„Z U T A T E N :
1 Büchse Sardinen
½ kg Chorizo
1 Zwiebel
Oregano
1 Dose Serrano-Pfefferschoten
10 kleine weiße Baguettebrötchen“
Ja, in dem
Roman steckt auch ein Kochbuch! Und gerade das macht die Geschichte so faszinierend
und märchenhaft einzigartig. „Bittersüße Schokolade“, im Original „Como agua
para chocolate“, ist ein Bestseller aus Mexiko, der die Kochkunst der alten
traditionel mexikanischen Küche mit der Liebesgeschichte der einer Hauptfigur
Tita verbindet. Jedes Kapitel beginnt mit einem Rezept, dass dann tatsächlich
in der Handlung zubereitet wird, so dass man direkt eine Kochanleitung beim
Lesen bekommt.
Tita wächst
auf einer Farm im ländlichen Mexiko auf. Die Geschichte spielt ungefähr von
1910 bis 1930. Da Tita nach Ihrer Geburt nicht von ihrer Mutter versorgt werden
kann, wird sie von der Köchin aufgezogen. Die Küche wird ihr Zuhause und Kochen
ihre Leidenschaft. Die Familientradition
verlangt von ihr, als jüngste von drei
Mädchen, dass sie nicht heiratet sondern ihre Mutter, immer genannt Mama Elena,
bis zu deren Lebensende pflegt. Diese Familientradition wird Tita zum
Verhängnis. Als ihre große Liebe Pedro um ihre Hand anhalten will, wird er von
Mama Elena kurzerhand Titas Schwester Rosaura zugesprochen. Zutiefst erschüttert
muss Tita miterleben, wie Pedro Teil ihrer Familie wird, um immer in ihrer Nähe
sein zu können. Allein schon dieser Anfang des Romans ist rührend. Aber es
kommt noch besser, da der Roman gekonnt mit Drama und Witz spielt.
Als Tita das
Hochzeitsmahl für ihre Schwester und ihren Liebsten vorbereiten muss, weint sie
vor lauter Kummer so viele Tränen, dass sie dadurch die Speisen verzaubert.
Beim Hochzeitsfestessen breitet sich plötzlich eine tiefe Melancholie über die
Gäste aus. Es kommt sogar noch schlimmer und das Fest endet in einem
kollektiven Erbrechen der Mahlzeit. Diese Szene ist einfach nur komisch. Spätestens
dann ist klar, dass die ausführlichen Kochszenen oft eine Auswirkung auf die
Handlung haben. Und gerade das finde ich besonders an dieser Geschichte. Die Beschreibung der
Zutaten, Gewürze und Gerüche werden eng mit Stimmungen und Gefühlen verknüpft. Beim
Lesen bekommt man immer Appetit :) Also am besten Schokolade bereit halten. :)
Die
Geschichte von Pedro und Tita geht unvorhergesehene Wege und es bleibt wirklich
bis zum Ende spannend wie es ausgeht. Man wünscht sich, dass Tita die Liebe
erfahren darf. Aber ob diese Liebe unbedingt von Pedro kommen muss, fragt man
sich schon. Nach dem Tod von Mama Elena verlobt sie sich mit einem sehr
sympathischen amerikanischen Arzt. Ich würde ihr dieses ruhige bescheidene
Glück mit John, so heißt der Arzt, wirklich gönnen. Aber für wen sie sich
letztendlich entscheidet, wird hier nicht verraten…
„Bittersüße
Schokolade“ ist der perfekte Liebesroman für Kochfans und Romantiker :)
Madeleine
Hanna
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