Dienstag, 16. Dezember 2014

Jonathan Franzen: Die Korrekturen

Diese Meisterwerk der amerikanischen Gegenwartsliteratur habe ich, wieso auch immer, erst jetzt entdeckt - und das eher zufällig. Jetzt bin ich froh, dass ich darauf gestoßen bin.

Der Titel spricht bereits das Kernthema der Story an: Das Leben und die Menschen zu korrigieren. Im Wesentlichen geht es um die Familie Lambert. Enid Lambert möchte gerne ihre drei erwachsenen Kinder und ihre kleinen Enkelkinder zu einem letzten Weihnachtsfest in ihrem Zuhause versammeln, weil ihr Mann Alfred schwer krank ist. Aber die Kinder Gary, Denis und Chip leben alle an der Ostküste und möchten nicht in ihre alte Heimat, den mittleren Westen, reisen. Nervig und penetrant versucht sie jeden zu bearbeiten und zu kritisieren. Sie leugnet die schlechte körperliche und geistige Verfassung von Alfred. Sie kann nicht akzeptieren, dass ihre Tochter geschieden und kinderlos ist. Darum verheimlichen die Kinder auch die Wahrheit vor ihr. Chip erzählt nicht, dass er als Universitäts-Dozent rausgeworfen wurde, weil er mit einer Studentin geschlafen hat. Denise verschweigt, dass sie lesbisch ist. Und Gary verheimlicht, dass er Eheprobleme und Depressionen hat. Jedem der Personen wird ein Kapitel gewidmet, dass die auswegslose Situation der Figur schildert.  

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Literaturverfilmung: Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück

Der Londoner Psychologe Hector ist in einem monotonem Leben zwischen seinen spleenigen Patienten und der eingeschlafen-routinierten Beziehung mit seiner Freundin Clara gefangen. Clara scheint mehr wie eine Mutter für ihn zu sein, die ihm das Frühstück macht, seinen Schlips bindet und ihm den Schlüssel hinhält, wenn er ihn vergisst. Und während die Patienten in ihren Sitzungen über ihre Wohlstandsprobleme jammern, hört Hector ihnen gar nicht richtig zu, malt kleine Bildchen auf seinen Notizblock und beantwortet Fragen einfach mit Gegenfragen. 

Doch eines Tages platzt die Blase! Hector merkt, dass keiner in seinem Umfeld ein glückliches Leben führt: er nicht, Clara nicht und seinen Patienten kann er auch nicht zum Glück verhelfen. Also beschließt Hector auf Reisen zu gehen und sein bzw. ein Mittel zum Glück zu finden. Er packt seine Tasche und reist von China, über Afrika nach Amerika - immer der Frage nach: Gibt es ein Rezept für Glück?

Für alle, die noch gar nichts von Hector und seiner verrückten Reise gehört oder gesehen haben, gibt es hier den Trailer zum Film:


Mittwoch, 3. Dezember 2014

Adventskalender-Tipp

Hallöchen ihr Lieben,


ursprünglich wollte ich dieses Jahr auf unserem Blog auch einen Adventskalender machen. Leider hat die Zeit einfach gefehlt :( Als Trost gibt es daher jetzt einen tollen Tipp, wo ihr eine super-originellen literarischen Adventskalender findet.



Das Literaturcafé hat sich nämlich etwas ganz besonderes einfallen lassen:
http://www.literaturcafe.de/advent/

Hinter jedem Türchen verbirgt sich ein kleiner Ausschnitt aus einem nie geschriebenen Roman :) Weil mir die Idee so gut gefallen hat, wollte ich das unbedingt mit euch teilen. Sind ja noch ein paar Türchen zu öffnen bis Weihnachten.

Viel Spaß damit!
Mad

Montag, 1. Dezember 2014

Lesetipp des Monats: Die verlorene Ehre der Katharina Blum

Schon ist wieder ein Monat rum! Zum Dezember würde ja prinzipiell jetzt ein weihnachtlicher Lesetipp passen, ich habe mich aber für Heinrich Bölls "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" entschieden. Vielleicht könnt ihr daraus ja noch ein paar nachdenkliche Impulse zum Jahresende ziehen :)

Eckdaten zum Autor:
Heinrich Böll wurde 1917 in Köln geboren und starb 1985 in der Eifel. Er zählt zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellern der Nachkriegszeit und schrieb nicht nur Romane, sondern auch Erzählungen, Essays und Reden. Inhaltlich ging er auf politische Themen ein, weshalb seine Texte eine hohe moralische Aussagekraft besitzen und eine Chronik der deutschen Geschichte sind. Böll erhielt 1972 den Literaturnobelpreis. 

Wichtigste / Bekanntest Werke:
  • Und sagte kein einziges Wort, 1954
  • Gruppenbild mit Dame, 1971
  • Die verlorene Ehre der Katharina Blum, 1974

Freitag, 28. November 2014

Carlos Ruiz Zafon: Marina

Das Jahr neigt sich langsam dem Ende und damit geht es auch bei meinem Leseexperiment auf die Zielgerade zu. Susi und Alex vom Readpack haben sich für den Monat November wieder eine besonders schöne Ausgabe ausgedacht: Tippe wahllos auf die Weltkarte und lies ein Buch, das in dem ausgewählten Land spielt. Da ich nicht wirklich einen Atlas oder Globus greifbar hatte, habe ich einfach ganz frech Alex' Idee geklaut und habe mir über random.org einen Ort auf der Landkarte auswählen lassen. Und das ist dabei herausgekommen: 

Donnerstag, 20. November 2014

Timur Vermes: Er ist wieder da

Berlin 2011: Auf einem leeren Grundstück mitten in Berlin wacht Adolf Hitler auf und findet sich in
der modernen Welt wieder. Was zunächst wie ein Traum für ihn zu sein scheint, ist Wirklichkeit: Deutschland hat den Krieg verloren, es gab die Mauer, die Wende und nun findet er sich im multikulturellen Berlin wieder und muss sich zurecht finden. Und was macht der gestrandete Diktator? Im Prinzip dort weiter, wo er aufgehört hat. Denn wie es der Zufall so will, wird Hitler - den alle für einen Comedian halten - vom Fernsehen entdeckt und bekommt gleich wieder die Möglichkeit, seine Propaganda an die breite Masse zu senden. Zunächst nur mit kleinen Gastauftritten in der Sendung eines türkischen Komikers - welche Ironie. Doch auch wenn das Publikum alles nur für einen Spaß hält: Hitler ist der Hit, hat hohe Einschaltquoten und wird zum gefeierten YouTube-Star!

Samstag, 15. November 2014

Petra Hartlieb: Meine wundervolle Buchhandlung

Ich will doch keine Buchhandlung :) Ursprünglich haben wir ja Meine wundervolle Buchhandlung hier im Oktober anlässlich unseres Bloggeburtstages verlost. Da ich das Buch vorab hier hatte, konnte ich es natürlich nicht missachten: Ich muss einfach reinlesen. Ich fand es dann so toll, dass ich es mir nach der Verlosung auch gekauft und gelesen habe.

Montag, 10. November 2014

Der Leserpreis von Lovelybooks

Habt ihr einen Account bei Lovelybooks? Dann könnt ihr jetzt mit machen und für euer Lieblingsbuch abstimmen. Wenn dein Lieblingsbuch noch nicht auf der Liste ist, kannst du es  noch bis zum 19. November nominieren. Nominiert werden darf nur das, was zwischen dem 1. Dezember 2013 und dem 31. Oktober 2014 zum ersten Mal erschienen ist.
Es gibt 10 Kategorien. In jeder Kategorie kommen die 35 am häufigsten nominierten Bücher in die finale Abstimmungsrunde, die am 20. November startet. Die Preisträger werden am 28. November 2014 bekannt gegeben.

Donnerstag, 6. November 2014

Sarah Lark: Das Lied der Maori

Seit einer Weile steht der zweite Band der Neuseeland-Sage in meinem Regal und in einer ruhigen Urlaubswoche auf Mallorca konnte ich die Lektüre nun auch genießen. Wie schon beim ersten Band "Im Land der weißen Wolke" zog mich die Geschichte voll in ihren Bann.
 In "Das Lied der Maori" ist die nächste Generation, die Kinder von Ruben und Fleurette sowie Paul und Marama, zu jungen Erwachsenen herangwachsen. Wenn ihr den ersten Band nicht kennt, ist das nicht schlimm, die Geschichten und Figuren sind in sich abgeschlossen und daher können die Bücher auch einzeln gelesen werden. Im Mittelpunkt stehen diesmal die junge, rothaarige Elainie, genannt Lainie, und ihre eingebildetet Cousine Kura-maro-tini, die eine Halb-Maori (Neuseelands Ureinwohner) ist. Die beiden könnten gegensätzlicher nicht sein: Lainie ist ein kindlicher, offenherziger Wildfang von 16 Jahren. Sie mag die Natur, reitet gern und ihre Hütehündin weichte ihr nicht von der Seite. Auf eine Schaffarm würde sie gut passen im Gegensatz zu Kura, die die Erbin der riesigen Schaffarm der gemeinsamen Großmutter Gwyneira ist. Kura ist eine exotische Schönheit und ein Schöngeist. Sie hält sich nur im Haus auf und hat nichts anderes als Operngesang im Kopf. Ihr Ziel ist es, zur Gesangsausbildung nach England zu gehen. Für Schafzucht interessiert sie sich gleich null. 

Sonntag, 2. November 2014

Lesetipp des Monats: Im Namen der Rose


Hallo ihr Lieben,

für den November haben wir uns einen echten Klassiker der Weltliteratur ausgesucht: Umberto Ecos "Im Namen der Rose". Allein von 1980 bis 1989 wurden über acht Millionen Exemplare des Buches verkauft! Also quasi ein "Must-Read" für jede Leseratte.

Eckdaten zum Autor:
Geboren 1932 im italienischen Alessandria begann Umberto Eco - entgegen dem Wunsch seines Vaters, der ihn zum Rechtsanwalt machen wollte - mit dem Studium der Philosophie und Literaturgeschichte. Danach führte sein Weg zum italienischen Fernsehen und anschließend wurde er sogar Sachbuchautor. Er ist Dozent, Kulturrhetoriker, Schriftsteller und Linguist - in allen seinen Berufen geht er seiner Liebe zu den Büchern und zum Wort nach.