„ I first met met Neal not long after my father died…“
Zu Beginn muss ich etwas Grundlegendes erklären: Von Jack Kerouacs „On the Road“ gibt es zwei
sehr unterschiedliche Fassungen. Das seit Jahrzehnten bekannte „On the Road“
wurde 1957 veröffentlicht. Es gibt jedoch eine Urfassung: „On the Road: The
Original Scroll“, welche erstaunlicherweise erst 2007 von Penguin
herausgebracht wurde.
Interessant daran ist, dass Kerouac bereits zwischen dem 2. und 22. April des Jahre 1951 die Story auf ein einziges langes Stück Papier ohne Absätze und Satzzeichen tippte. Es dauerte folglich noch ganze 6 Jahre bis der Roman, mehrmals überarbeitet, endlich von einem Verleger angenommen wurde.
Interessant daran ist, dass Kerouac bereits zwischen dem 2. und 22. April des Jahre 1951 die Story auf ein einziges langes Stück Papier ohne Absätze und Satzzeichen tippte. Es dauerte folglich noch ganze 6 Jahre bis der Roman, mehrmals überarbeitet, endlich von einem Verleger angenommen wurde.
Einer der offensichtlichsten Unterschiede der beiden
Fassungen besteht darin, dass die Urfassung autobiographisch korrekt bleibt und
die realen Namen von Jack Kerouac und bekannten Weggefährten wie Neal Cassady, William
S. Burroughs, Allen Ginsberg und anderen trägt. In „On the Road“ wird aus Jack
Kerouac Sal Paradise und Neal Cassady
wird zu Dean Moriarty. Diese Version wurde nun verfilmt und läuft seit dem 4.Oktober in den deutschen Kinos. Ich bin habe
den Film sofort angeschaut, natürlich in der englischen Originalversion und
fand ich wirklich gut umgesetzt.
Wie der Titel schon ahnen lässt, handelt die Geschichte von
einem Road Trip quer durch die Vereinigten Staaten. Die Ereignisse sind geprägt
von Geldnot, Alkohol, Drogen und Sex. Am Anfang stolpert man beim Lesen über
die konfusen, teilweise unvollständigen Sätze, die jede Grammatikregel
missachten. In diesen Stil muss man sich definitiv erst einlesen bis man daran
Freude hat. Die anfängliche Verwirrung beim Lesen passt aber sehr gut zu den
Figuren im Roman, deren innerliche Unruhe und Selbstfindungssuche sie immer wieder
von einem Ende der USA zum anderen
treibt. Ganz nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel. Denn es geht hauptsächlich
darum unterwegs zu sein. Kaum sind sie an einem Ort angekommen, schmieden sie
bereits neue Reisepläne. Lediglich ihre Geldnot zwingt sie länger an einem Ort
zu verweilen und eine Zeit lang wieder einer langweiligen Arbeit nachzugehen.
Nachhaltig eingeprägt hat sich mir die Beschreibung wie die
Hauptfigur Neal stundenlang oder sogar tagelang mit dem Auto die Highways entlang
rast ohne Pause zu machen. Meistens high oder betrunken versetzt ihn das Autofahren
in einen Zustand der Ekstase. Als guter Fahrer fährt er riskant aber sicher und
konstant viel zu schnell, zur Furcht aller Mitfahrer. Die Figur von Neal
Cassady ist die spannendste im Roman. Er ist total crazy und scheint oft kurz
vor dem durchdrehen zu stehen. Jack Kerouac begleitet Neals Weg als Erzähler.
Deshalb lebt der Roman vor allem von der Beschreibung und reflektierenden Erkenntnis über Kerouacs
Freundschaft zu Neal Cassady.
Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, da es der literarische
Grundstein der Beat Generation ist. Die Beat Generation ist eine Richtung der
amerikanischen Literatur, die nach dem zweiten Weltkrieg entstand. Ihre
Vertreter sind so zu sagen die Vorfahren der Hippies. Wer sich dafür
interessiert, sollte einfach mal den Begriff googeln. Ich denke, „On the Road:
The Original Scroll“ ist etwas für Leser mit gehobenerem Anspruch, die nicht
nur unterhalten werden wollen, sondern auch gern über das was sie lesen
nachdenken. Da der Improvisations-Schreibstil von Jack Kerouac anfangs
ungewöhnlich erscheint, lohnt es sich sicherlich dieses Buch zwei Mal zu lesen,
da einem das Lesen dann hoffentlich leichter fällt und man den Inhalt ganz
anders wahrnimmt. Ich denke, ich sollte es definitiv ein zweites Mal lesen um
mich intensiver mit dem Inhalt auseinander setzen zu können.
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