Mittwoch, 21. Januar 2015

Tommy Jaud: Millionär

Nachdem mir Vollidiot so unheimlich gut gefallen hat, habe ich gleich den zweiten Teil "Millionär" hinterher geschoben. Normalerweise sind zweite Teile ja nie so gut wie der Vorgänger. Aber Millionär hat mir sogar noch viel besser gefallen als Vollidiot. Schon der Anfang birgt unheimlich viel Lach-Potenzial: Simon Peters ist ganz unten angekommen. Nachdem er in Teil Eins schon seinen Job verloren hatte, ist er nun Hartz-IV-Empfänger, wohnt in einer kleinen Wohnung und versucht eine gewisse Regelmäßigkeit in sein Leben zu bekommen, in dem er täglich ins "Büro" geht. - Büro? Obwohl er arbeitslos ist? - Ja Büro. Denn so nennt das Internetcafé von Shahin, der inzwischen zu so etwas wie einem Kumpel für Simon geworden ist, Dort schreibt Simon tagtäglich Beschwerdemails an verschiedene Firmen oder ruft in deren Service Center an, um so an Gratisproben und Ersatzprodukte zu kommen und so etwas Geld zu sparen.

Über diese Gespräche konnte ich mich schon sowas von amüsieren! Noch besser wird es aber, als Simon plötzlich eine neue Nachbarin bekommt. Und diese - von Simon "liebevoll" die Hummertussi oder die Königin der Unterschicht genannt - geht ihm gehörig auf den Keks. Sie ist laut, sie ist arrogant und sie macht Simon das Leben zur Hölle. Ganz klar - die Frau muss weg! Doch wie? Nörgeln und Beschweren beim Hauseigentümer nützt nichts, denn der will das Haus verkaufen. Das wäre doch die Lösung. Das Haus selber kaufen. Jetzt hat Simon 14 Tage Zeit um an eine Millionen Euro zu kommen...

Herrlich schräg, sarkastisch und einfach witzig! Ich habe mich auch beim Hören von Millionär super unterhalten gefühlt. Ja gut, das Ende ist dann schnell absehbar und ab dem zweiten Drittel geht die Handlung dann auch ziemlich ruckzuck zielstrebig darauf zu. Aber ich konnte mich total über den nörgeligen Simon mit seinen merkwürdigen Ideen und die anstrengende Hummertussi amüsieren. Und Christoph Maria Herbst ist auch dieses Mal wieder eine Top-Besetzung für das Hörbuch. Er mimt jeden Charakter mit einer eigenen Stimmfarbe und ist sich auch nicht zu schade, die ätzende Hummertussi mit ihrem nervigen Lachen und Rumgemecker nachzuäffen. Mein Urteil: Unheimlich komisch!

LG Cat

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