von ihm zu lesen, will das aber dringend nachholen. Die öffentliche Diskussion hatte mich definitiv neugierig gemacht auf den Riesen. Warum geht es also?

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Lesetipp des Monats: Buddenbrooks

Ohje, die Zeit ist so schnell davon gerast, dass ich doch glatt meinen Einsatz verpasst habe. Die Urlaubs- und die Grippezeit hat mich irgendwie davon abgehalten. Hier also noch schnell der Lesetipp des Monats. Dieses Mal mit einem absoluten Klassiker der deutschen Literatur: Thomas Manns Buddenbrooks

Eckdaten zum Autor:
Thomas Mann wird 1875 als eines von fünf Kindern des Speditionskaufmanns und späteren Senators Heinrich Mann und dessen Frau Julia geboren. Bereits als Schüler verfasst Mann erste Skizzen und Aufsätze, die in der von ihm mit herausgegebenen Zeitschrift „Der Frühlingssturm“ veröffentlicht werden. Nach dem Gymnasium arbeitet er als Volontär bei einer Versicherungsgesellschaft. 1894 erscheint seine erste Novelle „Gefallen“ in der Zeitschrift „Die Gesellschaft“. Aufgrund dieses Erfolges hängt Mann seinen Job an den Nagel und beschließt als freier Schriftsteller zu arbeiten. Außerdem wird er Gasthörer an der Münchener Technischen Hochschule, um sich auf eine journalistische Laufbahn vorzubereiten. 1901 erscheint sein größtes Prosawerk Buddenbrooks, mit dem ihm schließlich der Durchbruch gelingt und für das er 1929 auch den Literaturnobelpreis verliehen bekommt. 1905 heiratet Thomas Mann seine Frau Katia, mit der er sechs Kinder hat, darunter Erika, Klaus, Monika und Golo, die ebenfalls Schriftsteller werden. Auch sein Bruder Heinrich Mann ist Schriftsteller. Als Antwort auf dessen Antikriegsschrift „Zola“ verfasst Mann die „Betrachtungen eines Unpolitischen“, in denen er das Kaisertum verteidigt. Dies führt zu einem Jahrelangen Bruch zwischen den Brüdern. 1933 begibt sich Mann auf eine Europareise von der er, aufgrund der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, nicht zurückkehrt. Erst hält sich Mann in der Schweiz auf, dann in Frankreich und 1938 emigriert er schließlich nach Princeton (USA) und ist dort als Gastprofessor tätig. In der Zwischenzeit wird ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Erst 1949 kehrt Thomas Mann nach Deutschland zurück, aber das auch nur zu Besuch. Stattdessen siedeln sich die Manns wieder in der Schweiz an. 1955 verstirbt Thomas Mann in Zürich. 

Sonntag, 4. Oktober 2015

Péter Gárdos: Fieber am Morgen

Fieber am Morgen ist eines der Bücher, die jetzt bei der Neuauflage des Literarischen Quartetts "diskutiert" wurden. Die Worte die in dieser Runde fielen waren "Holocaust-Kitsch" und "süßlich". Vergesst das! Das ist es aus meiner Sicht nicht. Es geht eher in die Richtung nostalgisch. Warum?

Péter Gárdos, ungarischer Film- und Theaterregisseur., erzählt die Geschichte wie sich seine Eltern kennengelernt haben. Beide wurden 1945 aus einem KZ bzw. Arbeitslager befreit und vom internationalen Roten Kreuz zur Genesung nach Schweden gebracht. In Schweden angekommen, fängt Miklós, Gárdos Vater, an, Briefe an 117 Ungarinnen, die alle aus Debrecen und Umgebung stammen und in Schweden gelandet sind, zu schreiben.Viele Frauen antworten ihm, doch nur in eine verliebt er sich. Und das ist die 18-jährige Lili. Leider ist Miklós Lunge schwer geschädigt und sein Arzt meint, dass er nur noch sechs Monate zu Leben hat. Davon lässt sich Miklós jedoch nicht beeindrucken, wer gerade eben erst das KZ überlegt hat, stirbt jetzt nicht. Mit diesem naiven Optimismus blickt er einer Zukunft mit Lili entgegen. Das ist auch gut so. 

Samstag, 26. September 2015

#bookupDE beim Kiepenheuer & Witsch Verlag

Leute, ich sag's euch: was für ein Event! Ich bin auch am nächsten Tag noch ganz geflasht! Strahlend wie ein Honigkuchenpferd kam ich gestern abend nach drei Stunden #bookupDE nach Hause:
Aber erst mal der Reihe nach.

#bookupDE - Was war da überhaupt los?

Der Kiepenheuer & Witsch Verlag hat gestern etwas mehr als 20 bloggende und internet-wütige Buchliebhaber eingeladen, sich im Verlag etwas näher umzuschauen. Der Verlag sitzt im Zentrum vom Zentrum in Köln, direkt gegenüber vom Hauptbahnhof und neben dem Dom:

Der Verlag nimmt die komplette 2. Etage ein.

Mittwoch, 23. September 2015

"Der Schaum der Tage" - Der Film

Zu unserem diesmonatigen Lesetipp, Boris Vians "Der Schaum der Tage", gibt es auch eine recht neue Verfilmung aus dem Jahr 2013. Diese Gelegenheit wollte ich nutzen, um auch mal wieder einen Buch-Film-Vergleich zu machen.

Die Besetzung:
"Der Schaum der Tage" wurde mit einigen bekannten Schauspielern verfilmt. Colin wird von Romain Duris gespielt. Das passt ganz gut. Vielleicht kennen ihn einige aus "L'Auberge espagnole". Audrey Tautou dürfte wohl jedem bekannt sein, sie spielt Chloé sehr passend und bringt ihre Zartheit und Zerbrechichkeit hervorragend rüber. Koch Nicolas, den ich mir eigentlich anders vorgestellt habe, wird von Omar Sy gespielt, der durch "Ziemlich beste Freunde" bekannt wurde. Gad Elmaleh, ein bekannter französischer Komiker, spielt Chick. An sich ein gelungener Cast und die Schauspieler haben durchweg alle gut gespielt.

Hier könnt ihr euch den Trailer ansehen:



Freitag, 18. September 2015

Rückblick: internationales literaturfestival berlin

Wow, was für eine Woche! Seit dem 11. September war ich fleißig auf dem internationalen lietarturfestival berlin ( nein, das sind keine Tippfehler, man schreibt das alles klein ;) ) unterwegs und habe mir zahlreiche Lesungen angehört, viele spannende Geschichten gehört und tolle neue und altbekannte Autoren gesehen. Insgesamt ging das Festival zehn Tage, es waren 244 Veranstaltungen mit 218 Autoren aus 51 verschiedenen Ländern. Also wirklich ein kunterbunter Mix durch die aktuelle Literaturwelt. Aber auch das Publikum vor Ort war total bunt gemischt. Während ich durch das Haus der Berliner Festspiele gewandelt bin, habe ich so viele unterschiedliche Hautfarben gesehen und Sprachen gehört. Das war wirklich eine ganz besonders schöne Atmosphäre. Und ich habe auch total spannende Gesprächspartner gefunden beim Schlange stehen fürs Signieren oder beim Warten auf den Beginn der Veranstaltungen, wie z.B. eine junge Japanerin, einen Reporter aus Indien und eine Dame, die extra aus Holland angereist ist, um einige der Lesungen zu hören. 

Dienstag, 15. September 2015

Agatha Christie: Nikotin

Und gleich wieder ein Krimi von Agatha Christie. Ja, ich gebe zu: Ich bin ihren spannenden Geschichten unheimlich verfallen und kann grade gar nicht genug davon bekommen. Und es passt ja auch ganz wunderbar, weil Agatha Christie heute 125 Jahre alt geworden wäre. Mal abgesehen davon, dass ich auch sehr in die hübschen Ausgaben der Fischer Taschenbücher verliebt bin - und diese noch dazu ganz klein und handlich in jedes Täschchen passen. Also habe ich eine meiner Lieblingsbuchhandlungen geplündert und mir gleich mehre neue Teile von der Queen of Crime zugelegt. Einer davon: Nikotin! Nikotin ist Christies 16. Kriminalroman und erschien zuerst 1934 unter dem Titel Murder in Three Acts - denn die Geschichte ist wie eine klassische Tragödie in drei Akte aufgeteilt. 

Mittwoch, 9. September 2015

Lesetipp des Monats: Der Schaum der Tage

Huch, wie die Zeit vergeht... Schon wieder zu spät dran mit dem Lesetipp, sorry :)

Dafür habe ich diesmal ein ganz besonderes Schmankerl ausgesucht und auch gleich in meinem Urlaub gelesen: "Der Schaum der Tage" von Boris Vian. Falls euch das nichts sagt, wundert euch nicht - bis vor kurzem hatte ich auch noch nie davon gehört. 

Eckdaten zum Autor:
Endlich mal wieder ein französischer Autor, die werden ja leider von uns etwas vernachlässigt. Boris Vian wurde 1920 in Ville d'Avray, einem Pariser Villenvorort, geboren. Er war bis 1947 Ingenieur und gründete nebenbei eine Amateurjazzband. Jean-Paul Sartre gehört zu seinen Föderern. Dank ihm erschienen 1946/47 Vians erste Romane. Ab dann widmete er sich der Schriftstellerei und der Jazzmusik. Er war Autor, Trompeter, Chansonnier, Schauspieler, Übersetzer und Leiter der Jazzplattenabteilung bei Philipps. Vian starb 1959 in Paris.


Montag, 7. September 2015

Agatha Christie: Der Tod auf dem Nil

Nachdem mich mein erster Fall mit Hercule Poirot so begeistert hat (hier findet ihr meinen Post zum Mord im Orientexpress: klick), wollte ich unbedingt gleich noch ein Buch der Krimi-Königin Agatha Christie lesen. Gut, dass ich mir beim Kauf des ersten gleich noch einen zweiten Band mitgenommen hatte. Ebenfalls ein Klassiker, dessen Titel man schon so oft gehört hat: Der Tod auf dem Nil. Und auch dieses Mal hat mich Christie nicht enttäuscht! Aber der Reihe nach:

Der Tod auf dem Nil ist Christies 22. Kriminalroman und erschien bereits 1937. Dieses Mal empfand ich die Geschichte noch ausgeklügelter. Zunächst erfahren wir nämlich einige Details zu den Hintergründen der ganzen Figuren, die später in den Fall verwickelt sind. Hauptperson ist die junge, bildhübsche und stinkreiche Linnet Ridgeway, die von allen wegen ihres Geldes umgarnt wird, Frauen mit ihrer bloßen Erscheinung zur Eifersucht bringt und Männer aus dem selben Grund einfach um den Finger wickeln kann. Erst scheint Linnet noch lieb und nett, will ihrer Freundin Jacqueline de Bellefort und ihrem Verlobten Simon Doyle helfen, indem sie ihm einen Job verschafft. Einer anderen Bekannten leiht sie ganz selbstlos ihren teuren Schmuck. Doch dann spannt Linnet Jacquelines Verlobten aus, heiratet ihn und reist mit ihm in die Flitterwochen nach Ägypten. 

Dienstag, 1. September 2015

Agatha Christie: Mord im Orientexpress

Nach meinem ersten King habe ich gleich einen weiteren modernen Klassiker von meinem Stapel ungelesener Bücher befreit. Und das ist eine ganz schöne Größe, quasi die Königin des Rätselkrimis, die Mutter des englischen Kriminalromans. Ganz klar: es geht um Agatha Christie. Ich weiß ja auch nicht, warum ich jetzt erst dazu kam, eines ihrer Bücher zu lesen. Schon vor einem guten Jahr habe ich die tollen Ausgaben der Fischer TaschenBibliothek entdeckt, gleich zwei Klassiker von Christie gekauft - und dann mussten die Armen doch so lange im Regal versauern. Dabei sind die Geschichten doch sowas von spannend! Ihr merk schon. Ich bin schwer begeistert. Und habe die beiden Bücher nun gleich hintereinander inhaliert. Aber nun erst mal zur Sache. Worum geht es überhaupt?

Mittwoch, 26. August 2015

Harper Lee: Gehe hin, stelle einen Wächter

Es ist das Literatur-Highlight 2015! Der neue Roman von Harper Lee hat die ganze Buch-Welt dieses Jahr durcheinander gebracht. Denn bisher hat die inzwischen 89-Jährige nur einen Roman veröffentlicht, der ihr über Nacht Weltruhm einbrachte. 1960 erschien "Wer die Nachtigall stört", wurde ein Jahr später mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet und zählt mit 40 Millionen verkauften Exemplaren sowie Übersetzungen in mehr als 40 Sprachen immer noch zu den meistgelesenen Büchern der Welt. Grund genug auch, dass "Wer die Nachtigall stört" auch unser Lesetipp des Monats August geworden ist. (Mehr dazu könnt ihr hier lesen.)

Der neu erschienene Roman"Gehe hin, stelle einen Wächter" soll das Erstlingswerk von Harper Lee gewesen sein. "Angeblich" verschwand das Manuskript, wurde vergessen und sei erst "durch Zufall" von Lees Anwältin bei Aufräumarbeiten gefunden worden sein. Für meinen Geschmack scheinen das allerdings ganz schön viele Zufälle auf einmal zu sein. Da ich ja auch in der PR-Branche arbeite, dachte ich gleich: Schöne PR-Aktion. So kann man eben auch eine Menge Aufmerksamkeit für sein neues Buch bekommen. Die Frage ist: Warum veröffentlicht Harper Lee - obwohl sie doch immer sagte, sie will nie wieder ein Buch auf den Markt bringen - nun doch wieder eine Geschichte? Es gab sogar Gerüchte, dass Lee gezwungen wurde das Buch zu veröffentlichen. Wobei diese gleich wieder dementiert wurden - von ihrer Anwältin. Mehr dazu findet ihr hier

Freitag, 21. August 2015

Josh Weil: Das gläserne Meer

Nächste Woche erscheint ein ganz toller, neuer Wälzer im Dumont-Verlag. In "Das gläserne Meer" geht es um die Zwillingsbrüder Jarik und Dima. Sie wachsem im alten kommunistischen Russland auf und erleben den Umschwung mit. Denn als sie erwachsen geworden sind, ist ihre Heimatstadt geprägt von Wirtschafts- und Fortschrittsgedanken. Um den  landwirtschaftlichen Ertrag steigern zu können, bauen mächtige Männer ein riesiges Gewächshaus. Das ist nicht genug. Damit die Pflanzen dauerhaft Licht bekommen und dadurch schneller wachsen, werden Satelitenspiegel in den Himmel geschossen. Sie spiegeln Nachts das Sonnenlicht auf die Stadt, sodass es niemals dunkel wird. 

Zwei Brüder, die unzertrennlich erscheinen 
In dieser futuristischen Welt schufften Jarik und Dima tagtäglich lange, harte Schichten im Gewächshaus, der sogenannten Oranzeria. Von dem bisschen Geld das sie verdienen muss Dima die Mutter und Jarik seine Frau und zwei Kinder durchbringen. Anfangs scheinen die beiden damit zufrieden zu sein, gemeinsam zu arbeiten und dadurch miteinander viel Zeit zu verbringen. Vor allem Dima hängt sehr an seinem Zwillingsbruder, während Jarik sich immer wieder zwischen seiner Familie und Dima hin- und hergerissen fühlt. 

Freitag, 14. August 2015

Eine Lesung, die unter die Haut geht

Krimis und Thriller müssen spannend sein! Sie müssen uns packen, fessel und ab und an auch mal das Blut in den Adern gefrieren lassen. Lesungen hingegen sind auch öfter  mal etwas trockener. Der Funke springt nicht unbedingt immer gleich über, die Atmosphäre stimmt nicht oder man ist noch nicht so richtig auf die Story eingestellt. Zu einer Buch-Premiere der ganz anderen Art hatte dagegen Vincent Kliesch eingeladen. Im Berlin Dungeon präsentierte der Berliner Autor gestern Abend den zweiten Teil seiner Krimi-Reihe um Kommissar Severin Boesherz mit dem Titel "Im Augenblick des Todes" - und brauchte uns Gäste dabei mächtig zum Gruseln! Denn vor der eigentlichen Lesung gab es für die knapp 30 geladenen Zuhörer eine exklusive Führung durch den Kerker von Berlin.

Dienstag, 11. August 2015

Reisen: Kurzgeschichten herausgegeben von Rafik Schami

Dieses hübsche kleine Büchlein ist ein wahrer Schatz - vor allem für diejenigen, die zur Zeit nicht in Urlaub fahren können. Mit "Reisen" kann zumindest euer Kopf in die Ferne schweifen.

Den sechs darin versammelten Autoren Franz Hohler, Root Leeb, Monika Helfer, Michael Köhlmeier, Natasa Dragnic und Rafik Schami wurde das Motiv "Reisen" vorgegeben und jeder hat dazu eine oder mehrere Kurzgeschichten geschrieben. In einem kurzen Vorwort erläutert Rafik Schami in seiner Funktion als Herausgeber die Idee hinter diesem Band:
"Dieses Buch ist keine Anthologie, sondern eine neue Art, Texte zu inszenieren. Sechs Autorinnen und Autoren greifen einen Themenvorschlag auf und erzählen aus ihrere Sicht darüber. Es sind allesamt Liebeserklärungen an eine der feinsten Erzählkünste: der Kurzgeschichte. Besuchen Sie die sechs Erzählbühnen. Dort warten Überraschungen auf Sie. Ich garantiere Ihnen große Unterhaltung. Ich war dort."

Sonntag, 2. August 2015

Lesetipp des Monats: Wer die Nachtigall stört

Nach dem großen Hype um das neue Buch "Gehe hin, stelle einen Wächter" von Harper Lee war es für uns nahe liegend, als unseren aktuellen Lesetipp des Monats den Bestsellerhit "Wer die Nachtigall stört" (Englisch: To Kill a Mockingbird) von Lee vorzustellen:

Eckdaten zum Autor:
Nelle Harper Lee 1926 in Monroeville, Alabama geboren. Bereits als Kind fing sie an zu Schreiben, folgte aber zunächst dem Vorbild ihres Vaters sowie ihrer älteren Schwester und studierte Jura. Während der Unizeit war sie aber bereits Chefredakteurin der Unizeitschrift. Und nach einer 6-wöchigen Studienreise nach Europa wandte sie sich von den Rechtswissenschaften ab und der Literatur zu. Sie ging von der Uni ab und nach New York, arbeitete dort zunächst in einem Buchladen und bei einer Fluggesellschaft am Schalter. Bis schließlich das Michael und Joy Brown sich entschlossen, Lees literarisches Talent finanziell zu fördern.1957 reichte Lee ihre ersten Kurzgeschichten ein, die sich bereits um die Hauptfigur Atticus drehen. Mit Hilfe der Lektorin Tay Holthoff arbeitete Lee an ihrem Manuskript und fügte die Geschichten zu einer zusammenhängen Story zusammen. So erschien 1960 Lees erster Roman To Kill a Mockingbird für den sie kurz darauf den Pulitzer-Preis verliehen bekam. To Kill a Mockingbird verkaufte sich über 40 Millionen Mal.

Mittwoch, 29. Juli 2015

William Irwin & Dean A. Kowalski: The Big Bang Theory und die Philosophie: Stein, Papier, Schere, Aristoteles, Locke

Sheldon, Lennard, Howard und Raj - die vier Jungs von "The Big Bang Theory" sind wohl das

skurrilste Quartett, die das Fernsehen zur Zeit zu bieten hat. Ich liebe diese Serie, versuche immer auf dem neuesten Episoden-Stand zu sein und kann mich unheimlich über die vier hochintelligenten Nerds mit den Alltagsproblemen amüsieren. Als ich dann das Buch The Big Bang Theory und die Philosophie entdeckt hatte, war eigentlich schnell klar: Das muss ich einfach lesen! Denn die Inhaltsangabe machte mich total neugierig: "Was würde Aristoteles über Sheldon Coopers Leben sagen? Warum würde Thomas Hobbes die Mitbewohnervereinbarung gutheißen? Und wen würde Immanuel Kant dafür verspotten, unentwirrbare Lügengespinste zu spinnen?" Das klang für mich nach einer klassischen Win-Win-Situation: Einerseits kann man so viel über die wirklichen Theorien, Philosophien und wissenschaftlichen Aspekte hinter der Serie erfahren. Und andererseits sich natürlich die verrückten Macken der vier Jungs von einem "wissenschaftlichen Standpunkt" beleuchten - und so die Gags der Kult-Serie noch mehr auskosten. :) 

Dienstag, 21. Juli 2015

Stephen King: Joyland

Ok, ok,... jetzt wird es peinlich für mich. Aber ich gestehe lieber gleich zu Beginn dieses Posts, bevor ich mich nachher outen muss. Durchatmen - hier kommt's: Joyland ist tatsächlich das allererste Buch von Stephen King, das ich gelesen habe. Und - ja es geht noch schlimmer - ich habe auch noch keine einzige Verfilmung seiner Bücher gesehen! So! Jetzt ist es raus. Die Karten sind auf dem Tisch. Ich konnte also halbwegs unvoreingenommen an Joyland herangehen, da ich wirklich absolut keine Vergleichsmöglichkeiten habe. Ist ja bei so manch einer Lektüre auch ein Vorteil. :) 

Also habe ich mich auf die Reise ins Joyland gemacht, einem Vergnügungspark im North Carolina der 70iger Jahre. Hier heuert der Student Devin Jones an, um in den Sommerferien als "Happy Helper" den Schaustellern zur Hand zu gehen - was so viel bedeutet wie Achterbahnwaggons schrubben, Wände streichen, als Animateur auftreten und "das Fell" des Maskottchens "Howie the Happy Hound" zu tragen und so verkleidet die Kinder zu bespaßen. 

Donnerstag, 16. Juli 2015

Aravind Adiga: Der weiße Tiger


Schon auf der ersten Seite von Der weiße Tiger wusste ich: Das wird ein ganz besonderes Buch! Denn der Protagonist Balram Halwai schreibt in diesem "Briefroman" an keinen geringeren als den chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao. "Mutiger Einstieg!", dachte ich und wollte sofort wissen, wie es weitergeht. Denn Balram hat gehört, dass Jiabao Indien besuchen will und möchte ihm nun erklären, wie das wahre Indien aussieht - und erzählt dabei gleichzeitig seine eigene Lebensgeschichte:

Balram Halwai wächst in einem kleinen Dorf mitten in Indien auf. Seine Familie ist arm - quasi so arm, dass sie es sich nicht mal leisten kann, ihm einen richtigen Namen zu geben. Eigentlich nennen sie ihn nur "Munna" - also Junge. Erst der Lehrer der kleinen Dorfschule gibt Balram einen richtigen Namen. Als eines Tages ein Schulinspektor in der Schule auftaucht, ist Balram der einzige, der seine Fragen richtig beantworten kann. Und so fragt der Schulinspektor: Welches Tier ist das seltenste in jedem Dschungel - ein Tier das in jeder Generation nur einmal auftaucht? - Balram überlegt und antwortet: Der weiße Tiger. Der Inspektor: "Genau das bist du in diesem Dschungel hier."

Sonntag, 12. Juli 2015

Urlaub in Westeros

Hallo ihr Lieben,

einige von euch haben es vielleicht mitbekommen. Ich hatte grade ein paar Tage Auszeit vom Alltagsstress und habe im Urlaub ein bisschen ausgespannt und Kraft getankt. Diesmal hat es mich und eine Freundin in das wunderschöne Marokko verschlagen - auf eine Rundreise durch die vier Königsstädte des Landes, auf Kamelen durch die Wüste, durch die Berge und an Wasserfällen vorbei. Uns hat es auf jeden Fall unheimlich gut gefallen und wir hatten eine tolle Zeit. Dabei haben wir uns ganz unverhofft plötzlich mitten in Game of Thrones wiedergefunden. Denn auf dem Weg in die Wüste haben wir in der kleinen Stadt Aït-Ben-Haddou Halt gemacht, die als Kulisse für die Verfilmung der Fantasy-Reihe diente. 

Aït-Ben-Haddou ist eine "Ksar" - eine befestigte Stadt - am Fuße des Hohen Atlas Gebirges und ca. 200 km Fahrstrecke von Marrakesch entfernt. Der komplette Ortskern ist seit 1987 als UNCESCO Weltkulturerbe anerkannt. Die ganze Stadt ist aus luftgetrockneten Lehmziegeln aufgebaut und zählt zu einer der wenigen, die heute noch so gut erhalten sind. Tatsächlich leben dort heute noch einige Familien in den eng ineinander verschachtelten Wohnburgen die keinen Wasseranschluss und keinen Strom besitzen. Die Mehrzahl der Bewohner ist jedoch in das benachbarte "Neudorf" auf der anderen Seite des Flusses gezogen.

Montag, 6. Juli 2015

Deon Meyer: Sieben Tage

Haaaach, endlich bin ich mal wieder dazu gekommen, mit meinem Lieblingsermittler Bennie Griessel auf Verbrecherjagd zu gehen! Sieben Tage von Deon Meyer ist bereits 2012 erschienen und nicht der neuste Band von dem südafrikanischen Krimiautor. Aber ich versuche so nach und nach alle seine Bücher zu lesen, da ich wirklich ein großer Fan von ihm bin. Und Sieben Tage hat mich definitv nicht enttäuscht!

Worum geht es also? Ein Attentäter treibt in Kapstadt sein Unwesen. Doch er schießt nicht auf beliebige Zivilisten, sonder auf Polizisten. Seine Taten kündigt er vorher per Mail an: Er will jeden Tag einen Polizisten - bis der Mörder von Hanneke Sloet gefasst wird. Hanneke Sloet war eine junge, aufstrebende Anwältin, die eines Tages nicht zur Arbeit auftauchte und dann tot in ihrer neuen Wohnung gefunden wurde. Da alle Spuren im Sand verliefen wurde der Fall eingestellt. Nun soll Bennie alles noch einmal aufrollen, um den Mörder von Hanneke zu finden und auch dem Heckenschützen das Handwerk zu legen  - und dabei führen die Spuren bis ganz nach oben im Polizeidezernat...

Mittwoch, 1. Juli 2015

Lesetipp des Monats: Bei Anbruch der Nacht

Kazuo Ishiguro ist ein Autor, den ich erst vor kurzem entdeckt habe und daher dachte, dass ich ihn gleich mal als Tipp an euch weitergeben muss.

Eckdaten zum Autor:
1954 in Nagasaki, Japan, geboren, kam Kazuo Ishiguro im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie nach England. Nachdem Studium an der University of Kent in Canterbury lebt Ishiguro heute mit seiner Frau in London. Seine ersten Romane schrieb und veröffentlichte er in den 80er Jahren. Sein drittes Werk Was vom Tage übrig blieb gilt als das bekannteste. Es erhielt nicht nur den Booker Prize, sondern wurde auch 1993 mit Anthony Hopkins und Emma Thompson verfilmt. Sein neustes Werk The Buried Giant (2015) wurde noch nicht auf Deutsch veröffentlicht, was sicher nur eine Frage der Zeit ist.

Dienstag, 23. Juni 2015

Jeffrey Eugenides: Die Selbstmord-Schwestern

Der Titel ist Programm! Fünf Schwestern - Cecilia (13), Lux (14), Bonnie (15), Mary (16) und Therese Lisbon(17) - nehmen sich alle im Laufe eines Jahres das Leben. Der Kreislauf beginnt mit der Jüngsten, Cecilia. Nach einem ersten gescheiterten Selbstmordversuch, schafft sie es im zweiten Anlauf. Die gesamte Stadt ist davon geschockt. Die Leute reden sich ein, dass Cecilia nicht normal war. Ihre Schwestern werden ab diesem Zeitpunkt von allen wie Sonderfälle behandelt und von allen beobachtet. Die Jungs finden sie anziehend und attraktiv und würden sie gerne besser kennenlernen. Aber die Mädchen wirken unnahbar. Sie werden als Außenseiter dargestellt, die keine anderen Freundinnen haben und sich immer nur als Geschwister-Clique zeigen. 

Dienstag, 16. Juni 2015

Antoine Laurain: Liebe mit zwei Unbekannten

L'amour - ohne Klischees!

"La femme au carnet rouge" - hach, wie schön und poetisch Französisch doch klingt. Übersetzt bedeutet dieser Originaltitel so etwas wie "Die Frau aus dem roten Notizbuch". Sie ist eine geheimnisvoll Frau. Eine Frau, der ihre Handtasche geklaut wurde, und die Laurent nun unbedingt finden will, um ihr ihre Tasche zurückgeben zu können. Denn er hat die lila Ledertasche eines Morgens auf einer Mülltonne gefunden.

Laurent ist passionierter Buchhändler und lebt nach seiner Scheidung eher etwas zurückgezogen, seine aktuelle Freundin bedeutet ihm nicht viel. Als er die Handtasche findet, nimmt er sie mit nach Hause und inspiziert den Inhalt. Er sucht nach etwas, das die Identität der Besitzerin verrät. Stattdessen findet er ein rotes Notizbuch, in das die Unbekannte ihre geheimen Ängste und Gedanken notiert hat:

Donnerstag, 11. Juni 2015

Paul Auster: Die New York-Triologie

Wow! - Ich weiß gar nicht, was ich anderes schreiben soll. Gerade habe ich die New York-Triologie von Paul Auster ausgelesen und bin immer noch total im Bann dieser drei Geschichten. Auster spielt dabei unheimlich mit den Erwartungen seiner Leser und führt uns regelrecht aufs Glatteis. Jede Geschichte scheint zunächst einzeln für sich zu stehen, ein kurzer Krimi. Es gibt Verfolgte, Detektive, scheinbare Täter - doch am Ende scheint jedes Mal nichts zu sein, wie es wirklich ist. Und dieses "Erlebnis" haben nicht nur die Protagonisten, sonder auch die Leser mit ihnen. Dabei schreckt Auster auch nicht davor zurück, die Grenze zwischen dem Autor und seinen Geschichten einzuhalten. Stattdessen baut er gleich in der ersten Geschichte sich selbst, seine Frau und seinen Sohn als Figuren mit ein. 

Stadt aus Glas
Der Schriftsteller Daniel Quinn, der unter einem Pseudonym Kriminalgeschichten veröffentlicht, erhält merkwürdige nächtliche Anrufe. Denn der Anrufer ist eigentlich auf der Suche nach dem Privatdetektiv Paul Auster, scheint sich aber immer zu verwählen oder eine falsche Nummer zu haben. Irgendwann gibt Quinn seiner Neugier nach und gibt sich als Auster aus. So wird er in die merkwürdige Geschichte von Peter Stillmann jr. hineingezogen. Der möchte Auster beauftragen seinen Vater, Peter Stillmann sr., zu observieren. Dieser hielt seinen Sohn jahrelang in einem dunklen Raum gefangen. Ein Experiment des Religionswissenschaftlers, um herauszufinden, ob der Sohn ohne jeglichen menschlichen Kontakt die Sprache Gottes erlernen würde. Quinn verfolgt Stillmann auf seinen scheinbar orientierungslosen Spaziergängen durch New York und scheint selbst so völlig den Halt in seinem Leben zu verlieren...

Freitag, 5. Juni 2015

Jo Nesbø: Der Fledermausmann

Vor vier Jahren lief mir Harry Hole, der Ermittler aus Jo Nesbøs Krimireihe das erste Mal über den Weg. Damals hatte ich Glück und habe bei der Aktion zum Welttag des Buches 30 Exemplare des Schneemanns zum Verschenken erhalten. Eines habe ich natürlich selbst behalten und gelesen und war ziemlich begeistert von Nesbøs Schreibstil. Seitdem hatte ich mir immer vorgenommen die Reihe komplett zu lesen. Vor zwei Jahren kam der letzte Band mit dem Namen Koma raus (hier findet ihr meine Rezension dazu) - und ich war mit meinem Vorhaben immer noch nicht viel weiter, Nun habe ich es aber endlich geschafft, Band eins zu lesen.

Montag, 1. Juni 2015

Lesetipp des Monats: Das goldene Notizbuch

Eckdaten zum Autor:
Doris Lessing wurde 1919 im Iran geboren. 1925 zog ihre Familie in die britische Kolonie Südrhodesien (heute Simbabwe), wo sie ein schweres Leben auf dem Land führte. Denn das große Stück Land brachte der Familie keinen Reichtum. Mit 14 Jahren brach Lessing daher die Schule ab und arbeitete als Kindermädchen und als Sekretärin. Diese Kindheitserinnerungen finden sich in vielen ihrer Texte wieder, in denen sie das harte Dasein der britischen Siedler und die trostlose Lage der Einheimischen thematisiert. 1929 heiratete Lessing Frank Charles Wisdom und bekam mit ihm zwei Kinder. 1943 wurde die Ehe geschieden und Doris heiratete 1945 den deutschen Emigranten Gottfried Lessing mit dem sie einen gemeinsamen Sohn hatte. Auch von ihrem zweiten Mann ließ sich die Schriftstellerin scheiden. Gottfried Lessings Schwester ist übrigens die Frau von Klaus Gysi - und Mutter von Gregor Gysi. Lessings Werke befassen sich unter anderem mit der Rassenfrage, feministischen Themen, islamischer Mystik und sogar einen fünfbändigen Science-Fiction-Romanzyklus hat sie veröffentlicht. 2007 erhielt Lessing den Nobelpreis für Literatur. Am 17. November 2013 verstarb Lessing in London, nur drei Wochen nach ihrem Sohn Peter. 

Mittwoch, 27. Mai 2015

Siri Hustvedt: Was ich liebte

Was ich liebte erzählt rückblickend die Geschichte von der Freundschaft zweier Familien: Der Kunsthistoriker Leo Hertzberg befreundet sich Mitte der 70iger Jahre in New York mit dem Künstler Bill Wechsler an. Leo kauft eines der Bilder von Bill mit dem Titel Selbstportrait, das aber eine nackte Frau zeigt. Die beiden Männer kommen ins Plaudern und es entwickelt sich aus diesem Zusammentreffen eine enge, lebenslange Freundschaft zwischen den beiden. Bill und seine Frau Lucille, eine spleenig-unterkühlte Dichterin, ziehen sogar direkt in der Wohnung über Leo und seiner Frau, der Anglistin Erica, ein. Die Verbindung zwischen den Paaren wird immer enger und intensiver, besonders Bill und Leo tauschen sich rege über Kunst aus. Schließlich werden beide Frauen schwanger und bekommen beide einen Sohn. 

Freitag, 22. Mai 2015

Charlie Lovett: Das Buch der Fälscher

Ein Buch mit original Notizen von William Shakespeare, und eine Meisterhafte Kopie dieses Werkes bilden das Kernstück des Romans. So ist es auch nicht verwunderlich, dass dies ein Buch für Büchernarren ist, die sich für Antiquariate und sehr alte Ausgaben interessieren. Ansonsten ist es eine Geschichte, die altbekannte "Methoden" aus den Genres Krimi und Liebesgeschichte miteinander verwurstet:
  • Die gestorbene große Liebe, die dem einsamen Ehemann immer noch leibhaftig erscheint und ihm den Weg weißt.
  • Ein brutaler Mord, und natürlich ist der Mörder derjenige, der von den Hauptfiguren am wenigsten verdächtig wurde.

Dienstag, 12. Mai 2015

Jussi Adler-Olsen: Verheißung

"Hey Carl, wach auf.Telefon. Das klingelt jetzt schon seit einer Ewigkeit."

Juhu! Endlich wieder ein neuer Fall von Carl Mørck! Teil 5 der Reihe hatte mich nicht so wirklich packen können. (Meine Rezension dazu findet ihr hier) Umso gespannter war ich natürlich, ob der neue Band wieder die alten Stärken vorweisen konnte. 

Worum geht es also? Carl und sein Team werden unverhofft mal wieder in einen scheinbar unlösbaren Fall hineingezogen. Alles beginnt mit dem Anruf von Christian Habersaat, Polizeikommissar auf Ölland, der Carl um Hilfe bei einem seiner alten Fälle bitten möchte: ein junges Mädchen hing eines Tages kopfüber tot in einem Baum. Die Polizei ging von einem Unfall mit Fahrerflucht aus - doch der Täter konnte nie gefunden werden. 17 Jahre hat Habersaat ermittelt. Er geht jedoch davon aus, dass es Mord war und kein Unfall. Habersaats letzte Hoffnung: das Sonderdezernat Q. Doch Carl - charmant wie eh und je - wimmelt Habersaat ab, will den Fall nicht übernehmen. Also greift Habersaat zu drastischen Methoden. Bei seiner Pensionsfeier erschießt er sich vor dem gesamten Präsidium. Und kurz darauf bringt auch Habersaats Sohn sich um. So sind Carl, Assad und Rose nun doch gezwungen herauszufinden, was es mit Habersaats Selbstmord und dem angeblichen Unfall auf sich hat. Dabei stoßen sie nicht nur auf eine merkwürdige Sekte mit ihrem charismatischen Anführer, sondern geraten auch erneut selbst wieder in Lebensgefahr...

Mittwoch, 6. Mai 2015

Lesetipp des Monats: Die satanischen Verse

Schwupps - und schon wieder ist ein Monat rum. Und es ist wieder Zeit für unseren neuen Lesetipp!

Eckdaten zum Autor:
Der britisch-indische Autor Sir Ahmed Salman Rushdie (geboren 19. Juni 1947) gehört zu den bedeutensten zeitgenössischen Schriftstellern. Rushdie wuchs in Bombay auf und wurde im Alter von 14 Jahren nach England geschickt. Später studierte er am King's College Geschichte. Bevor Rushdie sich als Autor verdient machen konnte, arbeitete er am Theater und als Schriftsteller. Internationalen Durchbruch erhielt er mit seinem Roman Mitternachtskinder, der 2012 auch verfilmt wurde. Wirklich berühmt-berüchtigt wurde Rushdie allerdings erst durch seinen Roman "Die satanischen Verse", das den iranischen Staatschef Khomeini dazu veranlasste, über Rushdie eine Fatwa - also ein Todesurteil - zu verhängen. Muslime weltweit wurde zur Vollstreckung aufgerufen und es wurden sogar Kopfgelder ausgesetzt, die immer weiter erhöht wurden. 2012 betrug das Kopfgeld 3,3 Millionen Dollar. Rushdie lebte daher lange unter Polizeischutz, an wechselnden Wohnorten und unter Decknamen - der auch Titel seiner Autobiografie ist. 2007 wurde Rushdie von Queen Elisabeth dafür zum Ritter geschlagen.

Sonntag, 3. Mai 2015

Chimamanda Ngozi Adichie: Americanah

Dieses Buch wollte ich unbedingt haben, nachdem ich schon bei einigen anderen Blogs eine Rezension darüber gelesen habe. Aber für mich war klar, dass ich die englischsprachige Originalversion lesen muss und diese Entscheidung wird genau richtig. 

Der Roman ist aus der Perspektive der Hauptfigur Ifemelu erzählt. Sie wächst in Nigeria auf und ergreift später die Chance zum Studium in die USA zu gehen. Da in Nigeria an den Universitäten gestreikt wird, liegen ihre Studien hier mehr oder weniger auf Eis. Mithilfe einer Verwandte in den USA hat, wird ihr ein Visum bewilligt. Gerne würde ihr Freund Obinze mitgehen, leider scheitern bei ihm sämtliche Visa-Anträge. 

Donnerstag, 23. April 2015

Welttag des Buches - Bücherverlosung!

Ihr Lieben,
es ist wieder so weit: Heute am 23. April ist WELTTAG des BUCHES! Deshalb gibt es im Rahmen der Aktion "Blogger schenken Lesefreude" auch bei uns wieder Bücher zu gewinnen. Warum? Weil wir es toll finden, Bücher, die wir mit Begeisterung gelesen haben zu verschenken - damit sie auch noch von anderen gelesen werden und nicht bei uns im Regal verstauben.

Die wichtigste Frage: Was gibt es zu gewinnen?
Da wir zu zweit bloggen, verschenkt jede von uns ein Buch. Wir haben unsere Wahl besonnen getroffen und hoffen, dass sie euch gefällt :) 

Madeleine verlost "Madame Picasso" von Anne Girard. Die Rezension könnt ihr hier nochmal nachlesen.


Catherine verlost "Tabu" von Ferdinand von Schirach. Rezi hier.

Wie funktioniert der Spaß?
Ganz einfach, ihr kommentiert unter diesem Post, welches der beiden vorgestellten Bücher ihr gerne gewinnen würdet und warum. Ihr könnt auch sagen, dass es euch egal ist, dann kommt ihr bei beiden Auslosungen in den Lostopf. Dazu beantwortet ihr uns bitte noch die Fragen, welche Bücher ihr sonst gerne lest und wieviele Bücher ihr ca. im Jahr lest? Denn wir sind neugierig :)

Bitte verratet uns auch eure E-Mail-Adresse, damit wir euch im Gewinnfall benachrichtigen können. Erst dann fragen wir euch nach eurer Adresse und behandeln diese selbstverständlich vertraulich. Alternativ schickt ihr uns eine E-Mail mit all diesen Informationen an buchlingreport [at] gmail.com.

Mitmachen könnt ihr bis zum 1. Mai 2015, 23.59 Uhr. 
Wir werden dann am Wochenende auslosen und die Gewinner benachrichtigen.
 
Wer kann an der Verlosung teilnehmen?
Alle aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Noch Fragen? Dann heißt es jetzt: Auf die Plätze... fertig?.... Kommentare LOS! Wir freuen uns darauf, alle zu lesen :)

Viel Spaß und liebe Grüße
Mad & Cat


Montag, 20. April 2015

Luca di Fulvio: Das Kind, das nachts die Sonne fand

"In dem abgelegenen Landstrich, den man unter dem althergebrachten Namen Raühnval kannte, wurde wohl niemals mehr so viel unschuldiges Blut vergossen wie an jenem Morgen des 21. September im Jahr 1407."

15. Jahrhundert in den Ostalpen: Im Herrschaftsgebiet Raühnval wächst der kleine Marcus als Sohn des Landfürsten unter den besten Bedingungen auf. Doch ein Überfall auf die väterliche Burg wirft das Schicksal des Jungen völlig aus der Bahn. Seine Familie und alle Burgangestellten werden in einem Massaker umgebracht, nur Marcus konnte sich vor dem Überfall retten und wird von Eloisa, der Tochter der Dorfhebamme, aus dem brennenden Schloss gerettet. Doch die Gefahr ist für den kleinen Prinzen nicht vorbei. Überall suchen die Schergen des verfeindeten Landfürsten Ojsternig nach dem Jungen, um das Geschlecht der Saxiona auszurotten. Doch die Dorfhebamme Agnete nimmt sich des Jungens an und versteckt ihn zunächst in ihrem Keller und nimmt ihn schließlich in ihrer Familie auf. So wird aus Prinz Marcus von Saxonia der Knecht Mikael, der von nun an nicht nur mit dem Hunger und der schweren Feldarbeit kämpfen muss, sondern auch für seine Ideale. 

Dienstag, 14. April 2015

Katja Montejano: Zerrspiegel

"Nach dem Abwasch sortierte Jazz im Schrank die blumigen Porzellantassen und das übrige Geschirr nach Farben ein"

Die neunzehnjährige Jazz hat es nicht leicht. Sie leidet am Asperger-Syndrom, kann dadurch Metaphern nicht verstehen, Mimiken nicht lesen und ordnet alles Zahlen und Zahlenfolgen zu. In der "normalen" Welt kommt Jazz daher eher schlecht zurecht, hat keine Freunde, keine richtige Zukunft - ganz im Gegensatz zu ihrer Zwillingsschwester Danika, die viele Freunde hat und gerne Deutschlands neuer Superstar werden will. Doch dann wird Jazz' Familie in den Strudel eines perversen Serienkillers abgesehen. Sie selbst kann ihm nur knapp entkommen, aber ihre Mutter und Danika hatten nicht so viel Glück. Nun versucht Jazz mit der Hilfe von Polizist Joshua herauszufinden, wer es da auf ihre Familie und ihr eigenes Leben abgesehen hat und entdeckt dabei viele düstere Geheimnisse aus der Vergangenheit ihrer Mutter.

Donnerstag, 9. April 2015

Lesetipp des Monats: The Namesake (Der Namensvetter)

Sorry, mit leichter Verspätung trudelt unser neuer Lesetipp ein:

Eckdaten zum Autor:
Jhumpa Lahiri wurde im Juli 1967 als Kind bengalischer Einwanderer in London geboren. Ihr Literaturstudium verfolgte sie teils in England, teils in Amerika, wo sie heute mit ihrem Mann und ihren Kindern lebt. 1999 erschien ihr erstes Buch Melancholie der Ankunft (Interpreter of Maladies),  eine Sammlung von neun Kurzgeschichten. Dafür erhielt sie im Jahr 2000 den Pulitzer-Preis. Ihr erster Roman war dann 2003 The Namesake / Der Namensvetter. Seit 2005 ist Jhumpa Lahiri Vizepräsidentin des PEN American Center.

Bekannteste und übersetze Werke:
  • Interpreter of Maladies / Melancholie der Ankunft, 1999
  • The Namesake / Der Namensvetter, 2003
  • Unaccustomed Earth / Fremde Erde, 2008
  • The Lowland / Das Tiefland, 2013

Montag, 6. April 2015

Hanif Kureishi: Das letzte Wort

"Keine Sekunde, ohne dass jemand eine Geschichte erzählt, dache Harry Johnson, während er das ländliche England durch ein Zugfenster betrachtete."

Wir Leseratten sind ja manchmal wirklich sehr durchschaubar. Kaum steht auf einem Buchrücken: Ein Buch über Bücher. Oder eine Geschichte über das Bücherschreiben, einen (fiktiven) Literaten oder den Buchbetrieb an sich, sind wir ja schon angefixt und wollen dieses Buch dann unbedingt lesen. So ging es auch mir mit Hanif Kureishis "Das letzte Wort". Ein alternder  Schriftsteller und sein Biograph? Das hat mich unheimlich gereizt als Lesestoff:

Sonntag, 29. März 2015

George R.R. Martin: A Storm of Swords - Blood and Gold

"Her Dothraki scouts had told her how it was, but Dany wanted to see for herself."

Der zweite Teil von A Storm of Swords setzt gleich da an, wo der erste aufgehört hat. Deshalb bitte erst weiterlesen, wenn ihr die Story schon kennt oder keine Angst vor Spoilern habt!

Dieser Teil war für mich bisher der fulminanteste der ganze Reihe. Der Kampf um die Krone hat sich nun über ganz Westeros und Essos ausgebreitet. Im hohen Norden kämpfen Jon Snow und die Männer von der Mauer gegen die Wildlinge, die mit schwere Geschützen angreifen. Jon steht wieder vor der Wahl zwischen seiner Pflicht und Treue gegenüber seinen Brüdern und seinen Gefühlen für Ygritte. Im Osten kämpft Daenerys weiter gegen die Versklavung der Menschen und muss auf einmal feststellen, dass sie von zwei Verrätern umgeben ist. Stannis Baratheon hingegen sucht immer noch nach einem Weg selbst den eisernen Thron zu besteigen. Dabei schreckt er nun auch nicht mehr vor den magischen Kräften seiner roten Priesterin zurück. 

Montag, 23. März 2015

Erbarmen - Buchverfilmung

Hallo ihr Lieben,

da mir gestern nicht nach Lesen war, habe ich mir wenigstens noch einen richtig schönen Gammel-Fernsehabend gemacht. Ich habe mir nämlich gerade erst die DVD zur Buchverfilmung von Jussi Adler-Olsens Erbarmen gegönnt. Irgendwie hatte ich damals als der Film in die Kinos kam niemanden gefunden, der mit mir reingehen wollte. Aber da ich eh nicht soo ein großer Kino-Fan bin, war das auch gar nicht so schlimm. So konnte ich Carl und Assad ganz bequem auf meinem Sofa sehen. :)

Wer Carl und Assad sind? Wenn ihr das noch nicht wisst, könnt ihr einfach meine Rezension zum Buch lesen. Die findet ihr hier. Da erfahrt ihr alles zur Story, die ich nicht noch einmal so ausführlich aufschreiben möchte. Für einen optischen Eindruck gibt es aber noch den passenden Trailer zum Film:

Dienstag, 17. März 2015

Sebastian Fitzek: Der Seelenbrecher

"Zum Glück war alles nur ein Traum."

Ein Krankenhaus mitten im Wald, ein Mann ohne Gedächtnis und ein Psychopat, der sein Unwesen treibt. Klingt nach einem perfekten Setting für einen Psychothriller! - Und wenn dann auf dem Cover auch noch der Name Sebstian Fitzek steht, geht man ja eigentlich von einem richtig guten Psychothriller aus. Eigentlich...

Der Seelenbrecher ist mein erster Fitzek. Eine gute Freundin hatte Glück im letzten Jahr beim Welttag des Buches und durfte einige Exemplare verschenken. Ich wiederum hatte das Glück, dass sie mir eines abgegeben hat. Naja, das dachte ich zumindest. Denn ich wollte unbedingt mal einen Fitzek lesen. Man hört ja so viel über seine Thriller. Wie spannend sie sind. Und was für tolle Storys er schreibt. Ihr könnt euch mein Urteil jetzt wahrscheinlich schon denken. Aber hier noch mal ganz offiziell: Ich war maßlos enttäuscht. Ich bin mit so viel Vorfreude an dieses Buch gegangen und hatte - zugegeben - ziemlich hohe Erwartungen. Aber was mich da lesen musste, hat mich nicht nur auf den Boden zurückgeholt. Es war unterirdisch!

Donnerstag, 12. März 2015

Anne Girard: Madame Picasso

Diese Woche neu erschienen:

Große Namen, große Gefühle, größe Tragödie! All das ist "Madame Picasso" von der US-amerikanischen Autorin Anne Girard.

Ein großer Namen beinhaltet ja schon der Titel: Picasso, der weltberühmte Maler ist die Hauptfigur in diesem Roman. Sein Counterpart ist das polnisch-französische Landei Eva Gouel, die sich zweitweise auch Marcelle Humbert nennt. Und was haben diese beiden miteinander zu schaffen, fragt ihr euch jetzt?

Der Maler und seine Muse
Weil Eva nicht gegen ihren Willen verheiratet werden will, verlässt sich klamheimlich ihr Heimatdorf und macht sich auf den Weg nach Paris. Dort angekommen hat sie nichts und muss ganz unten anfangen. Dabei ist sie auf die Hilfe ihrer neuen Freundein Sylvette und des jungen Malers Louis angewiesen. Über Sylvette erhält sie eine feste Stelle als Näherin im Moulin Rouge und muss dort die Kostüme der Tänzerinnnen flicken. Während der Vorstellung erblickt sie in der ersten Reihe zum ersten Mal Pablo Picasso, düster, gutaussehend und wahnsinnig anziehend.